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E-Reader im Test: Das können die digitalen Bücher

Frau K. untersucht für uns E-Reader im Test. Unter den erbarmungslosen Realbedingungen einer berufstätigen Mutter mit durchschnittlich viel Zeit, durchschnittlichem technischem Verständnis und durchschnittlich wenig Geduld.

Kobo Glo

Ein Hipster in Weiß und Türkis. Die Bedienung ist idiotensicher, nur mit trockenen Fingern etwas schwergängig. Prima ist das integrierte Fremdwörterbuch. Und die Lesestatistik, bei der man sich selbst Preise verleihen kann - zum Beispiel für pausenloses Lesen, ist auch ganz süß. Typo und Seitenaufbau sind individuell einstellbar, an Extras gibt es neben Schach und Sudoku einen Notizblock, allerdings schreibt es sich darauf wie auf einem Postbotendisplay. Der "Kobo Glo" ist ein unabhängiger Reader. Die Download-Angebote stellt Libreka (vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels), und es ist problemlos möglich, auch von anderen Anbietern E-Books zu laden. Der Akku macht schon nach vier Wochen schlapp. Der Speicherplatz von zwei Gigabyte kann bei Bedarf erweitert werden.

Preis: ab 123 Euro Fazit: Schön, schnell und unabhängig - da sieht man ihm die kleinen Schwächen nach.

Kindle Paperwhite

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Mit den Readern ist es wie mit einer Ehe - man holt sich nicht nur einen flotten Begleiter ins Haus, sondern geht eine enge Bindung ein. Der "Kindle Paperwhite" wacht eifersüchtig darüber, dass Sie in Sachen E-Book-Download nicht fremdgehen. Bei ihm gibt es ausschließlich Bücher von Amazon. Das allerdings mit stilvollem Bildschirmschoner und einem Bedienmenü, das keine Fragen offenlässt. Man muss den "Kindle Paperwhite" nicht mal mit dem WLAN abstimmen, er findet seine Wege zum Buchdownload schon ganz allein. Praktisch, aber umso unheimlicher. Dazu hat er acht Wochen Akkulaufzeit, lädt Bücher irrwitzig schnell, und selbst Grafiken und Comics sind erstaunlich gut zu betrachten. Man kann die Darstellungen problemlos mit dem Finger vergrößern.

Preis: ab 129 Euro Fazit: Bei ihm bekommen Sie alles - Sie dürfen nur nicht fremdgehen.

Tolino Shine

Ehrgeiziger Mitbewerber vom Kindle. Das Gerät ist sehr leicht, handlich, allerdings ist das schnelle Scrollen im Browser ein Festival des Flackerns und für die Augen kaum erträglich. Immerhin hält der Akku bis zu sieben Wochen. Der Shop des "Tolino Shine" wird von Thalia, Hugendubel, Weltbild und Club Bertelsmann betrieben, synchronisiert wird über die Telekom. Kauft man ihn bei Thalia, ist deren Shop vorinstalliert. Die kostenlosen Leseproben sind erfreulich üppig, bis zu 30 Seiten. Mit ein bisschen Fummelei ist es auch möglich, Bücher von anderen Anbietern zu laden. Die Bedienung hingegen ist selbsterklärend, neben Änderung der Schriftgröße und Lesezeichen gibt es allerdings kaum Zusatzfeatures. Der interne Speicher von vier Gigabyte kann erweitert werden.

Preis: ab 99 Euro Fazit: schlicht und funktional - Downloads von anderen Anbietern möglich, aber mit Hindernissen.

Text: Tania Kibermanis BRIGITTE WOMAN 07/2013

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