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Gesucht: Der deutsche Obama

Wir sind neidisch auf die Amerikaner, die einen derart scharfen Präsidenten haben. Doch auch in Deutschland gibt es Hoffnung: Wir haben sechs Lokalpolitiker auserwählt, die es draufhaben. Also, rein optisch...

Wer hat das Zeug zum deutschen Obama? Stimmen Sie ab!

Bülent Ciftlik, 36, SPD, Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft

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Sex-Appeal Ein bisschen unrasierter, und wir hielten den Mann für einen nahen Verwandten von Jean-Paul Belmondo. Die vollen Lippen deuten stets ein Grinsen an, die Brauen heben sich einzeln zum ironischen Augenaufschlag. Erste graue Strähnen im schwarzen Haar zeugen von Reife und Lebenserfahrung. "Und ein Hals zum Reinbeißen", raunt die Kollegin im Vorbeigehen. Es schickt sich zwar nicht in einer Demokratie, aber Herr Ciftlik ist einfach zum Niederknien.

Multikulti-Faktor Nun ja, was sollen wir sagen? Der Mann heißt Bülent Ciftlik, da hat er vermutlich sogar einen Migrationsvordergrund. Und er hat in Amerika studiert.

Wir würden ihn wählen, wenn. . . . . . er jeder Wählerin einen Starschnitt von sich verspricht. Ein lebensgroßer Ciftlik würde sich nämlich gut an unserer Schlafzimmerwand machen.

Sven Kohlmeier, 32, SPD, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses

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Sex-Appeal Um es mit einem Wort zu sagen: spitzbübisch. Spitz die Nase, bübisch die Frisur, so wirkt der Herr Kohlmeier noch jünger, als er ohnehin schon ist. Wer solche Strubbelhaare trägt, wer so lächelt, als müsse er dahinter ein breites Grinsen zähmen, den vermutet man eher bei der After Hour als in einer braven Anwaltskanzlei und eher beim Schlagermove als im Kreisbüro der SPD Berlin-Marzahn.

Multikulti-Faktor Gegen Null. Vor 20 Jahren wäre das Label "ostdeutsch" vielleicht noch exotisch gewesen. Aber die Zeiten sind lange vorbei. Nicht einmal zugewanderte Schwaben lassen sich als Vorfahren ausmachen. Vielleicht "Sven" als skandinavischer Einschlag?

Wir würden ihn wählen, wenn. . . . . . er mehr von einem Beschützer und weniger von einem Schützling hätte.

Ludwig Hartmann, 30, Grüne, Mitglied des bayerischen Landtages

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Sex-Appeal Rosige Gesichtsfarbe. Sanfter Blick. Breite Schultern. Ein Lächeln, das nicht so angestrengt rüberkommt wie bei den meisten Kollegen. Eine Frisur wie eine wallende Brandung, unter der Ludwig Hartmann höchstpersönlich den Fels gibt. Kann man das noch steigern? Aber ja: Die Sprache dieses Mannes ist in ein knackiges Bayerisch gefärbt, und das ist bekanntlich der beliebteste deutsche Dialekt.

Multikulti-Faktor Gering. Aus Landsberg am Lech zog Hartmann nach München - und hat damit nicht einmal den Regierungsbezirk Oberbayern verlassen. Irische Ahnen vielleicht? Könnte gut sein, die rotblonde Haarpracht gibt Anlass zur Hoffnung.

Wir würden ihn wählen, wenn. . . . . . er noch mehr Fotos auf seine Homepage stellen würde, auf denen er mit nacktem Oberkörper zu sehen ist. Bisher ist da leider nur eins.

Benedikt Lux, 27, Grüne, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses

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Sex-Appeal Keiner grinst schelmischer als Benedikt Lux. Und doch: Für einen Schelm sieht er ganz schön adrett aus. Seine kleinen Augen blitzen unter akkuraten Brauen hervor, die Haare sind hübsch gescheitelt, die Zähne gerade, die Haut glatt. Gut, mit 27 hat man auch noch keine Falten. Dafür aber Ansätze von Geheimratsecken. Die kann Herr Lux jedoch hinter einer splissfreien haselnussbraunen Tolle verstecken.

Multikulti-Faktor Niedrig. Seine Eltern halsten ihm mit der Namensvergabe das Wortspiel "Bene Lux" auf, aber reicht das schon für eine Spitzenposition in einer globalisierten Gesellschaft?

Wir würden ihn wählen, wenn. . . . . . er einen Hauch verlebter aussähe. Aber das kommt in der Politik ja quasi von selbst.

Alexander Alvaro, 33, FDP, Mitglied des Europäischen Parlaments

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Sex-Appeal Schon der Nachname klingt nach Latin Lover. Ein fester Blick, eingerahmt von Brauen, die fast so dunkel sind wie die Augen. Die Oberlippe ziert ein reizender Amorbogen, und die Mundwinkel können gar nicht anders als lächeln. Dazu der offene oberste Hemdknopf, der maskuline Bartschatten und auf der Haut ein Glanz, der das Blitzlicht spiegelt . . . Ist Ihnen auch so heiß, Herr Alvaro?

Multikulti-Faktor Alexander Nuno Pickart Alvaro ist deutscher und portugiesischer Staatsangehöriger, wuchs in Australien und Düsseldorf auf, studierte in Mannheim, Lausanne und Bremen und arbeitet jetzt in Brüssel. Geradezu obamaesk.

Wir würden ihn wählen, wenn. . . . . . er im Laufe der nächsten Jahre in einen saftigen Sex-Skandal verwickelt wäre. Makellose Männer mögen wir nämlich nicht.

Christoph Hartmann, 36, FDP, Mitglied des saarländischen Landtages

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Sex-Appeal Verbindlichkeit und Vertrauenswürdigkeit liegen in Christoph Hartmanns Blick. Und diesen verbindlichen, vertrauenswürdigen Blick kann er so mühelos, dass er dabei sogar aufrichtig wirkt. Das perfekte Gesicht für Wahlplakate. Mit seinen Grübchen, seinem makellosen Lächeln und seinen charmant gestylten Locken hat er alle potenziellen Schwiegermütter auf seiner Seite.

Multikulti-Faktor Viel ist da nicht zu holen, aber als Saarländer ist Hartmann ja fast schon halber Franzose, und als ehemaliger Bildungssprecher kennt er sich ganz gut mit dem finnischen Schulsystem aus, weil die immer bei Pisa gewinnen.

Wir würden ihn wählen, wenn. . . . . . er sich öfter mal einen Dreitagebart stehen ließe. Damit würde er auch die Schwiegertöchter überzeugen.

Fotos: Christina Körte (2), Urban Zintel (2), Klaus Lange (4), Hardy Müller (2), Anne Wirtz (2) Ein Artikel aus der BRIGITTE 06/09

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