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Muttermilch-Spende: Trauernde Mutter rettet Babys das Leben

Muttermilch-Spende: Baby in der Hand
© Elif Guven / Shutterstock
Ihren Sohn Samuel konnte Sierra nur wenige Stunden im Arm halten, bevor er starb. Dann versuchte die Mutter ihre Trauer in etwas Positives zu verwandeln – und rettete anderen Babys mit einer Muttermilch-Spende das Leben.

Sierra und Lee Strangfeld taten das, was nur wenige Paare nach dem Verlust eines Kindes schaffen: Sie versuchten, ihre Trauer in etwas Positives zu verwandeln. Die Eltern haben ihr Baby nur wenige Stunden nach der Geburt verloren. Jetzt erzählten sie ihre Geschichte der amerikanischen "Today Parents".

Als ihre 18 Monate alte Tochter Porter einen Bruder bekommen sollte, war die Freude über ein zweites Kind erst groß. Zur Halbzeit der Schwangerschaft erhielten Sierra und Lee dann jedoch schlechte Nachrichten: Bei ihrem ungeborenen Baby wurde Trisomie 18 festgestellt. Der Gendefekt ist auch als Edwards-Syndrom bekannt und verursacht starke Entwicklungsstörungen. Die meisten betroffenen Babys sterben noch im Mutterleib oder bei der Geburt, da sich ihre Organe nicht richtig ausbilden.

Baby Samuel wurde nur drei Stunden alt

Daran wollten Sierra und Lee lange Zeit nicht glauben. "Abbruch war nie eine Option für uns – nicht einmal eine Frage“, erzählte die Mutter der "Today". So kämpften die Eltern um jede Minute oder Stunde, die sie mit ihrem Sohn verbringen konnten. Doch alles ging schneller als gedacht. Zwei Monate vor dem Geburtstermin verschlechterte sich der Zustand des Babys so rapide, dass die Eltern sich zu einem drastischen Schritt entschieden: Sie wollten ihren Sohn kennen lernen. Und so unterzog sich Sierra einem Not-Kaiserschnitt.

Tatsächlich konnten die Eltern so ganze drei Stunden mit ihrem Sohn Samuel verbringen, bevor er starb.

Fallback-Bild

Mit einer Muttermilch-Spende gegen die Trauer

Doch statt sich nach dem Verlust zu verkriechen, beschloss Sierra bereits kurze Zeit später, etwas aktiv zu tun. Ihr Körper war auf ein Baby vorbereitet. Sie produzierte Milch. Nur dass sie kein Baby mehr hatte, das sie trinken würde. Also verwandelte die Mutter die Trauer in Pragmatismus – sie spendete ihre Muttermilch.

Die Entscheidung half der Mutter in der Hinsicht, dass sie endlich etwas tun konnte: "Ich hatte Samuel’s Diagnose nicht unter Kontrolle. Sein Leben oder sein Tod lagen nicht unter meiner Kontrolle, aber ich konnte kontrollieren, was ich danach tat“, erklärte Sierra.

Ganze sechs Monate lang pumpte Sierra ihre Muttermilch ab und spendete sie an eine Milchbank. Die Trauer über den Verlust ihres Sohnes sitzt noch immer tief. Doch heute kann die Mutter sich daran festhalten, dass sie zumindest einem anderen Baby das Leben retten konnte.

Eine Muttermilch-Spende ist noch recht unbekannt. Dabei entscheiden sich auch Prominente wie Melanie Müller immer wieder dazu. Sie kann Babys helfen, die verwaist sind oder deren Mütter nicht genügend Milch produzieren.

mjd

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