"Ich finde einen Mann auf der Leiter erotisch. Wenn er handwerklich und intellektuell was drauf hat, ist das eine Mischung, die mich anmacht. Wenn er so richtig schön reparieren kann, kann er alles haben. Das war mir früher egal. Da gab es immer irgendeinen Kumpel, der was geschraubt hat. Eine Fähigkeit, die ich damals nicht erkannt habe.
Sexy ist auch, wenn ich mit einem Mann im Restaurant sitze und er nur kurz den Kopf hebt und schon kommt der Kellner. Weltläufigkeit, Präsenz und eine natürliche Durchsetzungskraft machen sexy.
Anziehend finde ich auch Lachfältchen um die Augen. Wenn er dann noch eine Zahnlücke zwischen den oberen Schneidezähnen hat und mich mit einem guten Wortspiel oder einer feinen Beobachtung unterhält, bleib ich dran. Und eine gewisse Eigenwilligkeit mag ich auch.
Natürlich hat sich der Geschmack geändert. In meinen 20ern durfte es auch schon mal der Feuerschlucker auf einem Event sein, wenn er nur süß aussah. Dunkle Haare und helle Augen reichten im Allgemeinen. Mit den Jahren zählen andere Qualitäten. Männlichkeit, Souveränität, ein bisschen Frechheit, intelligente Frechheit. Was sich nie geändert hat: Er muss einen guten Musikgeschmack haben. Gut heißt, sich auskennen, nicht die Charts rauf und runter hören, sondern eine eigene Meinung haben. Kommt es zum Äußersten, schätze ich Kreativität und auch Witz. Charmanten oder unverschämten, nie platten. Der törnt sofort ab. Flüstert er mir ins Ohr, was er sich wünscht – wunderbar."
"Nee, geändert hat sich bei mir im Laufe der Jahrzehnte eigentlich nichts. Jedenfalls nichts im Sinne von: Ich brauch jetzt was Jüngeres oder so. Ich fand schon mit 16 Frauen um die 30 aufregend, jetzt habe ich das Portfolio auch auf uralte Frauen über 40 ausgeweitet. Dabei spielen blond, brünett, Mähne oder Kurzhaar, groß oder klein keine große Rolle.
Die Proportionen müssen stimmen. Sexy ist immer das Gesamtbild der Erscheinung, und damit meine ich ausdrücklich Körper UND Geist. Dumm ist nämlich alles andere als sexy und total abtörnend. Ganz wichtig ist, wie eine Frau sich bewegt und spricht. Schnell und hektisch = würdelos und unsouverän. Natürlich, gelassen und unaffektiert = anziehend. Und ich finde es gut, wenn eine Frau weiß, wie sie sich typgerecht kleidet, und wenn sie Spaß daran hat, sich vor allem für sich selbst schön zu machen. Eine Prise Schlampigkeit schadet dabei aber nicht. Das einzige Detail, was mich unter Garantie bei allen Frauen ab, sagen wir mal, durchschnittlicher Hübschheit (siehe Gesamtbild, o.) IMMER elektrisiert: eine Zahnlücke zwischen den oberen Vorderzähnen oder wahlweise spitze obere Eckzähne. Das war jetzt doch relativ konkret. Schön, dass ich mal drüber nachgedacht habe."
"Sexysein unterteile ich in zwei (einander völlig ebenbürtige) Kategorien: der klassische "sexy Mann" und der "lonesome Wolf". Der Klassiker ist der mit dem wohlgeformten, gut proportionierten Körper und einem markanten Gesicht. Leider geht da oft der Sexappeal flöten, sobald er den Mund öffnet und zu reden beginnt... Aber manchmal hat man auch Glück!
Der "Lonesome Wolf" ist der Mann für den zweiten Blick. Optisch vielleicht nicht der Hingucker, gewinnt er durch längere Betrachtung und Gespräche. Er punktet mit einem starken Selbstbewusstsein, wirkt unerschütterlich, autark und er geht seinen Weg. Das weckt meinen Jagdinstinkt und lässt wilden Fantasien freien Lauf.
Früher wurden die Männer von mir mehr auf die Optik reduziert, oder auf die Position, den sie innerhalb der Clique hatten – damals stand der Sex nicht sehr weit oben auf der Prioritätenliste ...
Erfüllende Erotik kann es für mich nur geben, wenn der Mann in eine der beiden Kategorien passt – dann freue ich mich aber über viele Spielarten und kann sie alle auf ihre Weise genießen."
Zwischen 20 und 30 hatte ich eine Phase, in der es eigentlich schon reichte, wenn ein Mann MICH sexy fand. Aussehen, IQ und Background des Typen waren mir (fast) egal. Es ging dabei ja primär um mich. Das Gefühl, begehrt zu werden, war mein stärkstes Aphrodisiakum.
Liebe und Vertrautheit waren eher Hindernisse, die mich gebremst haben. Tja, und während ich das schreibe, merke ich, dass sich das eigentlich nicht geändert hat. Wenn ich ehrlich bin, finde ich meinen Mann, mit dem ich seit 17 Jahren zusammen bin, immer dann besonders sexy, wenn wir zusammen etwas Neues erleben. Wir haben den besten Sex, wenn wir in einer fremden Umgebung sind, zusammen reisen, aus unserem Alltag gelöst sind.
Wenn ich Erotik optisch betrachte, mag ich Männer mit tollen Zähnen, gepflegten Händen, kleinem, knackigen Po und wirklich kleinem Bauch. Männer, die gleichzeitig Humor haben, tolle Väter sind und Erfolg im Beruf haben. Ja, ich finde es wirklich absolut megasexy, keine Geldprobleme zu haben. Es gibt nichts, das meine Libido so niedermacht wie Existenz-Angst.
sex...
...vielschichtiger geht es nicht.
immer aktuell und immer im wandel.
sex ist vertrauen lust und leidenschaft.
alles zusammen: ist ein traum.
mit dem alter ändert sich nur wenig.
warum auch?
klar, jeder hat seine muster.
attraktiv sind frauen, die mit leidenschaft leben.
frauen machen sich zu viele gedanken.
was für schuhe, was für ein lippenstift,
was für ein kleid, was für eine frisur?
das nervt.
nichts gegen modische, stilvolle frauen.
die muss mann immer noch im heuhaufen suchen.
aber eine alte jeans, egal von welchem label,
mit farbflecken von der neu gestrichenen wand,
ist wahnsinnig sexy.
authentisch ist anziehend.
der sex wohnt im geist und wird mit dem körper zur leidenschaft.
In meinen ersten echten Langzeit-Freund, ich war 17, war ich immer am dollsten verknallt, wenn er mir nach dem Tennistraining frisch geduscht, mit ungestylten Haaren und im Adidas-Pulli die Tür aufmachte. Es war diese Mischung aus jungenhafter Natürlichkeit und sportlicher Männlichkeit. Gepaart mit der Tatsache, dass Tim mir das Gefühl gab, schon beim Reinkommen begehrt zu werden. Es ist eine meiner schönsten "zum ersten Mal Verliebtsein"-Teenager-Erinnerungen. Ich hatte mich übrigens erst in Tim verknallt, als sich plötzlich eine andere Frau für ihn interessierte und ich eine vorher nicht geahnte Eifersucht in mir aufsteigen spürte. Es gab mir einen Kick, den Kampf zu gewinnen.
Was mich später allerdings noch mehr kickte, war Humor, gepaart mit Feinsinn für Situationskomik. Marko beherrschte beides. Ich verließ für ihn den tennisspielenden Tim. Intelligenten, schnellen Witz finde ich ungeheuer erotisch. So empfand ich es damals, so fühle ich es heute. Mindfuck ist wohl das passende Wort. Was sich mit den gewonnenen Jahren an meinem Männergeschmack verändert hat: Ein Mann muss ganz bei sich sein und Gelassenheit ausstrahlen, sonst ist er für mich uninteressant. Am besten sind die Männer, die erst mal in Ruhe zuhören und dann in der Mitte des Abends mit einem rasiermesserscharfen Statement in Erinnerung bleiben.
Ah, und noch ein Spleen, den ich gern zugebe: Ich liiiiiiiebe es, wenn ein Typ a bissel arrogantes Wienerisch mit mir spricht. Meine Knie werden Wackelpudding, fast egal, wie er aussieht. Das ist so "leiwand"!"