Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) stärkt die Abwehrkräfte
Einst stand der Hollerbusch bei jedem Gehöft, denn er galt als Wohnsitz der schützenden Hausgöttin Holla. Die Mädchen machten einen Knicks, wenn sie an ihm vorbeigingen, die Männer zogen die Hüte. Im 19. Jahrhundert erzählten die Brüder Grimm von der Frau Holle, die im Märchen die weißen Blüten des Strauches in Federn verwandelt und als Schnee auf die Erde schüttelt. Doch nicht nur als Schutz vor Bösem galt der bis zu acht Meter hohe Strauch: Seit jeher war er den Menschen auch universale Hausapotheke gegen jegliche Beschwerden.
Holundersträuche findet man heute noch vielerorts in der Nähe von Häusern. Im Frühsommer verströmen ihre Blüten einen betörenden Duft, im Spätsommer ist Erntezeit für die dunklen, vitaminreichen Beeren. In seiner Wirkung anerkannt ist heute vor allem Holunderblütentee bei fieberhaften Erkältungskrankheiten. Heiß getrunken wirkt er schweißtreibend, fiebersenkend und schleimlösend. Verantwortlich dafür sind sekundäre Pflanzenstoffe, die Flavonoide, und ätherische Öle, die die Wärmeregulation im Gehirn beeinflussen. Besonders bei häufigen Infekten unterstützt dieser Tee die Abwehrkräfte. Auch die Beeren mit ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt stärken das Immunsystem. Roh oder auch unreif sind sie allerdings schwach giftig; sie sollten daher nur gekocht verwendet werden. Praktischerweise schützen die zahlreichen Gerbstoffe die Vitamine in den Beeren auch beim Erhitzen.
Teemischung gegen fieberhafte Infekte: 30 g Holunderblüten (Sambuci flos) 20 g Lindenblüten (Tiliae flos), 20 g Weißdornblätter und -blüten (Crataegi folium cum flore) 10 g Melissenblätter (Melissae folium) 10 g Orangenblüten (Aurantii flos).
Von der Mischung einen Teelöffel mit einer Tasse heißem Wasser übergießen, zehn Minuten bedeckt ziehen lassen, abgießen. Ganz heiß drei- bis fünfmal am Tag eine Tasse trinken und zum Ausschwitzen ins Bett gehen.
Was sonst noch gegen fieberhafte Infekte hilft:
Ein Fußbad mit Holunderblütentee tut jetzt gut - allerdings nur wenn der Kreislauf stabil ist. Dafür vier Teelöffel Blüten mit 600 Milliliter Wasser überbrühen und bedeckt zehn Minuten ziehen lassen.
Echinacea-Tinktur (aus der Apotheke). Bitte beachten: nur kurzfristig, maximal sechs bis acht Wochen lang, und mit Unterbrechungen einnehmen, zum Beispiel vier Tage 30 Tropfen Einnahme, drei Tage Pause, sonst wird das Immunsystem unterdrückt. Die Aktivierung des Immunsystems beginnt bereits über die Schleimhaut des Mund- und Rachenraums, deshalb bei der Einnahme die Tropfen am besten erst eine Weile im Mund behalten.
Gesundes Vitamin C steckt auch in Produkten aus Sanddorn, Hagebutten, Acerolakirschen und schwarzen Johannisbeeren.
Eine heiße Hühnerbrühe trinken.
Regelmäßig für genügend frische Luft und ausreichenden Schlaf sorgen.