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Smartphone-Sucht: So vermeidest du sie – und wirst endlich wieder produktiver!

Smartphone-Sucht: Frau mit Smartphone lehnt sich auf den Tisch
© YUTTANA HONGTANSAWAT / Shutterstock
Du liebst dein Handy? Dann erfüllst du schon mal die erste Voraussetzung für eine Smartphone-Sucht. Wir verraten dir, wodurch sie entsteht, wie du sie erkennst und vermeidest – und im Ernstfall auch wieder los wirst.

Stell dir vor, du gehst morgens zur Arbeit und auf halber Strecke fällt dir auf: Dein (Privat-)Smartphone befindet sich nicht in deiner Tasche, sondern – wahrscheinlich – noch Zuhause auf dem Frühstückstisch. Hand aufs Herz: Welche Ausrede fürs Zu-Spät-Kommen erzählst du deinem Chef? 😅

Wir sitzen ja alle im selben Boot: Wir haben uns so sehr an das Smartphone und seine Vorzüge gewöhnt, dass wir uns fast schon nackt fühlen, wenn wir versehentlich mal ohne Handy aus dem Haus gehen. Solange sich dieses Gefühl im Rahmen hält (ohne Klamotten fühlen wir uns ja auch nackt und machen uns deshalb keine Sorgen), ist das okay. 

So leicht entsteht Smartphone-Sucht

Aber im Fall des Handys kann sich aus einem gesunden Nutzungsverhalten schnell eine Abhängigkeit entwickeln. Denn jedes Mal, wenn wir aufs Smartphone schauen, macht es uns glücklich, indem es uns zum Beispiel ...

  • die Info liefert, die wir gerade brauchen
  • mitteilt, dass unser Selfie bei Insta geliked wurde
  • die "Ich denke an dich 😘"-WhatsApp von unserem Freund anzeigt.

In jedem dieser Fälle befriedigt der bloße Blick aufs Handy unsere Bedürfnisse und darauf reagiert der Körper, indem er das Glückshormon Dopamin ausschüttet – ebenso wie etwa beim Essen oder Sex. Zwar ist unser Glücksempfinden an sich eine tolle Sache und als natürliches Navigationssystem fürs Leben funktioniert es hervorragend. Aber auf so ein Gerät wie das Smartphone, das uns mit minimalstem Aufwand (einem Blick) den Hauptgewinn (Dopamin-Rausch) bescheren kann, ist es nunmal (noch) nicht programmiert.

Deshalb droht die Gefahr, dass uns unser eigenes Navigationssystem geradewegs in die Smartphone-Sucht führt. Und die ist im Alltag dann nicht mehr so "handy" (im Sinne von praktisch).

Anzeichen für Smartphone-Sucht

Handysucht ist zwar nicht ganz so leicht zu erkennen wie beispielsweise die Sucht nach Drogen, Daddelautomaten, Sex oder Schokolade. Aber es gibt doch zumindest drei sehr eindeutige Warnsignale, die uns (laut Psychologen) ernsthaft alarmieren sollten.

  1. Es kommt für uns nicht in Frage, das Handy mal für einen Tag Zuhause oder ausgeschaltet zu lassen – nicht mal im Urlaub.
  2. Wir unterbrechen sogar Hobbys und Tätigkeiten, die uns Freude bereiten, um unser Handy zu checken.
  3. Im Job können wir weder konzentriert arbeiten noch selbstbewusst auftreten und im Gespräch mit anderen Menschen sind wir gar nicht richtig bei der Sache, weil wir ständig den Drang verspüren, aufs Smartphone zu blicken.

Smartphone-Sucht loswerden ... oder vorbeugen!

Auch wenn eine Medienabhängigkeit auf den ersten Blick vielleicht harmloser wirkt als andere Süchte, weil sie nicht so drastische Auswirkungen auf den Körper hat wie Alkohol oder Rauchen: Langfristig führt eine Handysucht dazu, dass sich die Betroffenen isolieren, unproduktiv werdenund langsam aber sicher die Kontrolle über ihr Leben verlieren. Außerdem kann sie sich orthopädisch negativ auswirken.☝️

Gründe genug, unsere Nutzungsgewohnheiten in Sachen Smartphone zumindest zu beobachten und gegebenenfalls zu ändern. Hier sind eine Reihe von Tipps, wie wir das am besten anstellen.

  • Handy-freie Zonen: Steck bestimmte Bereiche oder Orte für dich ab, wo das Smartphone grundsätzlich tabu ist, besonders geeignet: Schlafzimmer, Küche und der Arbeitsplatz.
  • Auszeiten: Leg am besten täglich gezielt ein paar Stunden Offtime vom Handy für dich fest. Besonders die erste Stunde nach dem Aufstehen und die letzte Stunde vor dem Schlafengehen bieten sich dafür an, da die Smartphone-Nutzung zu diesen Zeiten ohnehin kontraproduktiv ist (in harten Fällen ist für den Anfang auch schon eine der beiden Varianten top).
    Im Urlaub oder am Wochenende sollten auch mal Smartphone-freie Tage drin sein – ihr werdet sehen: Weniger Handy in der Freizeit bedeutet mehr Qualitytime für euch und euer Umfeld. Wichtig: Informiere am besten immer alle engen Kontakte über deine eingeschränkte Erreichbarkeit – Freundlichkeit lohnt sich erstens immer und zweitens beruhigt dich das auch selbst. 
  • Komplizierte Sicherung: Wähle einen möglichst langen und komplizierten Entsperr-Code – dann ist der Rausch wenigstens nicht ganz so leicht verfügbar.
  • Stummschalten: Am Arbeitsplatz solltest du dein Handy ohnehin immer stummschalten und am besten belässt du es auch in deiner Freizeit dabei (es sei denn du rechnest fest mit einem bestimmten Anruf). Ebenso ist es ratsam, Push-Nachrichten grundsätzlich zu deaktivieren.
  • Grau-Modus: Das Online-Portal "Treehugger" rät, das Smartphone in den Grau-Modus zu schalten. Dadurch wird es unattraktiver und der Blick aufs Handy macht weniger Spaß. 
  • Entschlacken: Musst du wirklich alle Social-Media-Kanäle als Apps auf deinem Smartphone haben? Und vier unterschiedliche Lieferdienste und Online-Shopping-Portale? Je mehr Trigger wir auf dem Handy haben, umso mehr Risikofaktoren schaffen wir selber, süchtig zu werden. Deshalb solltest du genau wie deine Wohnung regelmäßig auch dein Handy aufräumen und Apps, die du nicht unbedingt brauchst, konsequent von deinem Gerät verbannen. 
  • Apps: Tja, so weit sind wir also: Mittlerweile gibt es auch schon Apps, die unser Smartphoneverhalten für uns beobachten und uns dabei helfen wollen, einen gesunden Umgang mit dem Handy zu lernen (zum Beispiel Hypnobeep, Menthal, Checky). Apple hat sogar in der neuesten Version seines Betriebssystems direkt Features integriert, die den Verbraucher dabei unterstützen sollen, ihre Smartphonegewohnheiten unter Kontrolle zu behalten.

Zugegeben, wenn man mal drüber nachdenkt, ist unsere Welt schon ein bisschen strange: Da entwickeln Leute Geräte (und nicht zu vergessen natürlich auch Getränke oder Süßkram), die unser Leben auf den ersten Blick angenehmer machen. Doch bei näherem Hinsehen stellt sich heraus, dass diese Dinge uns das Leben ganz schön schwer und uns sogar krank machen können. Aber zum Glück können wir ja alle näher hinsehen – und mit ein bisschen Selbstkontrolle behalten wir unser Smartphoneverhalten ganz bestimmt im Griff.

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