Claudia Arndt, 40, Leiterin einer Werkstatt für Druckgrafik
"Es fühlt sich gut an, meinen Locken freien Lauf zu lassen."
"Zuallererst Hitzeschutzspray einsprühen. Dann mit Föhn und Bürste Strähne für Strähne vorglätten. Anschließend die Haare auf dicke Wickler drehen, damit die Locken auch wirklich eher in großen Wellen fallen statt als kleine Korkenzieher. Nach dem Rausdrehen der Wickler dann noch einmal: Haare abteilen und von unten nach oben Richtung Deckhaar mit dem Glätteisen bearbeiten, um am Ende glattes Haar zu haben. Wie viel Lebenszeit jedes Mal draufgeht? Zwischen 45 und 60 Minuten. Ganz ehrlich: Auch wenn ich mir damit wirklich gut gefalle und das Ergebnis fast drei Tage hält - womöglich noch täglich zu glätten halte ich inzwischen für eine enorme Zeitverschwendung."
Der Wendepunkt: "Ich kann den Zeitpunkt nicht exakt benennen, an dem ich angefangen habe, mit meinen Locken im Reinen zu sein. Heute habe ich nicht mehr das Bedürfnis, zu glätten. Ich gefalle mir ganz gut mit den Locken. Und ich liebe mein unkompliziertes Leben: Nach dem Waschen gebe ich nur einen Schaumfestiger hinein und föhne sie. Fertig. Ich liebe sie offen. Mag es, wenn der Wind darin spielt. Drehe sie zum Knoten, wenn ich Luft am Nacken brauche. Mit glatten Haaren sehe ich zwar sehr edel aus, beinah wie eine andere. Wenn ich aber so einen kleinen Rollenwechsel vorhabe, dann zelebriere ich den - und überlasse das Glätten dem Friseur."