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Yasmin Fahimi: Die SPD setzt auf eine Unbekannte

Yasmin Fahimi: Die SPD setzt auf eine Unbekannte
© SPD/Marco Urban
Yasmin Fahimi ist die neue Generalsekretärin der SPD. Die politische Quereinsteigerin soll frischen Wind in die Partei bringen - als eine der wenigen Frauen an der Spitze.

Wer sie ist: Ihre Parteifreunde beschreiben sie als intelligent, tough, fleißig und ehrgeizig: Yasmin Fahimi ist das neue Gesicht der SPD. Sie wurde am Sonntag auf einem außerordentlichen Bundesparteitag mit 88,5 Prozent zur neuen Generalsekretärin gewählt. Fragen Sie sich auch gerade: Yasmin Wer? Das dürfte nicht nur Ihnen so gehen. Denn wer sich nicht täglich intensiv mit Politik und insbesondere der SPD auseinandersetzt, hatte sie bisher noch nicht unbedingt auf dem Schirm. Jetzt soll die noch recht unerfahrene Genossin frischen Wind in die Partei bringen.

Woher sie kommt: Bisher hat die 46-jährige Fahimi die SPD eher aus der zweiten Reihe unterstützt: ob im Ortsverein oder über Juso- und Partei-Arbeit auf Bundesebene. Die Tochter einer Deutschen und eines Iraners aus Hannover war zuletzt Gewerkschafterin bei der IG Bergbau, Energie und Chemie - dort lernte sie auch ihren Lebensgefährten, den Vorsitzenden Michael Vassiliadis, kennen. Mit Männerdomänen kennt sie sich aus: Fahimi studierte von 1989-1998 Chemie an der Uni Hannover. Den Schritt aufs große politische Parkett bezeichnet sie als "Gefühl, nach Hause zu kommen".

Warum sie das Amt hat: Sie war selbst überrascht, als Sigmar Gabriel sie fragte, ob sie sich vorstellen könnte, Generalsekretärin zu werden. Für viele ist der Grund, warum ausgerechnet sie das Amt bekam, die Quote. Denn mit dem Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel und dem Bundestags-Fraktionschef Thomas Oppermann sind die beiden wichtigsten Positionen schon männlich besetzt. Aber Fahimi macht klar: Sie möchte in ihrem Amt weder als Frau noch als Migrantin aus Quotengründen gesehen werden. "Ich werde gern danach beurteilt, was ich mache und wofür ich eintrete".

Was sie sagt: Besonders viel hat man von ihr noch nicht gehört, aber schlagfertig ist sie auf jeden Fall schon mal. Als ihr Amtskollege von der CDU, Peter Tauber, ihr ein Buch mit Überlebenstechniken schenken will, sagte sie, sie habe sich bereits ein passendes Buch gekauft: "Die Kunst des klaren Denkens. 52 Denkfehler, die man besser anderen überlässt."

Text: Maike Geißler

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