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Gefeilt, gelackt, poliert

Sie blicken auf Ihre Fingerspitzen und stellen fest: Es besteht Handlungsbedarf. Profi-Tipps für schöne Nägel.

Den ganzen Tag auf der Computertastatur herumhacken, SMS schreiben, Wäsche waschen, bügeln, falten oder stundenlang im Blumenbeet pusseln - ungezählte Male machen wir im Laufe eines Tages die Finger krumm. Das stresst die Nägel. Wie gut, dass sie sich schnell erholen, und außerdem: Sie wachsen ja wieder.

Bei Nichtraucherinnen übrigens schneller als bei Raucherinnen (wegen der besseren Durchblutung), im Sommer rascher als im Winter (wegen der Sonne), mit zunehmendem Alter etwas langsamer, aber heutzutage insgesamt zügiger als in den dreißiger Jahren: Forscher der Universität von North Carolina fanden heraus, dass unsere Nägel mittlerweile rund 25 Prozent mehr Tempo draufhaben als noch vor 80 Jahren (ein Daumennagel wächst im Schnitt 3,47 Millimeter im Monat). Das liegt, so die Wissenschaftler, offenbar an einer gesünderen, proteinreicheren Ernährung. Proteine sind Hauptbestandteil der Nägel und stecken in Fisch, Geflügel, Hülsenfrüchten und Käse. Das ist aber nicht alles, was Nägel brauchen.

Schöne Nägel: Farben für die Finger

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Gut im Sommer: Lacke mit UV-Schutz, die Farbintensität und Glanz bewahren sollen (z. B. von La Roche-Posay, Mac). Angesagt in diesem Sommer sind besonders Nuancen in Aubergine, Pink und Lavagrau - in der Matt-Version (z. B. von American Nails, Essie, Mavala, Misslyn). Tipp: Mit einem speziellen Überlack können Sie jedem Lack ein mattes Finish verleihen (z. B. "Matte about you" von Essie).

Immer schön: dezente Nude-Töne in Milchweiß, Rosé oder Beige (z. B. von Alessandro, LCN, Manhattan). Und wer's ganz pur mag: Nägel entweder auf Hochglanz polieren oder aufhellenden Nail-Whitener aufpinseln (z. B. von Douglas oder KOH) - damit wirken sie nagelneu.

Nagelpflege mit Bio-Touch

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Natürliche Inhaltsstoffe sind im Trend, Grüner-Tee-Extrakt etwa oder glättendes Arganöl (z. B. in "Source" von Alessandro, "Naturally Clean" von Essie über www.maha-cosmetics.com). Einige Hersteller achten dabei sogar auf geprüfte Öko-Qualität (z. B. "Neem Nagelöl" von Dr. Hauschka, "OGNX" von LCN, "Citrus Hand- und Nagelcreme" von Weleda).

Ob Bio oder nicht: Wichtig ist, dass die Nägel beim Händeeincremen nicht vergessen werden. Und dass Nägel, die leicht splittern, besonders gut gepflegt werden - ob mit Nagelöl oder -creme, ist Geschmackssache. Nagellack und besonders der Entferner trocknen die Nägel immer aus. Wer ständig eingerissene, spröde Nägel hat, sollte daher lieber eine Zeit lang aufs Lackieren verzichten oder zumindest regelmäßige Lackpausen mit Intensivpflege einlegen.

Schöne Nägel: Ausgefeilt in Form

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Eine sanfte Rundung des Nagels - für die können Sie ganz einfach selbst sorgen. Dazu die (trockenen) Nägel immer lieber feilen als schneiden oder knipsen. "Sonst wird die Nagelplatte gepresst, und die einzelnen Schichten splittern auseinander", sagt Stefanie Kleber, Cheftrainerin in Sachen Nägel von Douglas. Um Splittern zu vermeiden, auch nicht hin- und hersägen, sondern immer in eine Richtung feilen. Ideal sind Glasfeilen (z. B. von Ducray, KOH, Wilkinson). Die ultrafeinen Schleifpartikel kürzen die Nägel besonders schonend.

Bei brüchigen Nägeln - neben dem Kurzhalten - außerdem empfehlenswert: Mineralfeilen. Sie setzen beim Kürzen hauchfeine Siliziumpartikel frei, die sich im Nagel einlagern und Lücken auffüllen. Schneller feilen Sie allerdings mit einer grob gekörnten Profifeile (Körnungszahl 100) - die ist für normale, feste Nägel auch in Ordnung. Praktisch: Feilen mit angeschrägten Seiten, die das Arbeiten an der seitlichen Nagelfalz erleichtern (z. B. "Source Manicure File" von Alessandro).

Das Rezept, um gesunde Nägel zu erhalten

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"Wichtig für gesunde Nägel sind Zink, Vitamin A, B-Vitamine und Biotin", so Professor Dr. Alina Fratila, Dermatologin und Leiterin der Jungbrunnen-Klinik, Bonn. Diese Stoffe finden sich unter anderem in Haferflocken und Truthahn (Zink), Möhren und Aprikosen (Vitamin A), Brokkoli und Spinat (B-Vitamine), Eiern und Sojabohnen (Biotin). "Umgekehrt können brüchige Nägel ein Indiz für Eisenmangel sein", so die Ärztin. Die Depots können Sie unter anderem mit Hirse, Hülsenfrüchten und Geflügel auffüllen. "Eisentabletten dagegen sollte man nicht auf eigene Faust schlucken, sondern erst die Laborwerte abwarten", rät Professor Fratila. Unbedenklich und einen Versuch wert: Tabletten mit dem Schönheitsvitamin Biotin (z. B. Bio-H-tin, Apotheke). Sie zeigen aber erst nach zwei, drei Monaten Wirkung.

Mit Mangelzuständen werden oft Veränderungen am Nagel begründet. Doch die berühmten weißen Flecken sind nicht etwa auf Kalzium- oder Eiweißmangel, sondern z. B. auf Manikürefehler zurückzuführen. "Bei den Flecken handelt es sich um eine mangelnde Verschmelzung der Nagelplatten mit Lufteinlagerung, die aufgrund der veränderten Lichtreflexion milchig-weiß erscheinen", erläutert Professor Fratila. Zum Arzt sollten Sie gehen, wenn sich "Querbänder" über die Nägel ziehen (Indiz für bakterielle Schädigung) oder streifige, dunkle Pigmentierungen zeigen (schlimmstenfalls Hautkrebs).

Maniküre beim Profi - Hygieneregeln im Nagelstudio

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Wer es nicht selbst schafft, kann auch in ein Nagelstudio gehen und sich eine professionelle Maniküre geben lassen. Hygiene sollte da oberstes Gebot sein. Stefanie Kleber, Cheftrainerin von Douglas, listet die "Alles sauber"-Kriterien auf:

  • Werden Ihre Hände desinfiziert?
  • Desinfiziert die Kosmetikerin ihre Hände?
  • Trägt sie Handschuhe? (In manchen Bundesländern Vorschrift)
  • Werden Werkzeuge sterilisiert, oder landen sie nach dem Benutzen gleich wieder im Ständer?
  • Gibt es frische Handtücher?
  • Sind die Armauflagen abwaschbar?
  • Ist der Raum sauber - kaum Staub, kein Kleinkram, der herumliegt?
Produktion: Bénédicte Mohr Fotos: Ray Parker Text: Marina Knippel

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