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Juwelier Berufsbild, Gehalt, Karriere

Juwelier: Frau untersucht Diamanten
© Jacob Lund / Shutterstock
Als Juwelier verkauft man hochkarätigen Schmuck im Einzelhandel und berät Kunden bei ihren Kaufentscheidungen. Hier erfährst du alles, was du über das Berufsprofil eines Juweliers wissen muss!

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Juwelier

Art der Ausbildung.

keine offizielle Ausbildung; Vorteilhaft: kaufmännische Ausbildung als Einzelhandelskaufmann/-frau mit einer Spezialisierung als Fachverkäufer für Schmuck, Uhren, Gold- und Silberwaren

Ausbildungsdauer.

3 Jahre Einzelhandelkaufmann/-frau

Durchschnittsgehalt.

keine Angaben

Einstiegsgehalt.

2.347 Euro (bei Tarifvertrag)

Das Berufsprofil:

Ein Juwelier arbeitet im Einzelhandel: Als Verkäufer oder Inhaber eines Ladens mit hochkarätigem Schmuck, Eheringen oder Uhren ist der Juwelier täglich in Kontakt mit Kunden und berät sie bei Kaufentscheidungen. Die Ware besteht dabei meist aus sehr exquisiten Materialien wie Edelmetallen und Edelsteinen.

Gelegentlich können auch kleine Reparaturen oder Änderungen am Schmuck anfallen, die der Juwelier direkt vor Ort im Juweliergeschäft umsetzt. Dennoch ist der Juwelier nicht mit dem Goldschmied zu verwechseln, da Letzterer als Handwerker tätig ist. Die Arbeit eines Goldschmiedes besteht darin, neuen Schmuck herzustellen oder alten gegebenenfalls zu modifizieren oder zu reparieren. Während der Goldschmied in der Werkstatt tätig ist, beginnt die Arbeit des Juweliers im Laden zwischen Vitrinen und Schaukästen.

Juweliere sind Verkäufer von exquisiten, ästhetischen Produkten und müssen daher ein ausgeprägtes ästhetisches Bewusstsein mitbringen und Material- und Verarbeitungskenntnisse vorweisen. Sie präsentieren die Ware, geben einen Überblick über die jeweiligen Schmuckstücke und beraten die Kunden bezüglich Passform und Ästhetik. Freundlichkeit, Service und kundenorientiertes Handeln sind absolute Grundvoraussetzungen in diesem Beruf. Auch kaufmännische Grundlagen sind unabdingbar: Als Juwelier muss der Wareneingang und -bestand festgehalten werden, Nachbestellungen getätigt und gegebenenfalls Verhandlungen geführt werden, zum Beispiel, wenn es sich um den Ankauf alter Schmuckstücke handelt. Ein Verständnis für Zahlung sowie eine akkurate Arbeitsweise und Buchführung sind deshalb unentbehrlich.

Als Juwelier ist man an die jeweiligen Ladenöffnungszeiten gebunden und hat somit festgelegte Arbeitszeiten. Vor Festtagen wie Weihnachten oder Ostern kann es im Juweliergeschäft sehr stressig zugehen, wenn Kunden Geschenke kaufen. In diesen besonderen Zeiten erfordert der Beruf eine hohe Stressresistenz, denn Souveränität, Freundlichkeit und Kundenzufriedenheit müssen gerade auch in stressigen Phasen gewährleistet sein.

VorteileNachteile

Geregelte Geschäftszeiten

Stressige Phasen im Weihnachtsgeschäft oder bei Inventuren

Abwechslung zwischen kaufmännischen Tätigkeiten und Kundenkontakt

Wie wird man Juwelier?

Vorweg: Es gibt keine spezielle Ausbildung als Juwelier. Der Werdegang hin zum Juwelier kann unterschiedlich verlaufen, weshalb die Berufsbezeichnung auch nicht rechtlich geschützt ist. Wer also ein Juweliergeschäft eröffnet oder als Angestellter darin arbeitet, darf sich Juwelier nennen.

Häufig findet sich ein Berufseinstieg jedoch über eine kaufmännische Ausbildung. Gerade als Einzelhandelskaufmann/-frau hat man gute Chancen, sich in die Richtung Juwelier zu entwickeln. Eine Spezialisierung in dieser Ausbildung kann als Fachverkäufer für Schmuck, Uhren, Gold- und Silberwaren erfolgen. Die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann/-frau findet dual in Betrieb und Berufsschule statt und dauert drei Jahre. In dieser Zeit werden kaufmännische Fähigkeiten in Theorie und Praxis erlernt, die mit einer Zwischenprüfung und einer Abschlussprüfung nachgewiesen werden.

Dabei werden unter anderem folgende Kernkompetenzen vermittelt:

  • Buchhaltung
  • Preiskalkulation
  • Rechnungswesen
  • Präsentation der Waren
  • Kundenbetreuung und -beratung
  • Reklamationen
  • Inventuren
  • Kaufabwicklung
  • Ästhetische Kompetenzen

Welche Fähigkeiten sollten Juweliere mitbringen?

  • Um als Juwelier zu arbeiten, sind sehr gute Sprachkenntnisse essenziell.
  • Ein freundliches Auftreten ist ebenso wichtig, wie Verlässlichkeit und Genauigkeit.
  • Ein guter Juwelier weiß über die aktuellen Trendentwicklungen ebenso Bescheid, wie über die derzeitigen Gold- und Silberpreise. Eine schnelle Auffassungs- und Wahrnehmungsgabe sind daher in diesem Beruf nicht zu unterschätzen.
  • Gute feinmotorische Fähigkeiten können als Juwelier gefordert sein, da es sich oft um sehr filigrane Schmuckstücke handelt. 

Arbeitgeber: Wer sucht Juwelier?

Juweliere werden im Einzelhandel in folgenden Bereichen eingestellt:

  • Verkaufsstände
  • Juweliergeschäfte
  • Uhrengeschäfte
  • Fachgeschäfte für Schmuck, Gold- und Silberwaren
  • Antikläden für Schmuck, Gold- und Silberwaren
  • Kaufhäuser mit Schmuck- oder Uhrenabteilung
  • Onlinehandel

Juwelier Gehalt: Was verdient ein Juwelier?

Als Juwelier richtet sich das Gehalt wie in vielen Berufen nach Berufserfahrung, Arbeitgebergröße und Standort des Geschäfts. Bei einer tariflichen Bruttogrundvergütung sind laut der Arbeitsagentur monatlich zwischen 2.347 Euro und 2.660 Euro als Fachverkäufer/in für Schmuck/Uhren/Gold- und Silberwaren zu erwarten.

Einstieg: Aussichten von Juwelieren

Im Einzelhandel mit Schmuck und Uhren arbeiten laut Statistischem Bundesamt circa 50.000 Menschen. Die Branche bietet derzeit gute Voraussetzungen, um als Juwelier eingestellt zu werden oder einen Ausbildungsplatz als Einzelhandelskaufmann/-frau zu finden. Seit 5 Jahren können die deutschen Juweliere sowie Schmuck- und Uhrenfachgeschäfte einen stabilen Umsatz halten, der laut Bundesverband der Juweliere, Schmuck- und Uhrengeschäfte lediglich leichte Schwankungen aufweist (Quelle: bv-juweliere.de).

Juwelier Bewerbung: Womit punkten Juweliere?

  • Für eine erfolgreiche Bewerbung als Juwelier sollte eine aussagekräftige Bewerbungsmappe angefertigt werden. Die Bewerbung sollte ein Anschreiben, das wiederum die entsprechende Motivation für die Stellenausschreibung ersichtlich macht, sowie Lebenslauf und Zeugnisse enthalten.
  • Grundsätzlich muss auch gesagt sein, dass die Schmuckindustrie sehr auf Sicherheit bedacht ist. Eine eingeschränkte Kreditfähigkeit oder Strafdelikte in der Vergangenheit können eine Einladung zum Bewerbungsgespräch verhindern.
  • Juweliere punkten mit einem gepflegten Äußeren. Ein guter Juwelier besticht mit Charme und Ausstrahlung und vermag es so, sich einen Kundenstamm aufzubauen.
  • Die Beratung von Kunden und der Verkauf der Ware ist das Kerngeschäft eines Juweliers, welches voraussetzt, dass der Bewerber eine ausgezeichnete Kundenorientiertheit verinnerlicht hat: Er muss sich in den Kunden einfühlen können und bei der Kaufentscheidung unterstützend agieren.
  • Materialkenntnisse, Stilbewusstsein sowie die Leidenschaft für Ästhetik und Schmuck sollten vorhanden sein. Derjenige, der es schafft, seine Kunden kompetent zu beraten und zu inspirieren, wird in diesem Beruf viel Freude finden.

Karriere: Aufstiegschance für Juweliere?

Ein Juwelier kann im Laufe seiner Karriere durch Zusatzqualifikationen weitere Entwicklungsschritte gehen: Vom stellvertretenden Filialleiter kann man sich zum Filialleiter bis hin zum Verkaufsleiter weiterentwickeln.

Wer neben dem Verkauf auch an dem Design und der Fertigung eigener Schmuckstücke Interesse hat, kann sich innerhalb einer 3,5-jährigen Ausbildung zum Goldschmied ausbilden lassen und so kreative, handwerkliche und kaufmännische Fertigkeiten miteinander vereinen.

Außerdem machen sich viele Juweliere mit jeweiliger kaufmännischer Ausbildung selbstständig und eröffnen ihr eigenes Juweliergeschäft. Hierfür können Seminare für Existenzgründer im Einzelhandel belegt werden, die auch die Themen Marketing und Einkauf aufgreifen. IHKs bieten zudem Gründerseminare an, die Unternehmerwissen vermitteln und auch auf die Bereiche Personalwesen, Buchhaltung und Wareneinkauf eingehen.

Als selbstständiger Schmuckhändler muss man sich in der Schmuckbranche gut auskennen, eine entsprechende Zielgruppe und die jeweiligen Waren definieren und sich vorher intensiv Gedanken um die anfallenden Kosten und die jeweilige Finanzierung machen. Auch die Vertriebskanäle und das entsprechende Marketing sollten in der Planung nicht zu kurz kommen. Der Schritt als selbstständiger Juwelier sollte daher wohlüberlegt sein.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld des Juweliers entwickelt?

Schmuck ist in der kulturhistorischen Entwicklung der Menschen fest verankert. Seit jeher schmückten sich Menschen mit verschiedenen Utensilien, wie etwa Knochen, Federn, Muscheln, Steinen etc. Mit der Verarbeitung von Edelmetallen konnten später Ringe, Ketten, Ohrringe oder Broschen gefertigt werden, die Kleidung und Körper in Szene setzen oder religiöse Bedeutung vermitteln sollten.

Auch heute gibt es sehr viele Menschen, die täglich Schmuck tragen: Sei es der Trauring oder Ohrringe sowie die Kette oder Uhr. Insofern es sich nicht um Modeschmuck handelt, wird der Schmuck in speziellen Juweliergeschäften oder Kaufhäusern mit einer Extrabteilung erworben, wo der Juwelier als beratendes Verkaufspersonal zur Seite steht. In der heutigen Zeit des Onlinehandels bestehen zudem natürlich auch online Optionen, um als Juwelier zu arbeiten.

Juwelierin: Welche Chancen haben Frauen in der Schmuckbranche?

Laut einem Artikel der FAZ aus dem Jahre 2017 waren die Führungspositionen in Juweliergeschäften bisher überwiegend männlich besetzt. Zunehmend befänden sich aber auch mehr Frauen in leitenden Positionen von Schmuckmarken.

Da Schmuck hauptsächlich für Frauen gekauft wird und auch der Anteil von Frauen, die sich selber ihren Schmuck kaufen, wächst, wären mehr weibliche Führungskräfte in Juweliergeschäften wünschenswert. Sie können einen direkten Bezug zu ihrem Kundenstamm und den Produkten bieten und bringen somit gute Voraussetzungen mit.

Ähnliche Berufe wie Juwelier:

Goldschmied/in, Uhrmacher/in

Quellen:

FAZ.net, Firma.de, Esslinger-Zeitung.de, Berufenet, Karrieresprung.de

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