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Meine Studentenstadt Zurück in die Zukunft: Städte neu entdeckt

Haben Sie auch mal in einer typischen Studentenstadt gelebt? Dann fahren Sie doch noch einmal dorthin. Wir erzählen Ihnen, was wir dort lässig fanden und heute lieben.

Freiburg im Breisgau

Meine Studentenstadt: Zurück in die Zukunft: Städte neu entdeckt
© thelinke/iStock

Studienzeit: 1997 - 2000

Letzter Besuch: schon viel zu lange her, 2008

Damals war Freiburg für mich: weit weit weg von der westfälischen Provinz, ein Ort, an dem viele Menschen sehr komisch redeten (alles außer hochdeutsch).

Diese Plätze habe ich geliebt:

  • Warsteiner Gallerie.
  • Café mit Wintergarten, in dem man endlos sitzen, Café trinken und kleine spanische Süßigkeiten oder Tapas essen kann.
  • Schlossberg-Biergarten
  • Kommunales Kino
  • Die Blaue Brücke am Hauptbahnhof. Hier kann man im Sommer sogar Tango tanzen
  • Den Seepark mit Tretbooten fahren, Kaffee trinken, sonnen...
  • und natürlich: das Ufer der Dreisam

Heute bedeutet Freiburg für mich: Ein Stück Vergangenheit, viel heile Welt, eine schier unfassbare Menge an Sonne (für jemanden, der mittlerweile in Hamburg lebt).

Das würde ich empfehlen: Unbedingt ein Fahrrad leihen! – ohne kann man Freiburg eigentlich nicht erleben. Aber Vorsicht: nicht in die "Bächle" fahren, die neben den Kopfsteingepflasterten Straßen "fließen".

Zur Stärkung nach den ersten Kilometern eine „Lange Rote“ (Wurst) auf dem Münstermarkt essen. Die besten badischen Weine probieren im "Haus der badischen Weine".

Etwas Kultur? Das Augustiner-Museum wird leider erst 2010 wiedereröffnet. Stattdessen vielleicht ein Spaziergang durch den schönen Stadtteil Wiehre mit anschließendem Besuch im Lorettobad, wo es noch ein stilechtes Damenbad gibt.

Noch mehr Unternehmungslust? Dann weiter in die Griestal-Strauße im Tuniberg, und dort einen Flammkuchen essen, einen guten Wein trinken..

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Sina Teigelkötter, 31, ist Redakteurin bei BRIGITTE woman. Sie hat Romanistik und Germanistik studiert.

Münster (Westfalen)

Meine Studentenstadt: Zurück in die Zukunft: Städte neu entdeckt
© Pünktchen./Photocase

Studienzeit: 1996 - 2001

Letzter Besuch: Sommer 2008

Damals war Münster für mich: wundervoll. Partys, Musik, feurige Küsse am See - Münster bietet jeden Spaß, der als Student quasi zum Überleben gehört. Und trotzdem ist alles ganz, ganz wohlbehütet. Gefühlt gibt es doppelt so viele Fahrräder wie Autos (und doppelt so viele Fahrradpolizisten, die penibel die Verkehrsregeln kontrollieren), alles ist grün und der Prinzipalmarkt, die Prachtstraße der Stadt, ist zu jeder Zeit perfekt rausgeputzt. War das schön, als alles noch nah, durchschaubar und furchtbar lässig war. Eine heile Welt kurz vorm Erwachsenwerden.

Diese Plätze habe ich geliebt: Am Aasee habe ich entspannt und in die Sonne geblinzelt und im Ipanema leckere Empanada gegessen und Margaritas aus Ein-Liter-Krügen getrunken.

Heute bedeutet Münster für mich: Jeder Besuch ist immer noch ein Ausflug in eine gepflegte, behütete Welt. Aber Münster hat jenseits der Studentenkneipen auch sehr viel Kunst und Geschichte zu bieten. Am Prinzipalmarkt lohnt sich ein Besuch des Friedenssaals im historischen Rathaus, in dem 1648 der Westfälische Friede beschlossen wurde.

Münster ist zudem reich gesegnet an Kirchen. Besonders stechen der Dom und die Lambertikirche heraus. Dort hängen immer noch die Drahtkäfige, in die einst die Wiedertäufer gesteckt wurden.

Im Graphikmusik Pablo Picasso gibt es regelmäßig Ausstellungen rund um Picasso, seine Zeitgenossen und Künstlerfreunde. Wer Galerien und gutes Essen mag, besucht den wunderschön gestalteten Hafen im Hansaviertel.

Bianka Echtermeyer, 34, ist Redakteurin bei BRIGITTE-woman.de. Sie hat übrigens Neuere und Neueste Geschichte, Politik und Öffentliches Recht studiert.

Lüneburg

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© sandyriverman/iStock

Studienzeit: Oktober 1996 – irgendwann 2003

Letzter Besuch: kurz vor Weihnachten 2008

Damals war Lüneburg für mich: Der Platz, an dem ich mich zu Hause gefühlt habe. In Lüneburg lebt man als Student wie in einer Familie und an jeder Ecke wartet ein bekanntes Gesicht.

Diese Plätze habe ich geliebt: Den Wilschenbruch zum Laufen und Spazierengehen, die historischen Märkte (Weihnachts- und Handwerkermarkt in der Altstadt), die Schröderstraße mit den vielen Cafés und den Stintmarkt besonders an Sommerabenden, den Markt am Rathausmarkt, Schröders Biergarten ...

Heute bedeutet Lüneburg für mich: Lüneburg ist eine Stadt voller Erinnerungen. Nicht nur wegen meiner vielen Freunde, zieht es mich immer wieder dorthin.

Das würde ich heute empfehlen: Paddeltour auf der Ilmenau (Ausgangspunkt: Schröders Biergarten), eine Stadtführung oder ein Besuch im Salzmuseum , damit man ein wenig über die bewegte Geschichte der Stadt erfährt, ein Besuch des Uni-Campus (der war früher Kaserne) und ein Bummel durch die Innenstadt.

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Julia Harbecke, 33, ist Art Direktorin. Sie hat BWL studiert.

Marburg an der Lahn (Hessen)

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© KlausMJan/Fotolia

Studienzeit: Juli 2004 – Ende 2006

Letzter Besuch: Sommer 2007

Damals war Marburg für mich: verträumt, romantisch, malerisch und gleichzeitig lebhaft. Laut und niemals langweilig. Ich glaube ein Drittel der Einwohner sind Studenten.

Diese Plätze habe ich geliebt: Der Blick von der Schlossmauer auf das Lahntal ist unglaublich schön, hier kann man wunderbar abends ein Bierchen trinken und den Sonnenuntergang bestaunen.

Das war auch klasse: Joggen im Schlosspark, Marburg, wenn es im Nebel versinkt, Spazieren gehen an der Lahn, Faulenzen im alten botanische Garten, das Rathaus mit seinem alten krächzenden Gockel, der zu jeden vollen Stunden die Touristen unterhält, die Oberstadt mit ihren kleinen Gassen und Geschäften.

Im Sommer: Der Badesee in Niederweimar, ganz in der Nähe von Marburg, mit Sandstrand, Liegewiese und Badeinsel.

Heute bedeutet Marburg für mich: Die drei Jahre in Marburg waren schön, aber auch sehr klein. An einigen Tagen habe ich Bekannte gleich fünf Mal zufällig getroffen. Heute brauche ich eine größere Stadt.

Das würde ich empfehlen: Das Café 1900 in der Oberstadt. Hier muss man den Spinat-Mozzarella-Auflauf probieren.

Im Marburg KFZ gibt es gute Konzerte, beispielsweise mit Weltmusik, in netter Atmosphäre mitten in der Stadt. Von April bis Oktober kann man zudem jeden Samstag im Landgrafenschloss Führungen durch die unterirdischen Festungsanlagen des Schlosses mitmachen. Das ist sehr beeindruckend.

Sehr beliebt ist auch das zwischen Mai und September stattfindende Open-Air-Kino auf der Freiluftbühne im Schlosspark.

Theresa Rundel

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Theresa Rundel, 28, ist Bildredakteurin bei Brigitte.de. Sie hat an der Uni Marburg eine Ausbildung zur Fotografin gemacht.

Leipzig

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© picturedesigner/iStock

Studienzeit: 2001 - 2008

Letzter Besuch: Sommer 2008, zu meiner Abschlussprüfung

Damals war Leipzig für mich: aufregend, unfertig und frei. Es gab besetzte Häuser und vergoldete Prachtbauten, Studenten-WGs mit Stuck und sächselnde Dozenten. Wenn Verwandte und Bekannte fragten, ob ich freiwillig in den Osten gegangen bin, habe ich mich tierisch aufgeregt. Und gedacht: Wenn ihr wüsstet, wie schön es hier ist!

Diese Plätze habe ich geliebt: Den Cospudener See mit echtem Sandstrand und die Fahrradtour dorthin. Die wunderschöne Universitätsbibliothek Albertina - weil sich dort alle zum Kaffeetrinken trafen und man den Medizinstudenten beim Auswendiglernen zugucken konnte. Und den "Polyester Club" im Kulturbundhaus, den ein Kommilitone von mir organisiert hat. Dort haben wir gefeiert, getanzt und geschwitzt bis zum Umfallen. Heute bedeutet Leipzig für mich: Ein kleines Stückchen Heimat, leider ziemlich weit weg.

Das würde ich empfehlen: Kunstfans sollten unbedingt eine Führung durch die Baumwollspinnerei buchen. Auf dem ehemaligen Fabrikgelände gibt es viele Galerien, auch Neo Rauch und seine Frau Rosa Loy haben hier ihre Ateliers. In den Fluren der Hochschule für Grafik und Buchkunst trifft man Nachwuchs-Künstler, besonders die jährliche Diplomschau ist spannend.

Bei einer Kanutour auf dem Karl-Heine-Kanal im Stadtteil Plagwitz die schicken Lofts bestaunen und in einem der Cafés direkt am Kanal ein Radler bestellen.

Bimbo, den Ober-Orang-Utan im Leipziger Zoo, besuchen. Das Max-Planck-Institut erforscht im "Pongoland" das Verhalten von Menschenaffen - und Sie können hautnah dabei sein.

Abends einen Tisch im Piagor reservieren und dann durch die Kneipen in der Münzgasse und auf der Karl-Liebknecht-Straße ziehen - da ist es viel schöner als im überlaufenen Barfußgässchen.

Julia Müller ist Redakteurin bei BRIGITTE-woman.de Sie hat Diplom-Journalistik und Anglistik studiert.

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