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Brust-Operation Soll ich meinen Busen verschönern lassen?

Nach Barbaras Krebs-OP ist ein Busen kleiner. Die Krankenkasse würde die Kosten für eine Brust-Operation übernehmen - und für eine Busenstraffung.

Ich könnte schöner werden als früher. Sozusagen als Ausgleich für die Krankheit.

Seit einiger Zeit wälze ich eine Idee hin und her, die ich noch vor zwei Jahren für unmöglich gehalten hätte. Die Möglichkeit einer Schönheits-OP. Es geht um meinen Busen. Er ist nach einer Krebs-Operation vor zwei Jahren nicht mehr ganz symmetrisch. Ich hatte Glück, es wurde brusterhaltend operiert und die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls ist sehr gering, sagt meine Ärztin. Nun klingen allmählich die Folgen der Bestrahlung ab, das heißt, die leichte Schwellung in der operierten Brust lässt nach. Sie wird noch etwas kleiner werden, bekam ich neulich bei einer Kontrolluntersuchung zu hören. Und ich sagte spontan: "Noch kleiner?" Darauf meine Ärztin, während sie Ultraschall machte: "Wenn Sie ein Problem damit haben, können wir da was machen. Ein kleiner Schnitt, ein kleines Polster – und beide Seiten werden gleichmäßig. Wir könnten auch beide Seiten etwas auffüllen, dann werden sie straffer. Nach Brustkrebs zahlt das, jedenfalls für die eine Seite, die Krankenkasse." Ganz fröhlich bin ich nach Hause gefahren. Erstens war wieder alles in Ordnung – kein Rezidiv. Und zweitens könnte ich mir also ganz unkompliziert meinen Traum-Busen basteln lassen.

Als ich jünger war, habe ich immer unter meinen zu kleinen Brüsten gelitten, im Vergleich zum Po waren sie einfach zu winzig. Dann habe ich meinen Frieden mit meinem Körper gemacht. Und dann kam der Krebs, der mich tief erschüttert und alle Schönheitsfragen weit in den Hintergrund gedrängt hat. Nun bin ich gesund – und könnte schöner werden als ich früher war. Sozusagen als Ausgleich für die Krankheit. Und doch: Mir kommen Zweifel, die mit der Zeit größer werden. Wieder eine OP mit Vollnarkose? Und was nützen mir schöne Brüste, wenn Haut und Bindegewebe ja insgesamt doch irgendwann schlaffer werden? Sehen die dann nicht künstlich aus? Und wie fühlt sich das an? Bekomme ich dann etwa Lust, später auch noch den Bauch straffen zu lassen?

Für mich habe ich Schönheits-Chirurgie immer ausgeschlossen. Meine Meinung war: Was ich nicht mit Bewegung und gesunder Ernährung hinbekomme, das muss ich beim Älterwerden akzeptieren. Erst wollte ich niemandem von der Idee erzählen, es für mich ganz allein entscheiden. Dann habe ich doch meinen Freund eingeweiht. Er ist skeptisch. Und ich bin hin und her gerissen. Ein schöner, fester Busen, das ist schon was. Aber Natürlichkeit eben auch.

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Protokoll: Katrin Kruse Foto: Getty Images

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