Fotos: Keith Schofield Produktion: Katja Sachse Protokolle: Angela Schöneck<br/><br/>BRIGITTE Woman 09/2014
So befreiend ist es, sein Aussehen zu akzeptieren...
In die Jahre gekommene Beauty-Rituale und -Ansichten loslassen, kleine Veränderungen wagen - wie fühlt es sich an, sein Aussehen zu akzeptieren?
Wie bitte? Welches irre Wagnis wohl darin besteht, die Haare grau werden zu lassen? Was ist mutig daran, ungeschminkt zum Bäcker zu gehen? Sind das nicht bloß Äußerlichkeiten? Stimmt. Doch der Mensch ist ein Augentier. Über das Sehen, über Äußerlichkeiten stellen wir (oft unbewusst und in Sekundenbruchteilen) eine Ordnung her, sortieren uns selbst und andere ein.
"Wie leben wir das richtige Leben?"
"Das fragen wir uns in einer maßstabslosen Zeit, in der alles und jede Lebensweise möglich scheint", sagt die Philosophin und Bestsellerautorin Dr. Rebekka Reinhard. "Deshalb suchen wir den Maßstab in anderen." Wir vergleichen uns mit den Menschen in unserer Umgebung. Und wir gleichen uns ihnen an, um dazuzugehören. Um beispielsweise optisch nicht aus dem Rahmen zu fallen, verhüllen wir unsere Falten, glätten alles Störrische aus unseren Locken heraus. Und halten mitunter an Ansichten und Ritualen fest - selbst wenn sie uns längst zum Hals heraushängen. "Also gilt eine Frau durchaus als mutig, die wagt, sich auf sich selbst zu konzentrieren und nur sich als Maßstab zu nehmen", sagt die Philosophin.
"Nachhaltiges Glück"
Bewusst etwas zu wagen, auch wenn es nur etwas Äußerliches ist, kann sogar glückstiftend sein. "Nachhaltiges Glück", weiß Rebekka Reinhard, "wird immer aus dem Bewusstsein von Freiheit geboren." Also dann: Ab mit alten Zöpfen, frei und selbstbewusst sein! So wie diese sechs Frauen.