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Was bedeuten die Biosiegel?

Immer mehr grüne Produktlinien kommen auf den Markt und viele bringen ihre eigenen Biosiegel mit. Wir stellen die wichtigsten Prüfzeichen vor.

Das Geschäft mit der Naturkosmetik läuft gut, die Verkaufszahlen haben sich seit 2003 fast verdoppelt. Und die Verkaufsorte werden immer weiter ausgebaut. Waren früher Reformhäuser, Bio-Läden und die Kosmetikerin um die Ecke Anlaufstelle Nummer Eins, sind es heute Drogerien, Parfümerien, Apotheken und Day Spas. Sogar Kaufhäuser denken um und richten spezielle Naturkosmetik-Counter ein. Was viele Verbraucher nicht wissen, der Begriff Naturkosmetik ist nicht geschützt. Grundsätzlich kann jeder Hersteller eigene Richtlinien für Naturkosmetik erarbeiten und seine Produkte zertifizieren lassen.

Biosiegel "BDIH – Kontrollierte Naturkosmetik"

Was bedeuten die Biosiegel?
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Es ist das bekannteste und weit verbreiteste Gütesiegel in Deutschland für „Echte Naturkosmetik“ (eingeführt im Jahr 2001) und wird vom Bundesverband Deutscher Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und Körperpflegemittel (BDHI) vergeben. Das Prüfzeichen garantiert, dass zur Herstellung der zertifizierten Produkte ausschließlich Rohstoffe eingesetzt werden, die den strengen Vorgaben, dem sogenannten "BDIH-Standard", entsprechen. Unabhängige Kontrollinstitute prüfen die angemeldeten Naturkosmetikprodukte auf ihre Inhaltsstoffe und Zusammensetzung. Nur Erzeugnisse, die den strengen Kriterien entsprechen, dürfen das Prüfzeichen „BDIH-Standard“ für kontrollierte Naturkosmetik tragen. Seit der offiziellen Einführung im Frühjahr 2001 wurden bis heute rund 5.000 Produkte kontrolliert.

Biosiegel EcoCert

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Dahinter steckt Europas größter Kontroll- und Zertifizierungsverband im Bereich Umwelt, gearbeitet wird weltweit in 80 verschiedenen Ländern. Es vergibt zwei Garantiezeichen: „ökologische und biologische Produkte“ müssen mindestens 95 Prozent Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs haben, 95 Prozent der Pflanzenstoffe aus dem biologischen Anbau. Für das „ökologische Garantiezeichen“ muss das Bio-Produkt 95 Prozent natürliche Inhaltsstoffe enthalten, 50 Prozent davon aus dem Bio-Anbau.

Weitere Biosiegel aus dem Ausland

Aus Amerika stammt das Gütesiegel „USDA Organic“, eines der strengsten Zertifizierungsprogramme für organische Produkte. Ein staatliches Gremium, das bei Kosmetika dieselben Anforderungen stellt wie bei Lebensmitteln. Um das Siegel zu erhalten und auf den Produkten „organic“ auszuloben, müssen mindestens 95 Prozent aus organisch produzierten Inhaltsstoffen (ausgenommen Wasser und Salz) bestehen.

Britischer Herkunft ist das Label „Soil Association“ - die führende private Zertifizierungsorganisation für organische Produkte. Für dieses Siegel müssen 95 Prozent der aus Landwirtschaft stammenden Inhaltsstoffe als organisch zertifiziert sein (exclusive Wasser). Die internationale Marke Origins lässt seine Organics-Linie gleich mehrfach zertifizieren, und unterstreicht damit seine besonders hohe Bio-Qualität.

Bekannte Firmen und Organisationen mit eigenen Richtlinien und Biosiegeln

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Demeter Der strenge, biologische Anbauverband Demeter wurde 1954 gegründet und entwickelte schon früh eigene Richtlinien. Die Kennung „Demeter-Kosmetik“ ist erlaubt, wenn es die namensgebende Zutat in Demeter-Qualität beinhaltet (z. B. Demeter-Rosenöl), und zudem über 90 Prozent der gesamten Zutaten Demeter-Qualität aufweisen. Die Kosmetikfirma Tautropfen war 1989 der erste Hersteller von Demeter-Köfperpflegemitteln aus 100 Prozent kontrolliert biologisch-dynamischen und biologischem Anbau. Rohstoffe aus Demeter-Anbau stecken auch in der Naturkosmetik von Martina Gebhardt.

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Eco Control Damit bürgt das Familienunternehmen Annemarie Börlind für seine Naturkosmetik. Sie bestehen bis zu 100 Prozent aus Naturstoffen, vorwiegend aus ökologischem Anbau. Mineralöle und synthetische Öle werden prinzipiell nicht verwendet. Seit jeher lehnt Annemarie Börlind die Durchführung von Tierversuchen ab.

frei Bio+ Reinheitsgebotes Die Hautpflegeprodukte mit dem frei+ Bio Prüfsiegel enthalten natürliche Rohstoffe wie pflanzliche Öle, Fette und Wachse, Kräuterextrakte und Blütenwässer, oder ätherische Öle und Aromen soweit möglich aus kontrolliert biologischem Anbau. Auf synthetische Zusätze oder chemisch behandelte Inhaltsstoffe und Konservierungsmittel wird verzichtet. Es wird auf umwelt- und ressourcenschonende Herstellungsverfahren, die optimale Abbaubarkeit von Rohstoffen sowie de sparsame Einsatz recycelbarer Verpackungsmaterialien geachtet. Bei der Entwicklung und Herstellung wird vollständig auf Tierversuche verzichtet und es werden Rohstoffe ausgewählt, die schon lange bewährt sind und deshalb nicht im Tierversuch getestet werden müssen, die reinen Pflanzeninhaltsstoffe werden ebenfalls nicht im Tierversuch getestet. Die Bio-Produkte enthalten außerdem das BDIH-Siegel.

Interessengemeinschaft Biosiegel

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NaTrue Aufklärungsarbeit in Sachen Naturkosmetik streben die führenden deutschen Naturkosmetikunternehmen an (Laverana/Lavera, Logocos/Logona, Primavera, Santaverde, WALA/Dr. Hauschka und Weleda Lavera, Logona, Weleda, Dr. Hauschka, Santaverde und Primavera). Die Interessengemeinschaft NaTrue hat im Mai 2008 einen verbindlichen Anforderungskatalog an Natur- und Biokosmetika veröffentlicht und bietet drei Qualitätsstufen. Für jede Stufe sind die Mindestgehalte an Naturstoffen und die Höchstgehalte an naturnahen Rohstoffen sowie der Bio-Anteil exakt geregelt. NaTrue-Kosmetik der Stufe "Naturkosmetik" beinhaltet Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs, jedoch nicht aus biologischem Anbau (kontrollierte biologische Landwirtschaft). NaTrue-Kosmetik der Stufe "Naturkosmetik mit Bio-Anteil" sind Produkte der Naturkosmetik mit Inhaltsstoffen aus biologischem Anbau, dabei müssen mindestens 70% der natürlichen Inhaltsstoffe aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft und/oder kontrollierter Wildsammlung stammen. Bei NaTrue-Kosmetik der Stufe "Biokosmetik" müssen mindestens 95% der natürlichen Inhaltsstoffen aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft und/oder kontrollierter Wildsammlung stammen.

Text: Sylvia Laible, Lisa van Houtem

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