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Starporträt Wolfgang Petry

Freundschaftsbänder und Karo-Hemd: Mit Partyhits wie "Wahnsinn" hat sich die bodenständige Schlager-Ikone Wolfgang Petry die Herzen einer treuen Fangemeinde erobert.

Steckbrief

  • Vorname Franz Hubert Wolfgang
  • Name Remling
  • geboren 22.09.1951, Köln, Deutschland
  • Jahre 72
  • Grösse 182 cm
  • Partner Rosemarie Remling ((verh. 1972))
  • Kinder Achim Petry (*1974)

Biografie von Wolfgang Petry

Wolfgang "Wolle" Petry wurde 1951 in Raderthal, einem Stadtteil im Süden von Köln, geboren und wuchs dort auch auf. Als er 16 Jahre alt war, starb sein Vater. Von nun an hatte Wolfgang die Verantwortung für seinen jüngeren Bruder. Schon während seiner Schulzeit begann er, Musik zu machen und gründete die Band "Screamers", mit der er auch seine ersten Auftritte absolvierte.

Bevor er sich allerdings der Musik so richtig zuwandte, entschied er sich dazu, eine Ausbildung als Feinmechaniker abzuschließen. Doch auch das hielt ihn nicht davon ab, mit seiner Band zu touren und mit der Tanzkapelle "The Top Singers" aufzutreten. Schon 1972 heiratete Wolfgang Petry seine Jugendliebe Rosemarie Remling, 1974 kam der gemeinsame Sohn Achim zur Welt.

1975 wurde zu einem besonderen Jahr für den wegen seiner lockigen Zottelmähne liebevoll "Wolle" genannten Sänger: Bei einem Auftritt in der Forsbacher Diskothek "Whiskey Bill" wurde er von den Produzenten Tony Hendrik und Karin Hartmann entdeckt.

ZDF-Hitparade und Co.: Erste Erfolge als Schlagerstar

Mit dem Produzententeam arbeitete Wolfgang Petry an seinem Debütalbum "Ein Freund – Ein Mann", das 1976 erschien und aus dessen LP auch seine Debütsingle "Sommer in der Stadt" stammt. Mit diesem Song landete er seinen ersten großen Hit, er trat damit in der "ZDF-Hitparade" auf und wurde – kurz hinter Jürgen Drews – auf Platz zwei der Show gewählt.

Kurz darauf folgte eine weitere LP mit dem Titel "Zweisaitig", danach ging Wolfgang Petry erstmals mit seinen Songs auf Tour. Bis 1984 produzierte das Team Tony Hendrik und Karin Hartmann 20 Singles und 7 LPs für und mit Wolfgang, darunter schon Hits wie "Der Himmel brennt" oder "Wahnsinn". Ende der 1980er dann wurde es für einige Jahre still um den Schlagersänger, an frühe Erfolge konnte er lange Zeit nicht anknüpfen.

90er-Jahre: DAS Jahrzehnt von Wolfgang Petry

Das Jahr 1992 aber brachte die Wende: Der Song "Verlieben, verloren, vergessen, verzeih'n" des Komponisten Jürgen Dönges bescherte Wolfgang Petry überraschend einen sensationellen Erfolg. Von da an ging es für "Wolle" so richtig los: Es folgten wieder Chartplatzierungen, TV- und Bühnen-Auftritte. 1994 gewann er mit dem Song "Denn eines Tages vielleicht" die "Deutschen Schlager-Festspiele" und bekam von Dieter Thomas Heck die "Goldene Muse" überreicht.

Zwei Jahre später veröffentlichte Wolfgang Petry sein Best-Of-Album "Alles". Es verkaufte sich mehr als zwei Millionen Mal und er konnte sich damit wochenlang auf Platz eins der Albumcharts platzieren. 1998 erschien ein weiteres Album mit dem Namen "Einfach geil", mit dem der Sänger auch auf Tour ging.

Mit seiner bodenständigen Art und seinen unprätentiösen Auftritten eroberte sich Wolfgang Petry erneut die Herzen einer treuen Fangemeinde. Das schlug sich auch in zahlreichen Auszeichnungen nieder: Mit zehn "Goldenen Stimmgabeln", fünf "Echos" in Folge und als mehrfacher Jahressieger der "Deutschen Schlagerparade" und der "ZDF-Hitparade" avancierte Wolfgang Petry in den 90ern zu einer Schlager-Ikone, die ganze Stadien füllte.

Abschied von der Bühne

Der riesige Erfolg hatte für Wolfgang Petry auch Schattenseiten. Konsequent zog er einen Schlussstrich und verkündete 1999 bei einem ausverkauften Konzert in Essen seinen Abschied von der Bühne. Trotzdem erschienen in den Jahren danach noch weitere Alben von Wolle Petry, mit denen er erfolgreich war. Im September 2006 feierte er sein 30-jähriges Bühnenjubiläum. Kurze Zeit später gab Petry bei der Aufzeichnung zur Verleihung der "Goldenen Stimmgabel" schließlich das endgültige Ende seiner Karriere bekannt.

Ein unerwartetes Comeback

Nachdem Wolfgang Petry 2006 das Ende seiner Karriere verkündete, überraschte er seine Fans 2014 mit der Neuauflage seiner größten Hits auf dem Album "Einmal noch!". 2015 kam dann sein offizielles Comeback-Album "Brandneu" raus.

2017 probierte er sich dann nochmal ganz neu aus: Er gründete die "Pete Wolf Band" und veröffentlicht seitdem unter dem Pseudonym "Pete Wolf“ englischsprachige Blues-, Country- und Rock-Songs. Die erste Single der Band "Girl Crush" erschien im September 2017 und war Teil des Coveralbums "Happy Man", das im Oktober 2017 herauskam und Platz 65 der deutschen Albumcharts belegen konnte. Zwei Jahre später folgte das Album "2084" mit Neukompositionen. Anders als das erste Album schaffte es nicht in die Charts.

Bei der Spendengala "Ein Herz für Kinder" im selben Jahr trat die Band erstmals vor Publikum auf – ein ganz besonderer Tag auch für Petry, der das erste Mal seit 13 Jahren wieder auf der Bühne stand. Und damit nicht genug: 2018 brachte Wolfgang Petry ein weiteres deutsches Album mit dem Titel "Genau jetzt!" und 2021 die LP "Auf das Leben" heraus. Doch auch wenn der Sänger seine Fans fortwährend mit neuen Songs versorgt, steht eines für ihn fest: Zurück auf die Bühne möchte er nicht mehr.

Wolfgang Petry und sein Markenzeichen: die Freundschaftsbändchen

Sie waren sein Markenzeichen, zeigten seine Verbundenheit zu den Fans: die Freundschaftsbändchen, die Wolle Petry bis 2002 immer an seinem Arm trug. Die selbstgeknüpften Bändchen waren ein Zeichen der Zuneigung und Verehrung seiner Fans. Deswegen geriet Wolfgang Petry auch in die Kritik, als er sich dazu entschloss, die Bändchen ein für alle Mal abzulegen – und zu spenden. Seine Entscheidung verkündete er, als er 2002 zum siebten Mal die "Goldene Stimmgabel" entgegennahm – und schockte damit viele seiner Fans. "Man kann alles versteigern, aber nicht die Freundschaftsbänder, ein Hemd hätte es doch auch getan. Das war kein schöner Zug, das macht man nicht", sagte damals ein enttäuschter Fan gegenüber der "Deutschen Presseagentur". Der Erlös der versteigerten Armbänder ging an die ZDF-Aktion "Ich helfe dir", die Spenden für die Opfer der Flut im Sommer 2002 sammelte.

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