Ausgerechnet Japan, ein Land, in dem es bis heute als unhöflich gilt, sich stark zu parfümieren, liefert Parfümeuren seit ein paar Jahren eine Vielfalt innovativer Duftzutaten. Für die zunehmend beliebten klaren, transparenten Düfte entdeckten sie beispielsweise das kühle grüne Aroma von Bambus, die erdig-zitronige Note von Ingwer (die auch im Parfüm ein echter "Scharfmacher" ist) und die zart-fruchtige und sehr aromatische Ausstrahlung von Yuzu, einer Zitrusart. Auszüge der japanischen Sicheltanne oder Zeder, die dort Sugi heißt, bereichern mit ihrem herben Duft die Palette holziger Ingredienzien. Der Geruch von Lotusblüten gibt Parfüms dagegen einen warmen und würzigen Aspekt. Für blumige Parfüms empfehlen sich die süßen und sehr aromatischen Noten der Blüten des Nashi-Birnbaumes, das samtige Aroma der Kamelien oder der klare und dennoch sehr intensive Duft der Pflaumenblüten. Letztere haben in Japan übrigens einen weitaus höheren Stellenwert als die Kirschblüten, für die das Land so berühmt ist. Pflaumenblüten gelten als glückverheißend. Sie haben eine heitere Aura, eine Wirkung, die sich auf die Duftkomposition überträgt.
Düfte auf dem FotoIn den Düften seines "Atelier d'Orient" fängt Modemacher Tom Ford den Zauber Asiens ein. Die Aromen von Pflaumen und Kamelien sind hier tonangebend.
Der Parfümästhet Serge Lutens ist ein erklärter Japan-Liebhaber. Mit dieser holzigen Mixtur wird die Ingwernote mit etwas Honig verfeinert. "Five o'clock au gingembre", 50 ml Eau de Parfum, ca. 80 Euro
Für die britische Marke Jo Malone werden warme Holznoten mit Muskat und der vibrierenden Frische von Ingwer aufgepeppt. "Nutmeg & Ginger", 100 ml Eau de Cologne, ca. 90 Euro
Zum Weiterschwelgen Spritzige Aromen der Nashi-Birnen wählte der japanische Designer Issey Miyake, um diesen blumigen Duft zu beleben. "Pleats please", 30 ml Eau de Parfum, ca. 45 Euro
Eine würzige Zedernnote gibt dem beschwingten Blumenduft aus dem Hause Kenzo Finesse. "Madly Kenzo", 50 ml Eau de Parfüm, ca. 75 Euro