"Wenn die Angst kommt, koche ich"
Asab Homsi, 28, aus Syrien ist vor neun Monaten mit ihrem Mann und vier Kindern nach Deutschland geflohen. Die Familie lebt seit Kurzem in einer eigenen Wohnung in Kirchheim.
"Der Mann hat gesagt, wir müssen gehen. Er konnte nicht vergessen, was er gesehen hat. Neben ihm wurde sein Freund auf der Straße erschossen, und er musste die Leiche im Dunkeln wegholen. Wir sind dann mit dem Auto über die Grenze in den Libanon geflohen. Dort gab es keine Wohnung, nur das Lager, keine Arbeit, es war kalt. Ich will zurück zu meinen Eltern und Geschwistern nach Damaskus, habe ich gesagt, aber ich wollte auch nicht weg von meinen Kindern. Das war schwer. Wir haben einen Ausreiseantrag gestellt, und die UN hat uns nach Deutschland geholt.
Hier müssen sich die Kinder nicht mehr fürchten. Aber ich habe jeden Tag Angst um meine Familie, die zwischen Damaskus und der libanesischen Grenze eingeschlossen ist, weil dort die Front verläuft. Dann koche ich Shawarma, Döner Kebab auf Syrisch, das habe ich von meiner Mutter gelernt. Wenn meine Kinder das essen, sind sie wieder froh. Sie lieben auch Baklava, das haben wir in Damaskus auf der Straße gekauft. Jetzt mache ich immer ein großes Blech voll, und in kurzer Zeit ist alles weg."