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Starporträt Greta Thunberg

Sie ist noch sehr jung, doch Klima-Aktivistin Greta Thunberg gehört mittlerweile zu den einflussreichsten Menschen weltweit.

Steckbrief

  • Vorname Greta Tintin Eleonora
  • Name Ernman Thunberg
  • geboren 03.01.2003, Stockholm, Schweden
  • Jahre 21

Biografie von Greta Thunberg

Greta Thunberg ist zwar noch jung, doch sie hat schon viel erreicht: Sie zählt seit 2019 zu den einflussreichsten Frauen der Welt. Mit ihrem Klimaaktivismus löste sie eine weltweite Bewegung aus.

Gretas erste Schritte als Aktivistin

Wahrscheinlich glauben viele ihrer Anhängerinnen, dass Greta Thunbergs Aktivismus damit begann, mit einem selbstgemalten Schild auf den Straßen Stockholms zu sitzen, ganz alleine. Das stimmt aber gar nicht, denn tatsächlich fing sie bei sich zu Hause an, Menschen zu bekehren. Nachdem sie mit acht Jahren zum ersten Mal vom Klimawandel hörte, machte sie erst immer öfter die Lichter im Haus aus, um Energie zu sparen, und entschloss sich danach, vegan zu leben. Und Schritt für Schritt konnte sie schließlich auch ihre Eltern und ihre Schwester Beata überzeugen. Und wenn sie in der Schule nicht den Klimawandel besprachen, bildete Greta sich selbstständig weiter und vertiefte ihr Wissen. 

Die Geburtsstunde von "Fridays for Future"

Und je mehr sie über unser Klima lernte, desto mehr wurde ihr klar: Sie musste selbst etwas tun! Also ging sie am ersten Tag nach den Sommerferien 2018 einfach nicht zur Schule. Stattdessen setzte sie sich vor das schwedische Parlamentsgebäude und stellte ein selbstbeschriebenes Plakat neben sich, auf dem "Schulstreik fürs Klima" stand. Auf das kleine Mädchen, dass da so allein stundenlang vor dem großen Gebäude hockte, wurden schnell die Medien aufmerksam. Zeitungen berichteten von ihr, druckten sie sogar schon am Folgetag ihrer Aktion auf die Titelseite. Bis zu den Wahlen wiederholte sie ihre Proteste jeden Tag, danach nur noch freitags.

Im Oktober reiste sie nach London, um auf einer Demo der Bewegung "Extinction Rebellion" vor einer größeren Menschenmenge zu sprechen. Dabei zeigte sich ihre Gabe zum Mitreißen: Sie war in der Lage, Menschen von sich und ihrer Botschaft zu überzeugen. Zurück in Schweden hatten bereits in mehreren Orten Schülerinnen und Schüler begonnen, ebenfalls vor ihren Rathäusern zu streiken.

"Fridays for Future" war geboren! Von nun an fanden fast jeden Freitag weltweit Schulstreiks im Namen der Klimarettung statt. Zuerst in Belgien, Frankreich, Finnland und Dänemark, dann auch in Australien und den USA. Am 15. März 2019 kamen für "Fridays for Future" weltweit knapp 1,5 Millionen auf den Straßen zusammen.

Greta bereist die Welt

Je mehr Menschen sich ihren Protesten anschlossen, desto größer wurde Gretas Reichweite in den sozialen Medien sowie im echten Leben. Und je größer ihre Reichweite wurde, desto mehr sollte sie in all den Ländern, in denen sie so viele bewegte, Proteste anführen und Reden halten.

2018 reiste sie mit ihrem Vater zur UN-Klimakonferenz nach Kattowitz, natürlich umweltfreundlich in einem Elektroauto. 2019 fuhr sie mit dem Zug zum Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums nach Davos, anstatt das Flugzeug zu nehmen, und sprach im selben Jahr in Brüssel vor dem Umweltausschuss der EU.

Im September plante Greta Thunberg dann eine Reise in die Vereinigten Staaten von Amerika, um am UN-Klimagipfel in New York City teilzunehmen. Da sie Flugreisen weiterhin strikt ablehnt, plante sie ihre Reise im Voraus und gab bekannt, dass sie dafür für eine Weile auf die Schule verzichten würde. Der deutsche Segler Boris Herrmann bot Greta schließlich an, die Reise über den Atlantik mit ihr gemeinsam zu unternehmen. Also setzten er, Greta, ihr Vater und zwei weitere Crew-Mitglieder die Segel und erreichten etwa zwei Wochen später die Küste New Yorks. Rückblickend erklärten Greta und Boris Hermann in mehreren Interviews, ihnen sei es bei dieser Aktion weniger darum gegangen, klimafreundlich zu reisen, als viel mehr Aufmerksamkeit zu erregen.

Gretas Leben mit Autismus

Bereits im Kindesalter litt Greta Thunberg an Depressionen und Essstörungen. Mit 12 Jahren stellten Ärzte einen Autismus bei ihr fest und diagnostizierten das Asperger-Syndrom bei ihr. Betroffene entwickeln sehr häufig ein Spezialinteresse, dem sie besonders intensiv nachgehen. In Gretas Fall ist das eben das Klima und die Umwelt.

Als Gast bei US-Komödiantin und Talk-Show-Moderatorin Ellen DeGeneres erklärte sie, dass sie ihre Diagnose keineswegs als Krankheit, sondern nur positiv, als ein Geschenk ansehe. In einer Krise brauche man Leute, die anders denken können. Und dem Magazin "New Yorker" sagte sie, sie sehe die Welt aus einer anderen Perspektive. Der Fokus auf ihr Lieblingsthema habe ihr auch geholfen, ihre Essstörungen zu bewältigen.

Gretas Errungenschaften

Greta ist noch so jung, und doch hat sie bereits eine ganze Reihe an Auszeichnungen erhalten. Ihren ersten Preis bekam sie 2018 für einen Schreibwettbewerb, bei dem sie einen umweltpolitischen Beitrag leistete – ihre allererste aktivistische Handlung. Im November desselben Jahres bekam sie ein Stipendium als junges Vorbild des Jahres und "Time Magazine" nannte sie eine der 25 einflussreichsten Teenager des Jahres. Sie wurde mehrfach schwedische Frau des Jahres und erhält Anfang 2019 einen extra neu ins Leben gerufenen Sonderpreis der Goldenen Kamera. Im April gewinnt sie 50.000 Euro Preisgeld, das sie an Greenpeace spendet. Mehrere Politiker nominierten sie für den Friedensnobelpreis 2019 und ein Jahr darauf erhält sie 1 Million Euro mit dem "Preis für Menschlichkeit" der Stiftung Calouste Gulbenkian, welche sie ebenfalls wieder an gemeinnützige Organisation spendete. Sicher ist, dass diese Liste in den kommenden Jahren noch um einiges länger werden wird.

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