Lange schmale Blätter, hochragende Stängel mit flauschigem Köpfchen - so steht er hierzulande auf Wiesen und Äckern und an Wegrändern. Der Spitzwegerich ist eines der häufigsten Heilkräuter. "Herrscher des Weges" bedeutet die althochdeutsche Wurzel seines Namens. Seine Blätter wirken wie ein natürliches Pflaster, sie genossen über Jahrtausende als Wundheilmittel, gar als Universalheilmittel, höchstes Ansehen. Mangels Medikamenten therapierten Ärzte noch während des Zweiten Weltkrieges infizierte Wunden mit Zubereitungen aus Heilwegerich, wie man ihn auch nannte.
Die antibiotische Wirkung der frischen Pflanze ist heute nachgewiesen. Doch auch als Tee zubereitet, zeigt sie ihre Heilkraft, wenn vom rauen Wind der Hals schmerzt und die Stimme wegbleibt. Das Wohltuende am Spitzwegerich sind die Schleimstoffe, die den gereizten Rachen mit einer Schutzschicht überziehen und dafür sorgen, dass sich die Schleimhäute wieder beruhigen. Seine Gerbstoffe wirken außerdem entzündungshemmend und leicht schmerzlindernd, der enthaltene Zink unterstützt die Wundheilung.
Teemischung gegen Heiserkeit: 50 g Spitzwegerichblätter (Plantaginis lanceolatae folium) 30 g Malvenblüten (Malvae flos) 10 g Süßholzwurzel (Liquiritiae radix) 10 g Anisfrüchte (Anisi fructus).
Von dieser Mischung einen Teelöffel mit einer Tasse kaltem Wasser ansetzen, 1,5 Stunden ziehen lassen, abgießen und schluckweise (im Mund jeweils angewärmt) trinken. Dafür am besten dreimal täglich eine Tasse frisch zubereiten.
Zum Gurgeln: Zwei Teelöffel Spitzwegerichblätter mit 250 Milliliter kaltem Wasser übergießen und unter gelegentlichem Rühren eine Stunde stehen lassen, danach abgießen.