Goldrute (Solidago virgaurea) heilt und lindert Schmerzen
Seit dem Mittelalter weiß man um die Heilkräfte der Echten Goldrute für den Harntrakt. Von Martin Luther heißt es, er habe seine körperlichen Gebrechen mit diesem Kraut behandelt, seine Frau reichte ihm Goldrutentee gegen sein Blasenleiden. Die vor der Blüte unscheinbare Pflanze gedeiht in Wäldern und auf Heiden, aber auch in Gärten. Konkurrenz bekommt sie von zwei Verwandten, der Kanadischen Goldrute und der leuchtenden Riesengoldrute mit viel kleineren Blüten.
Sie sind aus Nordamerika eingewandert und erobern mit ihren kräftigen Wurzeln die Gartenerde. Als Arzneidroge werden die zwei ebenfalls verwendet, die Art ihrer Wirkstoffe weicht jedoch leicht von der Echten Goldrute ab. Bei allen Arten haben es vor allem die Blütenköpfchen und die zur Blütezeit gesammelten Blätter in sich, sie enthalten Flavonoide und Saponine. Bei entzündlichen Erkrankungen der Harnwege entfalten sie ihre schmerzlindernden und mild entzündungshemmenden Eigenschaften. Bei länger andauernden Blasen-Nieren-Leiden wird empfohlen, die Goldruten-Arten abwechselnd anzuwenden, um eine Gewöhnung zu vermeiden. Nicht ratsam ist das harntreibende Kraut bei chronischer Nierenentzündung, da die Nieren dann nicht mehr leistungsfähig sind.
Teemischung gegen Blasenentzündung: 40 g Goldrutenkraut (Solidaginis herba) 20 g Löwenzahnkraut (Taraxaci herba) 15 g Birkenblätter (Betulae folium) 15 g Brennnesselkraut (Urticae herba) 10 g Melissenblätter (Melissae folium).
Von dieser Mischung vier Esslöffel mit einem Liter Wasser heiß überbrühen und 20 Minuten ziehen lassen, die ganze Menge bis zum Mittag trinken. Achtung: Eine fiebrige Harnwegserkrankung mit Blut und Bakterien im Urin, anhaltenden Beschwerden und Fieber muss immer ärztlich behandelt werden. Das gilt auch, wenn die Nieren beteiligt sind. Generell sollte man im Bett bleiben und viel warme Tees trinken: Der verdünnte Harn besitzt eine verkürzte Verweildauer. Das hemmt die Anlagerung der Keime an der Schleimhaut in den Harnwegen und verhindert ihre Vermehrung. Außerdem die Füße warm halten.
Was sonst noch gegen Blasenentzündungen hilft: Ein pflanzliches Breitbandantibiotikum mit Kapuzinerkresse und Meerrettich (aus der Apotheke). Es wirkt hervorragend, ist gut verträglich und stärkt zusätzlich die Abwehrkräfte.
Präparate aus der Amerikanischen Preiselbeere (Cranberry) verhindern, dass sich E.-coli-Bakterien an den Zellen des Harntraktes festsetzen. Sie werden beschleunigt über den Urin wieder ausgeschwemmt, und eine drohende Infektion wird so bereits im Vorfeld verhindert.