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Augenvitamine als Scharfmacher

Gutes Sehen erschließt uns die Welt. Die Altersabhängige Makuladegeneration kann das Augenlicht trüben. Doch man kann etwas dagegen tun.

Die Makula ist die Stelle der Netzhaut, mit der wir am schärfsten sehen können. Wird dieser so genannte "gelbe Fleck" geschädigt oder zerstört, sind Lesen, Fernsehen oder Autofahren nicht mehr möglich. Schlimmstenfalls können wir erblinden. Schuld daran sind unter anderem Abbauprodukte, die beim Sehen entstehen. Normalerweise werden sie von den Netzhautzellen entsorgt. Doch mit zunehmendem Alter lässt deren Kapazität nach. Die dann entstehende "Müllhalde" trübt den Blick immer mehr. Die Ärzte sprechen von einer Altersabhängigen Makuladegeneration (AMD). Bereits im Alter von 50 Jahren sind oft Ablagerungen vorhanden. Bei den 65- bis 74- Jährigen leiden 15 Prozent unter einem AMD-Anfangsstadium.

Um das Risiko zu senken, gibt es nur eines: so früh wie möglich vorbeugen, am besten schon ab 40. Besonders wichtig ist das für alle, deren Eltern oder Geschwister an der Krankheit leiden. Und für Menschen mit blauen Augen, da bei ihnen mehr Netzhaut schädigendes UV-Licht ins Augeninnere dringt als bei Dunkeläugigen. Für alle gilt, Risikofaktoren möglichst zu vermeiden. Also: nicht rauchen, einen zu hohen Blutdruck behandeln lassen und vor allem Lichtschäden an der Makula verhindern. Deshalb bei Sonne, auch im Winter, immer eine Sonnenbrille tragen und möglichst Kontaktlinsen mit UV-Filter verwenden.

Die richtige Ernährung senkt das Risiko einer Makuladegeneration

Wichtig ist außerdem die Ernährung. Eine niederländische Studie zeigte kürzlich, dass das AMD-Risiko um ein Drittel sinkt, wenn man reichlich Zink, Betakarotin, Vitamin C und E zu sich nimmt. Deshalb sollten häufig Vollkorn und Milchprodukte, pflanzliche Öle, Eier, Nüsse, Fleisch und Fisch auf den Tisch kommen.

Verzerrte Bilder und ausgewaschene Farben sind Warnsignale.

Eine Schlüsselrolle spielt offensichtlich auch der Pflanzenfarbstoff Lutein. Er bekämpft aggressive freie Radikale, die Zellen schädigen können. Ist wenig davon in der Makula zu finden, tritt eher AMD auf, wie Augenärzte auf der letzten Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) berichteten. Die Experten empfehlen deshalb vorbeugend dringend eine luteinreiche Ernährung mit viel Gemüse und Obst. Das pflanzliche Karotinoid steckt vor allem in dunklem Gemüse wie Spinat, Brokkoli und Grünkohl, aber auch in Mais und gelbem Paprika.

Vorbeugen lässt sich ebenfalls, wie einige Studien gezeigt haben, mit speziellen Vitaminpräparaten aus der Apotheke. Sie enthalten außer Zink und/oder Lutein und Zeaxanthin, einem weiteren Karotinoid, andere Antioxidanzien, die Alterungsvorgänge auch im Auge aufhalten sollen. Wer ein solches Nahrungsergänzungsmittel nehmen möchte, sollte mit seinem Augenarzt sprechen.

Die Einnahme dieser "Augenvitamine" kann unter Umständen sogar den Sehverlust bei einer beginnenden Degeneration der Netzhaut verzögern – vorausgesetzt, es handelt sich um die "trockene" Variante dieser Krankheit und nicht um die schlimmere Form der "feuchten Makuladegeneration". Die "trockene" schreitet nur ganz langsam voran. Zum Glück! Denn effektive Behandlungsmöglichkeiten gibt es dafür bisher leider nicht. Da sind die Vitamine einen Versuch wert.

Medikamente gegen die Altersabhängige Makuladegeneration sind teuer

So paradox es klingt: Bessere Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei den schweren Fällen, der selteneren "feuchten Makuladegeneration". Bei ihr lässt das Sehvermögen rapide nach, weil sich in der Netzhaut nicht nur Stoffwechselschlacken ablagern, sondern krankhaft veränderte Blutgefäße wuchern, aus denen Flüssigkeit austritt. Diese Gefäßwucherungen können die Ärzte zum Beispiel per Laser veröden – was aber nicht die Bildung weiterer Gefäße verhindert. Das schaffen jetzt jedoch neue Medikamente, die direkt ins Augeninnere gespritzt werden: so genannte VEGF-Hemmer. Sie blockieren den Wachstumsfaktor VEGF, der die Blutgefäße zum Wachsen anregt.

Zwei Medikamente mit den Wirkstoffen Pegabtanib und Ranibizumab sind seit kurzem für die Anwendung am Auge zugelassen. Beide sind jedoch extrem teuer (830 bzw. 1500 Euro pro Spritze, die alle vier bis sechs Wochen fällig ist). Sollte die Kasse diese Behandlung nicht zahlen, gibt es laut Berufsverband der Augenärzte ein drittes, viel billigeres Medikament mit dem Wirkstoff Bevacizumab. Für rund 40 Euro pro Spritze ist es nach Meinung vieler Experten genauso gut wie die beiden anderen. Der Haken dabei: Es ist offiziell nicht für die Behandlung der Makuladegeneration zugelassen. Augenärzte dürfen es aber trotzdem auf eigene Verantwortung verwenden.

Mehr Infos zur Altersabhängigen Makuladegeneration

  • www.pro-retina.de
  • AMD-Hotline (persönliche Beratung immer mittwochs 14–16 Uhr): 0800 011 21 18(6 Cent pro Anruf)

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