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Betreute Wohngemeinschaft

Aufgaben abzugeben, muss kein Rückschritt sein. Eine betreute Wohngemeinschaft bedeutet meist eher ein Stück mehr Lebensqualität.

Es fällt nicht leicht, sich einzugestehen, dass man auf die Hilfe von Anderen angewiesen ist. Sei es, weil man sich selbst nicht mehr versorgen kann, der Alltag nur noch Hindernisse birgt, oder weil man als pflegender Angehöriger an seine Grenzen gerät. Die Entscheidung für betreutes Wohnen muss aber kein Rückschritt sein. Professionelle Pflege kann auch helfen, Fähigkeiten möglichst lange zu erhalten oder wiederzuerlangen.

  • Wer sich selbst mit seiner Situation auseinandersetzt, läuft später nicht Gefahr, sich "abgeschoben" zu fühlen.
  • Es bleibt wieder Raum für Freizeit und Kontaktmöglichkeiten, wenn alltägliche Aufgaben weniger Probleme bereiten.
  • Die Nachfrage ist hoch. Wer einen Platz will, sollte sich früh informieren.

Leben in der betreuten Wohngemeinschaft

Aus der Senioren-Wohngemeinschaft kann mit einfachen Mitteln eine betreute Wohngemeinschaft werden, sobald einer oder mehrere der Bewohner diese Hilfe in Anspruch nehmen.

  • Betreuer können von stundenweise (für Haushalt, Mahlzeiten, Freizeitgestaltung) bis rund um die Uhr beansprucht werden und richten sich nach den Bedürfnissen der kleinen Bewohnergruppe.
  • Betreute Wohngemeinschaften unterliegen nicht dem Heimgesetz, was Ausstattung und Personal angeht. Eine altersgerechte Umgebung ist aber Voraussetzung, damit betreutes Wohnen gelingt.
  • Es kommt keine Heimroutine auf. Die Bewohner können ihren Alltag weiterhin selbst bestimmen.
  • Nahestehende Personen können sich weiter einbringen. Wichtig ist auch, dass es jemanden gibt, der das betreute Wohnen koordiniert.
  • Es gibt viele verschiedene Konzepte, die Kosten schwanken und die bestehenden Angebote für betreutes Wohnen sind bisher kaum vernetzt. Informationen gibt es zum Beispiel beim Verein für selbstbestimmtes Wohnen im Alter

Pflegeheime wandeln sich: Die betreute Hausgemeinschaft

In betreuten Hausgemeinschaften ist selbst für stark Pflegebedürftige ein normaler Wohnalltag möglich ist. Nach seinen Möglichkeiten kann sich jeder in die Gemeinschaft einbringen. Viele Pflegeheime haben sich inzwischen gewandelt und bieten betreutes Wohnen in der Hausgemeinschaft mit etwa fünf Personen an.

  • Manche Heime haben das Konzept der KDA-Hausgemeinschaft vom Kuratorium Deutsche Altershilfe aufgegriffen. Dieses steht dafür, dass sich stationäre Betreuung in Richtung Normalität, Privatheit und Dezentralisierung weiterentwickelt.
  • Der normale Wohnalltag bleibt auch bei hoher Pflegebedürftigkeit erhalten.
  • Kochen, Essen, Waschen und Putzen geschieht innerhalb der Wohngruppe.
  • Betreutes Wohnen dieser Form unterliegt dem Heimrecht
  • Die Kosten liegen innerhalb des Rahmens üblicher Beiträge für Pflegeheime.

Die klassischen Alten- und Pflegeheime

Immer mehr dieser Pflegeeinrichtungen erproben neue Wege und richten Altenwohnanlagen oder betreute Hausgemeinschaften ein. Aber die klassischen Alten- und Pflegeheime müssen kein "Abstellgleis" sein – wenn Qualität und Atmosphäre stimmen.

  • Betreutes Wohnen in dieser extremen Form sichert die medizinische Vollversorgung bei Tag und in der Nacht.
  • Berichte über Negativbeispiele haben die gängigen Vorurteile gegenüber Pflegeheime gefestigt. Es gibt jedoch große Qualitätsunterschiede. Umso wichtiger ist es, sich ausführlich zu informieren und Gesprächstermine zu vereinbaren. Manchmal ist auch Probewohnen möglich oder die Bewohner können ihre eigenen Möbel mitbringen. Infos unter www.altenheim-adressen.de
  • Den Heimvertrag einsehen! Dort finden sich die Rechten und Pflichten der Bewohner. Wer unsicher ist, sollte sich an die Verbraucherzentrale seines Bundeslandes oder einen Anwalt mit wenden.
  • Kontakt zum Medizinischen Dienst der Krankenkasse aufnehmen, um die entsprechende Pflegestufe ermitteln zu lassen! Davon hängt unter anderem die Höhe eventueller Zuschüsse ab.

Infos: "Leben und Wohnen im Alter", Stiftung Warentest, Kuratorium Deutsche Altershilfe, Bertelsmann Stiftung

Text: Anna Frey<br/><br/>Foto: Getty Images<br/><br/>Quelle: "Leben und wohnen im Alter", Stiftung Warentest, Kuratorium deutsche Altershilfe

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