Brustschmerzen, Husten und Fieber: Gerade für Laien ist es immer noch schwer, Covid-19 von einer Erkältung oder Grippe zu unterscheiden. Eine neue Studie belegt nun, dass bei einem Großteil der Corona-Patienten vor allem zwei bestimmte Symptome auftreten, die bei den beiden anderen Erkrankungen eher selten vorkommen: 80,4 Prozent aller Covid-19-infizierten leiden unter dem Verlust ihres Geruchs- und Geschmackssinns. Die Ergebnisse der Studie, die an der University College in London durchgeführt worden ist, wurden im Journal PLOS Medicine veröffentlicht.
Nur eine Erkältung oder doch Corona?
Generell haben die Wissenschaftler mithilfe der Studie typische Symptome einer Coronainfektion nach ihrer Häufigkeit aufgeschlüsselt. Dafür haben sie insgesamt 590 Probanden befragt, von denen letztendlich insgesamt 567 auch einen positiven Coronatest bekamen. Folgende Ergebnisse kamen bei der Befragung heraus:
- Brustschmerzen: 87,1 Prozent
- Atembeschwerden: 85,3 Prozent
- Kopfschmerzen: 84 Prozent
- Muskelschmerzen: 83,5 Prozent
- Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns: 80,4 Prozent
- Schweißausbrüche: 76,2 Prozent
- Bauchschmerzen: 74,6 Prozent
- Husten: 72,7 Prozent
- Fieber: 72,4 Prozent
- Halsschmerzen: 69,6 Prozent
Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns als Indikator
Abgesehen vom Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns könnten die anderen Symptome auch auf eine Erkältung oder Grippe hinweisen. Allerdings galt auch: Je mehr von all diesen Symptomen auftraten, desto wahrscheinlicher war eine Infektion mit Corona. Rachel Batterham, die als Studienleiterin tätig war, schließt aus der Studie, dass "der Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn ein sehr zuverlässiger Indikator dafür ist, dass jemand wahrscheinlich Covid-19 hat."
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Demzufolge sei es sinnvoll, diese beiden Symptome als Faktor zu betrachten, um beispielsweise zu entscheiden, ob ein Coronatest nötig ist oder der Betroffene in Quarantäne sollte. Das könnte dabei helfen, die Pandemie schneller einzudämmen.