Schlüsselblumen (Primula veris) befreien verstopfte Atemwege
Ihr haftet der Zauber der ersten Frühlingsblüher an: Die Schlüsselblume soll der Sage nach sogar Türen öffnen können, sei es zu magischen Schätzen, zum Paradies oder zum menschlichen Herzen. Da passt es gut, dass sie auch ganz profan Schnupfennasen wieder frei bekommt. Im 16. Jahrhundert berichtete der Apotheker Tabernaemontanus, die Schlüsselblume helfe "gegen Blödhaupt, Gehirnverschleimung und verstopfte Nerven". Er selbst schien gut zu wissen, wie sich eine Entzündung der Nasennebenhöhlen anfühlt, mit ihrem dumpfen Kopfdruck und dem elenden Gefühl, dass alles dicht ist, was sonst fließt.
Die hellen Wurzeln der gelben Wiesenblumen enthalten besonders viel Saponine, die festsitzendes Sekret lösen und verflüssigen.
Allerdings dürfen sie hierzulande nicht ausgegraben werden, da die Pflanze unter Naturschutz steht. Und jene Wurzeln, die man in der Apotheke kaufen kann, stammen zum größten Teil aus südlichen Ländern, wo - so Ursel Bühring - durch den hohen Bedarf die Wildbestände ausgerottet würden. Deshalb: am besten selbst anpflanzen! Blüten und Kelchblätter können jedoch erworben oder im ersten Frühling gesammelt werden, ohne die Pflanze zu gefährden. Auch sie wirken schnupfenlösend und schweißtreibend. Und in mancherlei sind sie den Wurzeln sogar vorzuziehen: Sie schmecken besser und reizen den Magen weniger.
Teemischung gegen Schnupfen: 25 g Schlüsselblumenblüten (Primulae flos) 25 g Kamillenblüten (Matricariae flos) 25 g Holunderblüten (Sambuci flos) 20 g Thymiankraut (Thymi herba) 5 g Enzianwurzel (Gentianae radix).
Von der Mischung einen Teelöffel mit einer Tasse heißem Wasser übergießen und zehn Minuten bedeckt ziehen lassen. Drei- bis viermal täglich eine Tasse heiß trinken.
Was sonst noch gegen Schnupfen hilft:
Eine heiße selbst gekochte Hühnerbrühe trinken; sie lässt die Nasenschleimhäute abschwellen und wirkt antientzündlich.
Eine Dampfinhalation mit Kamillentee hält Fließschnupfen am Laufen.
Eine Nasenspülung mit Salzlösung (mit physiologischer Kochsalzlösung aus der Apotheke oder mit einem Teelöffel Salz auf 1/2 Liter Wasser): ein Nasenloch zuhalten und mit dem anderen das Salzwasser aus der hohlen Hand hochschnupfen; dann die Seite wechseln. Einfacher geht es mit einer Nasenspülkanne aus der Apotheke.