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Automobilkaufmann Berufsbild, Gehalt, Ausbildung

Automobilkaufmann: Automobilkauffrau
© Branislav Nenin / Shutterstock
Ein Auto kaufen? Nicht ohne Automobilkaufmann. Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Automobilkaufmannes wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Automobilkaufmann (m/w/d)

Art der Ausbildung

 dual

Ausbildungsdauer

 3 Jahre

Durchschnittsgehalt

 2.700 Euro

Einstiegsgehalt

 1.800 – 2.400 Euro

Das Berufsprofil: Automobilkaufmann

Als Automobilkaufmann hat man vielfältige kaufmännische Aufgaben. So müssen zum Beispiel im Bereich Marketing und Vertrieb auf Basis von Statistiken über den Absatz an Neuwagen komplexe Strategien der Umsatzsteigerung angewendet werden. Auch muss man als Automobilkaufmann viele Dinge im Finanz- und Rechnungswesen erledigen, so zum Beispiel Kosten-Leistungs-Rechnungen durchführen, Löhne kalkulieren, Verkäufe dokumentieren. Außerdem wird nach einer Inventur des Gesamtbestandes des Autohauses vom Automobilkaufmann eine Jahresabrechnung erstellt.

Strategien für den Vertrieb und Marketing, welche von Automobilkaufleuten erstellt werden, beinhalten auch das Schalten von Anzeigen und das sinnvolle Nutzen der Werbemittel. Die Pflege der Website des Autohauses oder die Organisation von Events, die zum Kauf animieren sollen, fallen ebenfalls in den Aufgabenbereich des Automobilkaufmanns.

Natürlich ist es als Automobilkaufmann und Automobilkauffrau besonders wichtig, dass der Kundenkontakt an erster Stelle steht. Hierbei stehen die Kompetenz und das Wissen des Automobilkaufmanns auf dem Prüfstand. Zuerst muss festgestellt werden, welches Modell der Kunde sucht und auf welche Features Wert gelegt wird. Nach einem kurzen Kennenlernen muss ein Automobilkaufmann durch das Training, welches er in der Ausbildung erhalten hat, in der Lage sein, zu erkennen, ob ein Kunde einen Sportwagen mit viel PS oder eine Familienkutsche mit vielen Sicherheitsfeatures sucht. Auch ist es wichtig, als Automobilkaufmann auf die Preisvorstellungen und Finanzierungsmöglichkeiten eingehen zu können, damit ein Kaufvertrag zustande kommt.

Automobilkaufleute haben auch viel Kontakt mit Werkstätten, Mietwagenfirmen und Versicherungen, denn sie kümmern sich um die Einleitung von Wartungsarbeiten, adäquate Verschrottung von kaputten Karosserien, die Organisation eines Ersatzwagens, während das eigene Fahrzeug in der Werkstatt ist und die Versicherungsmeldung bei Schäden an den von Automobilkaufleuten verkauften Autos.

Vorteile Nachteile


Umsatzstärkste deutsche Branche, daher viele Arbeitsplätze, freie Ausbildungsplätze und gute Zukunftsaussichten

 immer über die neuesten Trends informiert sein, was viel Recherche bedeutet

feste Arbeitszeiten

 sich sehr viele spezifische Informationen über die unterschiedlichsten Autotypen merken zu müssen

Provisionsbeteiligung

 in jeder Situation freundlich und kundenorientiert handeln, auch wenn der Kunde unverschämt wird

Wie wird man Automobilkaufmann?

Wenn man Automobilkaufmann werden möchte, wäre es gut, mindestens einen mittleren Schulabschluss oder ein (Fach-)Abitur erworben zu haben. Es gibt theoretisch keine Vorgaben, welchen Schulabschluss man als Automobilkaufmann oder Automobilkauffrau braucht, um seine Ausbildung zu beginnen, jedoch haben 47 Prozent der Bewerber einen mittleren Abschluss und 46 Prozent das Abitur oder Fachabitur, welches nur wenig Raum für Bewerber mit anderer Schulbildung lässt. Wichtige Schulfächer für eine gute Basis in der Ausbildung zum Automobilkaufmann sind:

  • Deutsch, um kompetent beraten zu können.
  • Mathematik, da auch Kosten berechnet und dem Kunden präsentiert werden.
  • Wirtschaft, denn der Beruf des Automobilkaufmanns ist ein kaufmännischer.

Automobilkaufmann wird man über eine dreijährige duale Ausbildung, entweder bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder der Handwerkskammer (HWK). Wählt man als angehender Automobilkaufmann die industrielle Laufbahn, arbeitet man verstärkt in den Automobilherstellungswerken mit angeschlossenem Verkauf. In dem theoretischen Teil der Ausbildung lernt der angehende Automobilkaufmann Buchhaltung, Marketing, Kundenservice, Lagerarbeiten und die Durchführung von Inventuren kennen. Auch lernt man während der Ausbildung zum Automobilkaufmann die gängigsten Typen von Autos kennen und unterscheiden, um die Kunden des Autohauses optimal bei der Wahl ihres neuen Fahrzeugs beraten zu können.

In dem praktischen Teil der Ausbildung zum Automobilkaufmann und zur Automobilkauffrau arbeitet man in dem Betrieb, bei dem man sich auf einen freien Ausbildungsplatz beworben hat. Man kann bereits hier die Weichen für die zukünftige Tätigkeit als Automobilkaufmann stellen, indem man sich entweder für eine Ausbildung im industriellen Zweig oder im Bereich Verkauf bei Autohäusern und Niederlassungen bewirbt.

Welche Fähigkeiten sollten Automobilkaufmänner mitbringen?

Ein Automobilkaufmann sollte ein Gespür für Verkauf und Beratung haben und auch in der Lage sein, Kunden, die sich nicht ganz sicher sind, mit seiner Überzeugungskraft zum Kauf zu animieren. Dies ist auch während der Ausbildung bereits ein wichtiger Punkt, der immer wieder vorkommt und sich durch das ganze Berufsleben eines Automobilkaufmanns ziehen wird.

Automobilkaufmänner punkten auch durch Lernbereitschaft, denn die Automobilindustrie entwickelt sich konstant weiter. Daher muss ein Automobilkaufmann sich stets über die neuesten Trends der Branche informieren.

Arbeitgeber: Wer sucht Automobilkaufmänner?

Automobilkaufleute arbeiten in Autohäusern, in der Industrie oder in Automobilwerken mit angeschlossenem Verkauf. Auch im Fahrzeugimport sind immer Automobilkaufmänner gefragt und an vielen Standorten gibt es jedes Jahr neue, freie Ausbildungsplätze.

Automobilkaufmann Gehalt: Was verdient man?

Das Einstiegsgehalt als Automobilkaufmann und Automobilkauffrau liegt zwischen 1.800 bis 2.400 Euro brutto pro Monat, wobei auch Standortfaktoren und die Größe des Autohauses oder der Niederlassung eine Rolle spielen. Auf dem Land, in einem kleinen Autohaus, verdient ein Automobilkaufmann tendenziell weniger als in der Großstadt. Nach einigen Jahren Berufspraxis können Automobilkaufleute mit bis zu 2.700 Euro brutto rechnen.

Der Beruf des Automobilkaufmanns wird nach Tariflohn vergütet, an die private Träger jedoch nicht immer gebunden sind. Es ist im Einzelfall zu erfragen, wie sich der Lohn zusammensetzt, da manche Arbeitgeber einen niedrigeren Grundlohn zahlen, um diesen dann mit einer Provision durch den Verkauf von Autos für den Automobilkaufmann und die Automobilkauffrau aufzustocken. Inwiefern der Arbeitnehmer sich darauf einlässt, bleibt jedem Automobilkaufmann selbst überlassen.

Einstieg: Aussichten von Automobilkaufmännern

Die Automobilindustrie zählt zu den wichtigsten Arbeitgebern für Automobilkaufmänner in Deutschland, der Exportnation Nummer 1, wenn es um Autos geht. Auch nach einigen Rückschlägen, wie dem Dieselabgasskandal, hat sich die Branche erholt und zieht nun besonders in punkto E-Mobilität die Zügel an, damit deutsche Autos auch in Zukunft in alle Welt exportiert werden und so sollten die Arbeitsplätze von Automobilkaufmännern auch in Zukunft gesichert sein. Automobilkaufmänner arbeiten in Autohäusern, im Verkauf von Kfz-Teilen, in der Industrie und Automobilwerkstätten. 

Automobilkaufmann Bewerbung: Womit punkten Automobilkaufmänner?

Bereits in einer Bewerbung auf einen freien Ausbildungsplatz punkten angehende Automobilkaufmänner, wenn sie die persönlichen Stärken, welche für diesen Beruf nötig sind, betonen. Beginnendes oder bereits ausgeprägtes kaufmännisches Geschick gehört ebenso ins Anschreiben von Automobilkaufleuten, wenn es um den Einstieg in den Beruf als Automobilkaufmann geht, wie auch auf den Platz in der Ausbildung. Als angehender oder bereits ausgelernter Automobilkaufmann ist es wichtig, seine Leidenschaft für Autos in der Bewerbung zu erwähnen, wie z.B. die Bereitschaft zur Initiative in Punkto umfassender Beratung der verschiedenen Typen von Autos und die Begeisterung für motorisiertes Fahren. Auch in späteren Bewerbungen auf die Tätigkeit als Automobilkaufmann und Automobilkauffrau ist das in der Ausbildung erlernte Know-how im Verkauf und Vertrieb eine der wichtigsten Entscheidungsträger für Neueinstellungen.

Da ein seriöses und elegantes Auftreten für den Job als Automobilkaufmann wichtig ist, wäre es gut, wenn der Bewerber dies bereits durch das Bewerbungsfoto ausdrückt, z.B. indem er einen Anzug und Krawatte trägt. Darüber hinaus punktet er beim Vorstellungsgespräch mit gepflegtem Äußeren und klarer Ausdrucksweise.

Für den Beginn einer Ausbildung zum Automobilkaufmann benötigt man keinen Führerschein, da die meisten Bewerber noch Jugendliche sind. In diesem Fall reicht es aus, wenn Automobilkaufleute den Führerschein Klasse B während der Ausbildung erwerben. Jedoch ist der Führerschein bei jeder Bewerbung nach der Ausbildung zum Automobilkaufmann oder zur Automobilkauffrau meist als Voraussetzung angegeben und sollte im Lebenslauf erwähnt werden.

Karriere: Aufstiegschance für Automobilkaufmänner?

Als Automobilkaufmann oder Automobilkauffrau mit abgeschlossener Ausbildung kann man sich zum Fachwirt oder Betriebswirt weiterbilden lassen. Auch über ein Bachelorstudium in den Fachrichtungen BWL oder Automobilwirtschaft hat ein Automobilkaufmann Chancen des beruflichen Aufstiegs.

Ebenfalls gibt es eine Weiterbildung, die die anderen kaufmännischen Aufgaben des Automobilkaufmanns hinter sich lässt und darum folgerichtig nur noch Automobilverkäufer heißt. Mit dieser weiteren Ausbildung ist ein Verdienst von bis zu 3.300 Euro brutto monatlich möglich.

Um selbst ein Autohaus eröffnen zu können, ist ein BWL-Studium und sehr viel Wissen über günstigen Einkauf und den Vertrieb von großem Vorteil. Sollte das Autohaus eine angeschlossene Werkstatt haben, muss in jedem Fall ein Mitarbeiter die Ausbildung zum Meister des Kfz-Wesens abgeschlossen haben, egal ob als Angestellter, Partner oder Gründer des Autohauses. Für den langfristigen Erfolg eines Automobilkaufmanns mit dem eigenen Autohaus sind vor allem die Service-Leistung und die langfristige Kundenbindung erforderlich, denn ist ein Kunde einmal nicht zufrieden, ist der Weg zur Konkurrenz, und somit zu anderen Automobilkaufleuten, nicht weit.

Automobilkauffrauen: Welche Chancen haben Frauen in der Automobilindustrie?

Die Automobilbranche gilt noch heute als Männerdomäne. Dafür gibt es jedoch keinen Grund, denn Frauen erzielen im Automobilverkauf ebenfalls hohe Zufriedenheitsraten und stehen ihren männlichen Kollegen auch in punkto Fachwissen in nichts nach.

Natürlich kaufen Frauen ebenso Autos wie Männer. Leider fühlten sich einige Frauen in der Vergangenheit nicht gut von Automobilkaufmännern beraten. Einige verwendeten in einer Online-Umfrage sogar den Begriff "gestresst". Daher entstanden sogar ganze Autohäuser von Frauen für Frauen, mit dem Ziel, dass sich die Kundinnen im Verkaufsgespräch etwas besser aufgehoben und beraten fühlen.

Mittlerweile sind Frauen, obwohl noch immer in der Minderheit, im Automobilverkauf angekommen, denn auch wenn oft behauptet wird, dass es nicht so sei, kennt sich der Automobilfachmann oder -frau in diesem Fall noch immer besser mit Motoren aus als man selbst.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld des Automobilkaufmannes entwickelt?

Von der Erfindung des Rades bis hin zur fast zeitgleichen Entwicklung des Otto- und Dieselmotors vergingen fast 4.000 Jahre und noch immer verändert sich die Mobilität – und das immer schneller. Anfang des 20. Jahrhunderts war ein Auto noch ein Luxusgut, welches sich nur wenige leisten konnten. Nach einer Weile hat sich die motorisierte Fortbewegung jedoch durchgesetzt und Service und Beratung wurden in diesem Sektor immer wichtiger – der Beruf des Automobilkaufmanns war geboren.

Der Automobilmarkt wird sich in den nächsten Jahren ebenfalls schneller und dynamischer entwickeln müssen als während des gesamten letzten Jahrhunderts. Egal ob mit Gangschaltung oder Automatik, die Tage des Verbrennungsmotors sind gezählt und somit muss sich auch die Automobilbranche umstellen und somit auch die Automobilkaufleute. In der E-Mobilität ergibt sich viel weniger Verschleiß als im konventionellen Kraftstoffbetrieb, sodass sich auch der Kfz-Teile-Markt dahingehend verändern wird. Die Automobilkaufmänner der Zukunft werden sich nicht mehr mit den Einzelheiten des Verbrennungsmotors auseinandersetzen, sondern mit elektrischen Kühlkreisen und Zubehör für intelligente Autos.

Ähnliche Berufe wie Automobilkaufmänner:

Verkäufer, Einzelhandelskaufmann, Industriekaufmann, Kaufmann für Büromanagement, Kaufmann für Groß- und Außenhandel

Quellen:

azubi.de, azubiyo.de, ausbildung.de, berufenet.arbeitsagentur.de, boeckler.de, shots.media

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