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Zur Asia-Küche: Sauvignon Blanc

Wie eine Frühlingswiese duftet der Sauvignon Blanc - nach frisch geschnittenem Gras und Kräutern.

Jahrelang verband man mit Sauvignon Blanc immer Sancerre und Pouilly- Fumé von der Loire (nicht zu verwechseln mit dem Pouilly-Fuissé - einem Chardonnay-Wein aus dem Mâcon). Heute fällt einem als Erstes eher Neuseeland zum Thema ein. Dort wachsen die knackigsten, pikantesten und fruchtbetontesten Weine dieser Sorte.

Gerätselt wird immer noch, ob der Sauvignon Blanc seine Heimat an der Loire oder im Bordelais hat. Sicher ist jedoch, dass er spätestens im 18. Jahrhundert in Bordeaux mit dem Cabernet Franc zusammenkam und dass daraus der rote Cabernet Sauvignon (siehe Cabernet Sauvignon) entstanden ist. In Südwestfrankreich wurde er in den Rebbergen gemischt mit dem Sauvignon Vert (auch: Sauvignonnasse) angebaut. Der fand auch einige Verbreitung in Chile, wobei er lange nicht die Frische und Frucht des Sauvignon Blanc aufweist. Heute achten die Winzer bei den Neubestockungen sehr genau darauf.

Eine weitere Variante ist der Sauvignon Gris, der würziger ausfällt, zu geringeren Erträgen neigt und meist mehr Alkohol mitbringt. Ganz selten ist der Sauvignon Rosé anzutreffen.

Bei Weinproben muss ich oft schmunzeln, wenn jemand das erste Mal einen Sauvignon Blanc verkostet. Gerade ländliche Weine zeigen sich laut und parfümiert. Das Methoxypyrazine sorgt für ein intensives Bukett, an Stachelbeeren und grüne Paprika erinnernd. Wie schon angesprochen besitzen sie oft Aromen von frisch geschnittenem Gras, frischen Kräutern und Brennnesseln. Andere wiederum zeichnen sich durch ein gewaltiges Fruchtaroma wie von Passionsfrüchten und schwarzen Johannisbeeren aus. Oder sie duften ganz stark nach Holunder. Dazu gehört eine etwas spitze, leicht grüne Säure, der Sauvignon muss sehr knackig und pikant sein. Also eigentlich kein netter und schon gar kein runder Schmusewein. Aber ich kann Ihnen sagen, wenn Sie sich erst einmal darauf eingelassen haben - Sie werden ihn richtig lieben! Gerade asiatische Gerichte mit viel Gemüse, Zitronengras, Curry und Kokosmilch verbinden sich perfekt mit einem solch explosiven Wein!

Wann trinken? In aller Regel sollten Sauvignon-Blanc-Weine so jung wie möglich getrunken werden, denn sie leben ja von ihrem tollen Fruchtaroma. Bei großen Bordeauxweinen wird der Sauvignon mit Sémillon und Muscadelle als Cuvée ergänzt, so zeigt er dann auch Langlebigkeit.

Beste Trinktemperatur: 8-10°C.

Wo wird er angebaut?

In Frankreich die Top-Rebsorte im Bordelais und an der Loire. Auf den "Silex"-Feuersteinböden in Pouilly-sur-Loire bekommt der Wein das typische, in der ganzen Welt geschätzte Fumé-Aroma. Das war auch Vorbild für Kalifornien (z. B. Robert Mondavi). Neuseeland baut seit den 70ern Sauvignon an, die Neuseeländer gelten als die Klassiker ("Cloudy Bay"). Chile hat nochmals einen gewaltigen Qualitätsschub erlebt. Südafrika macht sehr lebendige Sauvignons. In Norditalien (Friaul, Südtirol) gehört er zu den wichtigsten Rebsorten. Von Kennerinnen geschätzt: die Österreicher (Burgenland, Steiermark). Lange Zeit unterschätzt: Deutschland - beste Beispiele: Pfalz, Rheinhessen, Baden und Württemberg!

Wozu passt er noch?

Sauvignon Blanc gehört zu meinen absoluten Favoriten, wenn es um Salate und Gemüsegerichte wie z. B. Aufläufe geht. Die vegetalen Aromen ergänzen sich perfekt. Je nach Zubereitung können sie auch geniale Begleiter zu Fischen, Muscheln und Krustentieren sein. Einfach himmlisch sind die leichteren Sauvignon-Blanc-Weine zu frischem Ziegenkäse.

Zur Asia-Küche: Was passt sonst noch?

Leichte Rieslinge mit Restsüße passen sich als dezente Begleiter an. Bukettsorten wie Gewürztraminer, Muskateller, Scheurebe, Bacchus etc. machen großen Spaß zu schärfer gewürzten Speisen. Probieren Sie ruhig mal einen Wein mit Restsüße!

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Text: Natalie Lumpp

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