Monika Schumacher, 51, Inhaberin einer Kommunkationsagentur
"Es fühlt sich gut an, mit meinen langen grauen Haaren Konventionen zu brechen."
"Mit Haarfarben und -längen hatte ich seit meiner Jugend immer experimentiert, war Frisurenmodel bei einem großen Friseur. Dabei träumte ich schon damals davon, lange weiße Haare zu haben wie meine Großmutter ... Mit Anfang 40 trug ich meine braunen Haare kinnlang. Langweilig. Um die ersten grauen Haare zu verdecken, färbte ich selbst. Auch den Ansatz, was nervte, weil ich den Ton nie exakt traf und das Haar scheckig wirkte. Langsam, aber sicher schlich ich mich aus der Färberei heraus, indem ich Tönungen verwendete, weil die nicht mehr komplett abdeckten. Graue Haare sahen damit aus wie helle Strähnen. Und damit begann auch die Länge von kinnkurz Richtung schulterlang zu gehen."
Der Wendepunkt: "Nach sechs Wochen Australienurlaub war mein Haar ausgeblichen, und ich hatte Spaß daran, es so oft wie möglich offen zu tragen. Freunde fanden, ich müsse langsam nachfärben. Und die Länge meiner Haare ginge gar nicht. In mir meldete sich Spontan-Protest. Ich habe die Haare dann einfach wachsen lassen und auch nicht mehr nachgetönt. In der Übergangszeit trug ich Tücher im Haar, Pferdeschwanz, Hochsteckfrisuren oder eine schwarze Baskenmütze, um den immer stärker werdenden Ansatz zu verdecken. Es hat sich gelohnt. Heute trage ich mein Haar, wie ich es immer wollte: lang, grau und offen. Das ist sogar zu meinem Markenzeichen geworden."