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Starporträt Prinz Andrew

Prinz Andrew galt immer als das Lieblingskind der Queen. Doch inzwischen hat sich selbst Königin Elisabeth öffentlich von ihrem royalen Sprössling distanziert.

Steckbrief

  • Vorname Andrew Albert Christian Edward
  • Name Mountbatten-Windsor
  • Titel Duke of York
  • geboren 19.02.1960, London
  • Jahre 64
  • Partner Sarah Ferguson (geschieden, 1986-1996)
  • Kinder Beatrice Mapelli Mozzi (*1988) Eugenie Brooksbank (*1990)

Biografie von Prinz Andrew

Der britische Prinz Andrew galt zwar noch nie als Vorzeigemitglied der royalen Familie, doch seit dem Missbrauchsskandal rund um Jeffrey Epsteins Machenschaften und den Vorwürfen, er habe sich an sexuellen Übergriffen beteiligt, hat sich der Prinz endgültig ins Abseits katapultiert.

Hochkarätige Schulbildung

Prinz Andrew wurde am 19. Februar 1960 in der Belgischen Suite des Buckingham Palace als drittes Kind und zweiter Sohn von Königin Elizabeth II. und Prinz Philip geboren. Genau wie seine beiden älteren Geschwister Prinz Charles und Prinzessin Anne wurde auch Andrew von einer Gouvernante betreut, die den Großteil seiner Erziehung übernahm.

Seine Schulbildung genoss der Königssohn an der Heatherdown School in der Nähe von Ascot in Berkshire, später kam er auf die Gordonstoun School in Nordschottland, die zuvor auch schon sein Vater und sein älterer Bruder besucht hatten. Als 17-jähriger nahm er an einem sechsmonatigen Austauschprogramm mit der Lakefield College School in Kanada teil. Im Jahre 1979 verließ Prinz Andrew die Gordonstoun mit einem Einser-Abschluss in Englisch, Geschichte und Wirtschaft.

Prinz Andrews Zeiten beim Militär

Nach seiner Schulzeit trat Prinz Andrew der Royal Navy bei. Er absolvierte eine Pilotenausbildung und ließ sich für zwei Jahre verpflichten. Als Hubschrauberpilot an Bord eines Flugzeugträgers nahm der Prinz Anfang der 1980er Jahre sogar am Falkland-Krieg teil. Ganz und gar nicht zur Freude der damaligen britischen Regierung unter Margaret Thatcher, die um das Leben des royalen Soldaten bangte.

Nach dem Krieg verblieb Prinz Andrew beim Militär und beteiligte sich als Pilot an verschiedensten Einsätzen. Bevor er seinen aktiven Dienst bei der Army im Jahr 2011 im Rang eines Commanders beendete, war er einige Zeit im britischen Verteidigungsministerium tätig.

Heirat mit Sarah Ferguson

Zwischenzeitlich hatte Prinz Andrew, dem zuvor immer wieder Beziehungen zu nicht standesgemäßen Frauen nachgesagt wurden, geheiratet. Die Glückliche an seiner Seite war Sarah Ferguson, die Tochter eines hochrangigen Majors. Prinz Andrew hielt damals um ihre Hand an – ohne Queen Elizabeth zuvor um Erlaubnis zu bitten. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion holte sich Andrew doch noch die Genehmigung seiner Mutter ein, so dass die Verlobung offiziell bekannt gegeben werden konnte.

Im Sommer 1986 wurde dann in einer romantischen Zeremonie in der Westminster Abbey geheiratet. Zwei Jahre später erblickte die erste Tochter des Paares Beatrice Elizabeth Mary das Licht der Welt, wiederum zwei Jahre später folgte die zweite Tochter Eugenie Victoria Helena.

Doch das Eheglück geriet ins Wanken, als Fotos in der Klatschpresse auftauchten, die Sarah Ferguson mit ihrem Finanzberater in eindeutig-zweideutigen Posen zeigten. Im Jahr 1996, zehn Jahre nach der Eheschließung, wurden Prinz Andrew und Sarah Ferguson offiziell geschieden.

Das royale Leben

Für Prinz Andrew ging das gewöhnliche royale Leben weiter. Zum einen erfüllte er die üblichen Pflichten eines Mitglieds der britischen Königsfamilie. Zum anderen bekleidete er mehrere Ämter, darunter war er von 2001 bis 2011 im Handels- und Industrieministerium als Repräsentant des Vereinigten Königreichs für internationalen Handel und Investment tätig und war zudem vier Jahre lang Kanzler der University of Huddersfield.

Skandale und Skandälchen

Doch immer wieder wurde sein Wirken von Kontroversen bis hin zu echten Skandalen begleitet. Es schien auffällig, wie häufig er den Helikopter oder das Flugzeug auch für kurze Strecken nutzte, man warf ihm vor, Kontakte zu zwielichtigen Figuren der internationalen Politik zu haben, Vorwürfe wegen rassistischer Äußerungen wurden laut und sein Verhalten gegenüber Journalist:innen und Reporter:innen sei nicht angemessen gewesen.

Schwere Anschuldigungen

Doch all diese Vorwürfe waren nichts gegen die Anschuldigungen, die später ans Licht kommen sollten. Bereits im Jahr 2011 geriet Prinz Andrews Freundschaft mit dem US-amerikanischen Finanzier und (seit 2008) verurteilten und inzwischen verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein in die Kritik.

Nachdem Prinz Andrew öffentlich beteuerte, die Freundschaft beendet zu haben, fiel sein Name in einer US-amerikanischen Klageschrift. Der Vorwurf: Prinz Andrew soll mit Hilfe von Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell an sexuellen Aktivitäten mit einer Minderjährigen teilgenommen haben.

Lange schwieg das Königshaus, unter dem Druck der Öffentlichkeit äußerte sich der Buckingham Palast schließlich und dementierte alle Vorwürfe.

Doch das Opfer Virginia Roberts Giuffre ließ nicht locker, schilderte die sexuellen Übergriffe und gab nicht auf, ihre Geschichte zu erzählen. Zudem tauchte ein Foto auf, das sie und den Prinzen zusammen zeigte und noch eine weitere Frau berichtete von sexuellen Belästigungen durch Prinz Andrew.

Zwischenzeitlich wurde Jeffrey Epstein wegen Missbrauch Minderjähriger und Zuhälterei angeklagt – im August 2019 wurde er während der U-Haft tot in seiner Zelle gefunden.

Knapp drei Jahre nach Epsteins Suizid kam es in einem Zivilgericht in New York zum Prozess. Virginia Roberts Giuffre und Prinz Andrew einigten sich außergerichtlich und der Prinz spendete eine große Summe (angeblich 14,4 Millionen Euro) an Giuffres Wohltätigkeitsorganisation für Betroffene von sexualisierter Gewalt.

Zeitgleich entzog Königin Elisabeth II. ihrem Sohn alle militärischen Ehrentitel und royalen Schirmherrschaften. Alle Social-Media-Konten von Prinz Andrew wurden gelöscht und seine Seite auf der Website der königlichen Familie wurde in die Vergangenheitsform umgeschrieben, um seinen Rückzug aus dem öffentlichen Leben zu betonen.

Nachdem sich die Gerüchte zwischen einer Freundschaft von Prinz Andrew zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein zu einem Skandal entwickelten, entschied sich dieser dazu, im Interview mit Star-Journalistin Emily Maitlis gegenüber dem BBC Stellung zu beziehen. In diesem bestritt er jegliche Vorwürfe und sorgte so dafür, dass das Interview von vielen als katastrophal und unglaubwürdig angesehen wurde. jenes am 16. November 2019 geführte Gespräch wurde nun zur Grundlage für den Film "Scoop", der 2024 auf Netflix erscheint und die Ereignisse rund um das berühmt-berüchtigte "Newsnight"-Interview aufarbeitet.

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