Rosmarin (Rosmarinus officinalis) wärmt den ganzen Körper
"Erwärmt das Mark in den Beinen, macht keck und herzhaftig und retardiert das Alter, so wie man es allen Tag trinkt" - so schwärmten bereits die alten Heilkundigen vom Rosmarin. Der duftende Stock mit den immergrünen Blättern liebt vor allem die Wärme der Mittelmeerländer, hier gedeiht er an trockenen, steinigen Stellen in Küstennähe. "Tautropfen des Meeres" nannte Ovid die Pflanze in seinen Metamorphosen. Doch auch in unseren Breiten hält es der Rosmarin aus, wenn er in Töpfen gepflanzt und vor dem Winter sorgsam ins Haus getragen wird. Rosmarin regt den Blutkreislauf an, verantwortlich dafür sind seine ätherischen Öle mit ihrem Kampfergehalt. Sie lassen das Herz kräftiger schlagen, was den Blutfluss auch in den entlegenen Gliedern des Körpers verstärkt. Daher wirkt Rosmarintee besonders wohltuend bei dauerhaft kalten Händen und Füßen, die oft mit niedrigem Blutdruck einhergehen.
Allerdings geht bei der Teezubereitung ein Teil der ätherischen Öle verloren, Tinkturen oder verdünntes Rosmarinöl zum Einreiben wirken stärker und durchwärmen und beleben den ganzen Körper. Abzuraten von dem wach machenden, Kreislauf anregenden Rosmarin ist allerdings vor dem Einschlafen, bei hohem Blutdruck und in der Schwangerschaft, da es den Blutfluss im Unterleib fördert.
Teemischung gegen Frieren: Einen Esslöffel Rosmarin (Rosmarini folium) mit einer Kapsel Kardamom, einem Zentimeter Zimtstange und zwei Gewürznelken, alles frisch gemörsert, und einer Scheibe frischem Ingwer (etwa so groß wie ein Ein-Euro-Stück) mit einem halben Liter heißem Wasser überbrühen, bedeckt 20 Minuten ziehen lassen, abgießen. 30 Tropfen Rosmarintinktur (aus der Apotheke) und ein bis zwei Esslöffel Honig zufügen und so heiß wie möglich genießen.
Was sonst noch gegen Frieren hilft:
Füße mit Fußbädern zum Beispiel mit Zusätzen von Rosmarin, Wacholder oder geriebenem Ingwer warm halten ("Kopf kalt, Füße warm macht den Mediziner arm"). Für ein Rosmarin-Fußbad vier Esslöffel Kräuter mit einem Liter heißem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen, in ein ausreichend großes Gefäß füllen und die Füße darin baden. Gut auch bei Schnupfen.
Bitterelixiere oder andere Bittertropfen und Teemischungen mit bitteren Kräutern (aus der Apotheke) wärmen den Körper ebenfalls von innen.