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Beauty-Geheimnisse aus aller Welt

Was macht Amazonas-Erde aus Südamerika für die Haut? Warum ist Ahornsirup aus Kanada gut für die Lippen? Auf unserer Kosmetik-Weltreise erfahren Sie, was Geishas, Maori-Frauen oder afrikanische Heilerinnen schon seit jeher über natürliche Schönmacher wissen - und in welchen Produkten die tollen Blätter, Früchte, Öle & Co stecken. Dazu gibt's Rezepte zum Selbermachen

Traditionelle Rituale aus Asien mit Reis und grünem Tee

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Zum Selbermachen: Gesichtsreinigung mit grünem Tee Das Geheimrezept der Japanerinnen für einen reinen, frischen Teint am Morgen ist die Reinigung mit "Jadeschaum". Dazu zwei Teelöffel Grünteepulver in eine Schale geben, eine halbe Tasse heißes Wasser (120 ml) dazugießen. Das Ganze mit einem Quirl schön schaumig schlagen, das Gesicht damit abreiben und anschließend abspülen.

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Hell wie Porzellan wünschen sich die Frauen aus dem Fernen Osten ihren Teint. UV-Strahlen bekommen kaum eine Chance, gehen doch Japanerinnen und Koreanerinnen traditionell nie ohne Sonnenschirm aus dem Haus. Makellos rein aber soll die Haut nach asiatischer Auffassung durch die ausgiebigen Waschungen werden, die täglich fast wie ein Ritual ausgeführt werden. Schon seit Jahrhunderten verwenden Japanerinnen dazu ausgesuchte Naturprodukte: Neben dem Mehl von Azuki-Bohnen ist das hauptsächlich die Kleie vom Reis, die das Wasser milchig tönt und leicht peelend wirkt. Mit dem Reiswasser benetzen Asiatinnen häufig Gesicht und Hände, um sie geschmeidiger zu machen, denn es bindet Feuchtigkeit. Zarte, strahlende Haut am ganzen Körper bringt ein Bad mit einem Schuss Sake (Reiswein), in dem glättende Milchsäure steckt. Klar, dass sich die Beauty-Industrie auf Reis-Wirkstoffe stürzt: Reisextrakte, Reismilch, sehr reich an Proteinen, pflegenden Lipiden und feuchtigkeitsbindenden Zuckermolekülen, sowie Vitamin-E-haltiges Reisöl stecken mittlerweile in allen möglichen Körperpflegeprodukten - vom Bade- und Duschgel über Deo und Handcreme bis hin zu Peeling-Lotions. Um sich ihren schönen Teint zu erhalten, rieben sich Asiatinnen der Überlieferung nach das Gesicht auch mit Tonics aus pulverisiertem grünem Tee ab, der zur traditionellen Teezeremonie gehört. Die darin enthaltenen Polyphenole sind erstklassige Abwehrspieler, die freie Radikale in Schach halten und laut einer Studie der Universität Kalifornien, Los Angeles, auch entzündungshemmend wirken. Außerdem stecken im Tee porenverfeinernde Gerbstoffe. Grüner Tee findet sich in Seifen, Gesichtswasser und Masken, aber auch in Feuchtigkeitscremes. Aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) stammt "Dang Gui" (chinesische Engelwurz), aufgrund ihrer kreislaufstimulierenden und menstruationsfördernden Wirkung auch "Ginseng der Frauen" genannt. Sie enthält Stoffe, die dem weiblichen Hormon Östrogen ähneln, und soll dadurch die Widerstandskraft trockener Haut stärken, sie fester und straffer wirken lassen. Die Extrakte aus dieser chinesischen Heilpflanze sind etwa in Gesichtsdampfbädern und Reinigungspulver, das mit Wasser aufgeschäumt wird, enthalten.

Geheimtipp aus Afrika: Büffelmilch mit Öl und Diamanten

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Zum Selbermachen: Body-Scrub mit Kaffee Zuerst den Körper mit Marula-Öl massieren. Danach eine Paste aus Kaffeegranulat oder fünf Esslöffel frisch abgebrühtes Kaffeepulver nehmen und damit die Haut abreiben. Das Ganze mit viel Wasser abspülen.

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Der Maruala- oder Elefantenbaum ist bei afrikanischen Medizinfrauen äußerst beliebt: Ein Pulver aus seiner Rinde soll gegen Rheuma helfen, und seine Früchte sind kleine Vitamin-C-Bomben, aus deren Kernen Marula-Öl gewonnen wird. Damit massieren sich die Ureinwohner Südafrikas und Namibias, denn mit seinen ungesättigten Fettsäuren stärkt es den natürlichen Hautschutz und wirkt regenerierend. Deshalb wird es neuerdings in Hightech-Cremes gerührt. Ebenfalls als Schönheitsquelle hat sich Büffelmilch entpuppt - reich an Mineralstoffen, Vitamin A und Fett, pflegt sie als Badezusatz gestresste Haut streichelzart. Mit ihrer regenerierenden Wirkstoffkombination ist Büffelmilch vor allem für sonnenstrapazierte Zellen eine Wohltat. Kombiniert man Marula-Öl und Büffelmilch mit fein gemahlenen, schwarzen Diamanten, wird daraus ein hocheffektives Peeling. Mit Körnchen, so winzig wie feiner Sand, soll es die Haut nicht reizen. Wegen der noblen Zutaten hat so ein Edel-Peeling allerdings einen stolzen Preis: Der 200-ml-Tiegel kostet immerhin rund 70 Euro. Günstiger und äußerst belebend ist eine Peeling-Massage mit Kaffeegranulat, das die Haut porentief reinigt, abgestorbene Hautschüppchen löst und die Durchblutung ankurbelt. Speziell der grüne Kaffee von der Elfenbeinküste enthält reichlich Koffein, das die Haut rosig macht und straffend wirkt - ideal bei müdem, fahlem Teint. Da Koffein ein fettspaltendes Enzym aktiviert, sollen Massagen mit Kaffee-Extrakten auch gegen Cellulite helfen.

Beauty-Tricks aus Europa mit Früchten und Alpenblumen

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Die Kelten und Germanen verehrten den Apfel als Symbol der Jugend, und im Mittelalter versuchten Verliebte, ihre Angebeteten mit Liebesäpfeln zu verzaubern: Der schönste Apfel vom Baum wurde zerteilt, mit beschriebenen Zetteln gefüllt und zusammengefügt. Getrocknet sollte er unter dem Kopfkissen die Liebe entfachen. Unsere Urgroßmütter waren da schon pragmatischer und nutzten die Kräfte des Apfels für ihre Schönheit: Sie pflegten ihre Haut mit Apfelpackungen oder erfrischten den Teint mit frisch gepresstem Apfelsaft. Apfelessig sollte gegen Schuppen und trockene Kopfhaut helfen. Tatsächlich haben es Golden Delicious, Boskop & Co ganz schön in sich: stimulierende Apfelsäure, straffendes Vitamin C, Pektin (ein feuchtigkeitsbindendes Zuckermolekül) und porenverengende Gerbstoffe - die ideale Kombination für zu Unreinheiten neigende Mischhaut. Und weil Äpfel den gleichen Säurewert haben wie die gesunde Haut, lassen sie die natürliche Schutzbarriere intakt. Viel zu bieten hat auch das Edelweiß: Es kann in bis zu 3000 Meter Höhe, bei Kälte, eisigem Wind und extremer Hitze überleben. Arzneipflanzenexperten fanden heraus, dass die Wirkstoffe aus Edelweiß gestresster Haut helfen können, sich zu regenerieren. Seither wird die kleine weiße Blume, die unter Naturschutz steht, in ökologischem Anbau in den Schweizer Alpen zu Beauty-Zwecken kultiviert und in Sonnen- und Pflegeprodukten verarbeitet. Eine geballte Ladung antioxidativer Wirkstoffe steckt auch in den Blättern des Olivenbaums: Ihre Extrakte sollen der Haut helfen, ihr Stützgerüst zu erhalten. Das Öl aus dem Fruchtfleisch der Oliven gilt von alters her als Schönheitselixier des Südens: Mit rund 75 Prozent Oleinsäure und bis zu 10 Prozent Linolsäure stärkt es die Widerstandskraft der Haut und macht sie samtig weich. Damit ihr sonnenstrapaziertes Haar geschmeidig bleibt, verteilen Italienerinnen und Griechinnen Olivenöl auch in die trockenen oder feuchten Haare (allerdings ist dieser Tipp nur bei dickem Haar empfehlenswert).

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Zum Selbermachen: Apfelpackung Zieht die Poren zusammen, erfrischt und strafft. Eine halbe Tasse frisch geriebenen Apfel mit einem Eiweiß, einem Teelöffel Zitronensaft und einer halben Tasse Leinsamenmehl (gekocht) mischen, zu einem streichfähigen Brei verrühren. Mit einem Pinsel aufs Gesicht auftragen, ca. zehn Minuten einwirken lassen, dann lauwarm abwaschen. Weitere Rezepte unter www.apfel-info.de

Nordamerikas Geheimnisse: Sirup und Duftgras

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Zum Selbermachen: süße Lippenmaske Schon die Squaws sollen sich ihre kältegestressten Lippen mit Ahornsirup eingerieben haben. Für weiche Lippen einfach einen Klecks Ahornsirup auftupfen und einziehen lassen. Fingerdick aufgetragen, macht er auch Reibeisenhaut, zum Beispiel an den Ellenbogen oder Knien, wieder schön geschmeidig. Anschließend abspülen.

Die Indianervölker im Nordosten Amerikas und Kanadas verwendeten den Saft aus der Rinde des Zuckerahorn-Baums als Getränk, um fit zu werden, und als Pflege, um geschädigte Haut zu beruhigen. Ahornsirup gewinnt man, indem man den Stamm anritzt, den herausrinnenden Saft auffängt und ihn durch Kochen über einem Holzfeuer eindickt. Der Sirup ist reich an feuchtigkeitsbindendem Zucker (bis zu 60 Prozent), Mineralstoffen und Spurenelementen wie zum Beispiel Kalzium, das der Haut hilft, ihre oberste Schutzschicht aufzubauen und so besser Wasser zu speichern. Und weil er Allantoin enthält, das kleine Wunden beim Heilen unterstützt, ist Ahornsirup ideal, um strapazierte Haut von Kopf bis Fuß zu pflegen. Der hohe Zuckeranteil macht sich in Shampoos gut, denn er lässt das Haar griffiger und glänzender werden. Und noch ein Klassiker aus der amerikanischen Küche ist für Beauty-Zwecke nützlich: Die Indianer nutzten Umschläge mit Cranberry-Saft, um das Gift aus Pfeilwunden zu ziehen. Die roten Beeren, die mit Heidelbeeren verwandt sind, können Entzündungen hemmen - und die Haut mit Vitamin C straffen. In Körperfluids und Cremes schützt der Extrakt empfindliche Haut und in Pflegeprodukten für coloriertes Haar die rötliche Farbe vorm Verblassen. Wer sich noch ein wenig in der Prärie umguckt, entdeckt das leicht nach Vanille duftende Bisongras, das Schamanen schon vor Jahrhunderten bei ihren Reinigungsritualen verbrannten. Dazu kokelten sie die zu Zöpfen geflochtenen und getrockneten Halme an und schwenkten sie gen Himmel und Erde, um die Atmosphäre zu klären. Klare Verhältnisse schafft Bisongras auch auf der Haut: Es wirkt antibakteriell und fördert die Durchblutung - ideal für Männerhaut.

Tipps aus Australien: schützende Öle und Blätter

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Zum Selbermachen: Eukalyptus-Bad Lässt überstrapazierte Muskeln wieder entspannen. Dazu drei bis sechs Tropfen Eukalyptusöl mit zwei bis drei Esslöffel Honig mischen, ins Badewasser geben. Ca. zehn Minuten baden. Bei Fieber darauf verzichten!

"Fieberbaum" heißt der Eukalyptus bei den Aborigines wegen seiner legendären Heilkräfte: Bis heute werden Eukalyptus-Blattextrakte in Medikamenten gegen Erkältungen eingesetzt. Interessanter für die Kosmetikindustrie ist aber Eukalyptusöl, das nicht nur leicht kühlend und schleimlösend, sondern auch keimtötend wirkt. Ideale Eigenschaften für Erkältungsbäder, Massageöl oder Produkte für unreine Haut. Aus der australischen Natur-Apotheke ebenfalls nicht mehr wegzudenken ist das eher streng medizinisch riechende Teebaumöl, das aus den Blättern einer immergrünen Sumpfpflanze gezogen wird. Die Aborigines badeten in Lachen von Teebaumwasser und nutzten die zerriebenen Blätter gegen Schnittwunden, Insektenstiche oder Pickel. Den Namen erhielt der Baum von dem britischen Seefahrer James Cook, der aus den Blättern einen würzig schmeckenden Tee brauen ließ. Die desinfizierende Wirkung des Öls wurde schon in den 20er Jahren nachgewiesen. Heute dient es vor allem dazu, Schuppen zu stoppen und Hautunreinheiten zu lösen. Laut Forschern der nordirischen Universität Newtownabbey sollte man Produkte verwenden, die mindestens vier Prozent Teebaumöl enthalten, sonst ist die Wirkung zu schwach. Allerdings kann es auch Allergien auslösen - vor allem, wenn man es zu lange lagert. Am besten vorher in der Armbeuge testen und das Öl zügig verbrauchen. Im Süden von Queensland wachsen die widerstandsfähigen Macadamia-Bäume. Ihre Nüsse zählen zu den fetthaltigsten der Welt und sind reich an Eweißstoffen. Damit hielten sich die Aborigines in Notzeiten über Wasser, und mit dem Öl rieben sie sich ein, um die Haut geschmeidig zu halten. Da es in seiner Struktur dem Hauttalg ähnelt, kann es rasch einziehen und den natürlichen Schutzmantel der Haut stärken. In Gesichtscremes schützt es trockene, raue Haut.

Neuseeland & Ozeanien Schön mit Kokos, Flachs und Farn

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Zum Selbermachen: Kokosöl-Haarkur Ihr kräftiges, von der Sonne gestresstes Haar pflegen Südsee-Bewohner mit purem Kokosnussöl: Als Kur vor dem Waschen großzügig im trockenen Haar verteilen, mindestens eine Stunde einziehen lassen. Dann Shampoo im trockenen (!) Haar verteilen, mit Wasser aufschäumen und ausspülen. Nicht bei feinen oder leicht fettenden Haaren anwenden.

Das neuseeländische "Harakeke"-Gel ist ein weiterer toller Pflege- Geheimtipp: Der Name, den die Maori dem bis zu drei Meter hohen Flachs gaben, der in weiten Teilen Neuseelands wächst, bedeutet "Abkömmling von Rangi, dem Himmelsvater". Aus den langen, faserigen Blättern quillt ein Gel, das ähnlich wie Aloe vera gegen Sonnenbrand hilft und spröder Haut gut tut. Da es antiseptisch und feuchtigkeitsbindend wirkt, ist es auch als Pflege für leicht fettige Mischhaut geeignet. Extrakte aus den Blättern des bis zu 20 Meter hohen Mamaku-Farns setzten die Maori ebenfalls traditionell zur Wundheilung ein: Der Feuchtigkeitsspender und Straffmacher steckt heute in Gesichts- und Augencremes. Zur Haarpflege verwenden die Südseebewohner Ozeaniens schon seit Generationen das reine Kokosöl aus dem Mark der Nüsse. Das Öl lässt vor allem dunkles Haar satt und seidig glänzen und pflegt sprödes bis in die Spitzen. Dem frisch gewaschenen Haar verleiht es einen zarten Duft. Und ein Hauch Kokoswachs zähmt selbst widerspenstigste Locken.

Südamerika - Geheimtipps mit Früchten und Fluss-Schlamm

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Zum Selbermachen: Avocado-Packung Mexikanerinnen schwören auf dieses Rezept, um sonnenstrapazierte Haut aufzupäppeln. Eine halbe Avocado schälen und im Mixer pürieren, drei Teelöffel Sahne oder Joghurt (40 Prozent) dazugeben, gut vermischen, dick auf Dekolleté und Gesicht auftragen (Augen aussparen). 20 Minuten einziehen lassen, die Reste mit einem feuchten Tuch abnehmen.

Die Avocado war den Azteken heilig - ihr Mus nutzten sie als Heilsalbe und schützten damit ihren Teint vorm Austrocknen. Reich an essentiellen Fettsäuren ist das Öl der Avocado, die zur Pflanzenfamilie der Beeren gehört, tatsächlich wahrer Balsam für angegriffene Haut. Es zieht sofort ein und überzieht den Körper von Kopf bis Fuß mit einem samtig glänzenden Film. Um Gelenkbeschwerden, Verstauchungen und Verspannungen in den Griff zu bekommen, benutzen die Amazonas-Indianer Öl aus dem Samen des Andiroba-Baumes. Als Feuchtigkeitsspender wird es mittlerweile gern in Haarbändigern und Handcremes eingesetzt. Stark durchblutungsfördernd ist eine Körpermaske aus mineralstoffreicher Amazonas-Erde. Tritt der Amazonas über seine Ufer, schwemmt er viele Algen, Gräser und Blüten mit sich, die ihre Wirkstoffe an das Wasser abgeben. Die Erde ist dann angereichert mit pflanzlichen Schönmachern, die der Haut die Erneuerung der Zellen erleichtern und so helfen, sie glatt und elastisch zu erhalten. Mit dem Heilschlamm, der desinfizierenden Schwefel enthält, schützten sich die Indios vor Insektenstichen und lösten Muskelverkrampfungen. Wird die Lehmerde auf der Haut fest, entwickelt sie eine wohltuende Wärme, die Verspannungen beseitigt und die Poren öffnet. Nach dem Abspülen ist die Haut wie sanft gepeelt: wunderbar klar und weich.

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