Gurken: Warenkunde
Gurken gehören zur Familie der Kürbisgewächse und stammen ursprünglich aus Indien und Afrika. Seit dem 19. Jahrhundert werden sie auch in Nordeuropa angebaut. Die bekanntesten sind Salatgurken, auch grüne Gurken oder Schlangengurken genannt. Sie werden 30 bis 40 cm lang und wachsen ganzjährig fast nur im Treibhaus, da sie zum Wachsen warme Temperaturen benötigen. Geerntet und gegessen werden die Gurken im unreifen Zustand. Reif wären sie gelb.
Solange nur unreife Gurken geerntet werden, treibt die Gurkenpflanze immer wieder neue Früchte. Gurken enthalten etwa 97 Prozent Wasser und damit nur etwa 10 kcal pro 100 g, dafür aber viele Vitamine, zum Beispiel A, B1 und C, und Mineralien wie Kalium, Kalzium und Eisen. All die guten Dinge sitzen dicht unter der Schale. Deshalb lohnt es sich bei Gurken besonders, Bio-Qualität zu kaufen. Salatgurken schmecken pur mit etwas Salz oder als Salat mit Vinaigrette oder Joghurtmarinade am besten.
Weitere Gurkensorten
Eine besondere Art der Salatgurke ist die Minigurke, die nur etwa 15 cm lang und maximal 250 g schwer wird. Sie heißt auch Frühstücksgurke und hat einen feinen, ausgeprägten Geschmack und festes Fruchtfleisch.
Schmor-, Schäl- oder Freilandgurken werden von Mitte Juli bis Ende September im Freiland geerntet. Sie sind deutlich dicker als Salatgurken und werden reif mit weiß-gelblicher Farbe geerntet. Schmorgurken haben ein relativ festes, weniger wasserreiches Fruchtfleisch und eignen sich bestens zum Schmoren und Kochen.
Etwa 80 Prozent der in Deutschland angebauten Gurken sind jedoch Einmachgurken. Sie gehören auch zu den Salatgurken, werden aber nicht roh gegessen, sondern in Essig eingelegt oder milchsauer vergoren. Die größten Exemplare sind so genannte Industriegurken, die geschält und in Stücke geschnitten zu Senf-, Asia- oder Honiggurken eingelegt werden. Dann folgen Delikatessgurken (9 bis 12 cm Länge) und Cornichons. Diese Gurken werden meist zu Gewürzgurken verarbeitet, also über Milchsäuregärung haltbar gemacht. Sie enthalten noch alle Vitamine, durch die Gärung entsteht zusätzlich noch Vitamin B12. Gurken zum Einmachen gibt es zwischen Mitte August und Mitte September.
Lagerung von Gurken
Gurken dürfen nicht zu kalt (Kühlschrank) gelagert werden und nicht in der Nähe von Tomaten oder Äpfeln, dann werden sie schnell überreif und verderben. Bei etwa 12 Grad und etwas feucht gelagert, bleiben sie eine Woche lang frisch. Alternativ könnt ihr auch Gurken einlegen. Für den bitteren Geschmack, der hauptsächlich am Stielansatz auftritt, ist der Stoff Elaterimid verantwortlich. Durch Züchtung wurde erreicht, dass es jetzt fast nur noch bitterfreie Sorten gibt.
Da Gurken auf der ganzen Welt angebaut werden, gibt es etliche exotische Exemplare, z. B. die japanischen Kuri-Gurken. Sie sehen wie Salatgurken aus, schmecken aber deutlich nach Fisch. Die runde afrikanische Wildgurke Kiwano hat eine rote stachelige Haut und ähnelt von innen einer Maracuja. Die Luffa-Gurke wird nur unreif gegessen, reif wird sie als Badeschwamm benutzt.