Androgyn und selbstbewusst wirkt Margarete Heymann-Loebenstein-Marks (1899-1990) auf den ersten Blick. Mit ihrem Mann und dessen Bruder gründete sie die Haël-Keramikwerkstätten, nach dem Unfalltod der beiden führte sie das Unternehmen als alleinige Inhaberin erfolgreich weiter. Ihre Arbeiten waren im In- und Ausland gefragt. Am Bauhaus hingegen war sie, die moderne junge Frau, gescheitert. Man hatte ihr den Zugang zur Töpferei verwehrt - nicht etwa aufgrund mangelnden Talents, sondern weil Frauen dort nicht erwünscht waren.