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Schutz vor dem Coronavirus – 5 Fehler beim Atemschutzmaske tragen

Corona aktuell: Frau mit Atemschutzmaske
© Corona aktuell: 5 Fehler beim Atemschutzmaske tragen
Wie können Atemschutzmasken uns sinnvoll vor einer Corona-Erkrankung schützen? Diese Tipps geben Experten.

In Zeiten der Corona-Pandemie sind Atemschutzmasken ein heiß begehrtes Gut, denn der häufigste Übertragungsweg des neuen Coronavirus ist der von Mensch zu Mensch über feine Tröpfchen, die etwa beim Sprechen, Husten und Niesen abgesondert werden. Atemschutzmasken können dementsprechend dabei helfen, eine Infektion mit dem Coronavirus zu vermeiden. Darum ist es für das medizinische Personal in engem Kontakt mit Covid-19-Erkrankten elementar wichtig, dass ausreichend schützende Atemschutzmasken zur Verfügung stehen. 

Wann ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sinnvoll?

Zum Tragen von Atemschutzmasken in der Bevölkerung gibt es unterschiedliche Ansichten. Das Robert Koch-Institut (RKI) empfahl bisher das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes nur Menschen mit akuten Atemwegserkrankungen – am 2. April 2020 hat das Institut seine Einschätzung zu den Schutzmasken jedoch geändert.

Nun heißt es, das vorsorgliche Tragen eines "Mund-Nasen-Schutz (MNS) oder bei der gegenwärtigen Knappheit eine textile Barriere im Sinne eines MNS" – auch ohne Symptome – könne dazu beitragen, das Risiko einer Übertragung von Viren auf andere zu mindern. "Nicht jeder, der mit SARS-CoV-2 infiziert ist, bemerkt das auch", heißt es. Wissenschaftlich belegt sei das aber nicht und ebenso gebe es keine hinreichenden Belege dafür, dass ein Mund-Nasen-Schutz oder eine selbstgenähte Maske einen selbst vor einer Ansteckung schütze.

Allerdings könnten laut RKI solche Masken auch einen psychologischen Effekt haben und dabei unterstützen "das Bewusstsein für 'physical distancing' und gesundheitsbewusstes Verhalten unterstützen".

Als wichtigste und effektivste Maßnahmen zum persönlichen Schutz sowie zum Schutz von anderen Menschen gelten laut Robert-Koch-Institut (RKI) weiterhin "eine gute Händehygiene, Einhalten von Husten- und Niesetikette und Abstandhalten (mindestens 1,5 Meter)".

Allgemeine Maskenpflicht bisher nicht geplant

Die Bundesregierung hat sich bisher gegen eine allgemeine Maskenpflicht ausgesprochen. Die Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung entsprechen jedoch der Einschätzung des RKI: "Nicht jeder, der mit dem neuartigen Coronavirus infiziert ist, bemerkt dies auch. In der Regel sind Betroffene bereits mit sehr leichten Symptomen ansteckend. Manche Personen, die sich infiziert haben, haben keine Krankheitszeichen, könnten den Erreger aber trotzdem ausscheiden. In diesen Fällen könnte das vorsorgliche Tragen von Behelfsmasken dazu beitragen, das Übertragungsrisiko zu vermindern".

Deshalb könne das Tragen von Behelfsmasken durch Personen, die öffentliche Räume betreten, in denen der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann, beispielsweise im öffentlichen Nahverkehr, Lebensmittelgeschäften oder auch ggf. am Arbeitsplatz, dabei helfen, die Weiterverbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. 

In der deutschen Stadt Jena soll ab nächster Woche das Tragen eines Mund-und-Nasen-Schutz verpflichtend sein – stehen keine Masken zur Verfügung, werden auch Tücher oder Schals als Schutz toleriert, sofern sie Mund und Nase bedecken – und auch in Österreich sind künftig Schutzmasken beim Einkaufen in Supermärkten Pflicht. 

Was beim Tragen einer Atemschutzmaske zu beachten ist

Was beim Tragen einer Atemschutzmaske wichtig ist, erläutern wir im Folgenden. 

1: Maske nicht zu locker tragen

Für den wirksamen Schutz einer Atemschutzmaske ist es wichtig, dass diese eng am Gesicht anliegt. Dazu gilt es zum Beispiel, einen eventuell vorhandenen Nasenbügel passend zurecht zu biegen. Die Maske sollte von der Nasenwurzel bis unters Kinn reichen.

2: Keine feuchten Masken tragen

Sobald die Maske durch Atemluft feucht geworden ist, ist es Zeit, sie zu wechseln und zu entsorgen, denn sobald die Maske feucht ist, ist der Schutzmechanismus nicht mehr gewährleistet. Mehrfach verwendbare Masken aus Textilien sollten gewaschen und/oder desinfiziert werden und erst im völlig trockenen Zustand wiederverwendet werden. 

Prof. Klaus-Dieter Zastrow, Chefarzt des Hygiene-Institut Berlin und Vorsitzender des deutschen Normungsausschusses für OP-Textilien, empfiehlt zur Desinfektion von textilen Masken gegenüber "Bild.de": "Bei 70 Grad Celsius trocknen, bevor man sie wieder benutzt! Einfach für 30 Minuten in den vorgeheizten Backofen legen, dann ist die Maske trocken, alle Viren sind tot und der Mund-Nasen-Schutz kann wiederverwendet werden." 

Dr. Georg-Christian Zinn, Direktor Hygienezentrum Bioscientia, empfiehlt gegenüber "RTL.de" sich gleich mehrere Stoffmasken zuzulegen, diese zu wechseln, wenn sie feucht werden oder verschmutzt sind, und die Masken bei geeignetem Material zur Desinfektion abzukochen. Am besten geeignet dazu seien Baumwollstoffe in hellen Farben, da diese heiß gewaschen werden können und dabei nicht ausfärben. Werde eine Stoffmaske nach Gebrauch sorgsam getrocknet, könne sie aber auch einige Tage lang getragen werden.

3: Masken nur mit sauberen Händen aufsetzen

Der Träger der Atemschutzmaske sollte die Maske nur beim Auf- und Absetzen berühren und sich vor dem Auf- und nach dem Absetzen gründlich die Hände mit Seife waschen, um eventuell an den Händen klebende Viren zu entfernen. 

4: Maske trocken aufbewahren

In den Empfehlungen zur Verwendung von medizinischen Masken weist das RKI außerdem darauf hin, dass die Masken nach dem Absetzen trocken an der Luft aufbewahrt werden sollte – nicht in einem geschlossenen Behälter. Dabei ist eine Kontamination der Innenseite der Maske und eine Verschleppung von Viren auf andere Oberflächen zu vermeiden.

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5: Maske nur von einer Person tragen lassen

Außerdem soll sichergestellt werden, dass eine Maske jeweils nur von einer Person getragen wird – beispielsweise durch Markierungen der Maske am Halteband.

Wer vermutet, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben, sollte strikt zu Hause bleiben und einen Mund-Nasen-Schutz tragen, um direkte Kontaktpersonen nicht anzustecken - mehr dazu hier: Corona-Verdacht: Was muss ich jetzt tun?

Verwendete Quellen: bundesregierung.de, rki.de, lungenaerzte-im-netz.de, bild.de, rtl.de, infektionsschutz.de

mh

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