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Kleidung kombinieren Aus alt mach neu

Kleidung kombinieren: Sina und Alexandra
© Lena Scherer
Ohne freshe Outfits ist das Leben nur halb so schön. Doch wie kleidet man sich neu ein, ohne die Erde zu ruinieren? Alexandra und Sina aus der BE GREEN-Redaktion haben zwei mega Konzepte entdeckt – und sie gleich getestet.

Shopp doch im Schrank!

Der Klassiker: volle Schubladen und trotzdem nichts anzuziehen? Alexandra Zykunov gönnt sich eine Sustainable Stylistin – und spart jetzt richtig Geld. 

Kleidung kombinieren: Alex mit Beraterin Janine Dudenhöffer
Sie kam, sah und stylte! Beraterin Janine Dudenhöffer nimmt Alex' Kleiderstange auseinander.
© Lena Scherer

Das Konzept, das ich ausprobiert habe, ist genial wie simpel: Statt immer neue Teile zu kaufen, weil man ja angeblich nichts anzuziehen hat, holt man sich eine Beraterin ins Haus. Sie nimmt den Schrank buchstäblich auseinander, holt alle Teile raus und kombiniert sie so stylo, wie man es selbst nie, ich wiederhole: niemals könnte. Janine Dudenhöffer ist Sustainable Stylistin und macht genau das. Vorher fragt sie nach persönlichen Lieblingsteilen, Fehlkäufen, nach Teilen, die man nicht richtig zu kombinieren weiß und nach Lieblingslooks. Und dann kommt sie vorbei (in echt oder über Laptop) und kreiert aus den eigenen, potenziellen Schrankleichen mega Outfits! Die Kombis werden fotografiert, an die Schrankinnentür geklebt, und damit ist die Frage "Was soll ich anziehen" für immer vom Tisch, äh, Schrank. Na ihr wisst schon.

Kleidung kombinieren: Kleidung kombinieren
© Lena Scherer

Wer hier stylt:

Janine Dudenhöffer

Warum man sie kennen sollte:

Weil sie einem für 100 Euro die Stunde eine Styleberatung liefert und zig "neue" Outfits dazu! Wie viel würde man wohl im Laden dafür ausgeben? Eben.

Aktueller Struggle:

Corona hat ihr das Geschäft vermiest. Janines Lösung: Fremde Kleiderschränke lassen sich auch per Zoom gut auseinandernehmen.

@janinedudenhoeffer

Nice to miet you

Als unser Fair-Fashion-Pro liebt Sina Podszka Mode, will sich aber nicht hirnlos durch alle Läden shoppen. Was tun? Kleider mieten natürlich!

Kleidung kombinieren: Sina am Laptop
Sweater und Kleid von Fairnica – basic, aber nice.
© Lena Scherer

Fashion-Faulheit während der Pandemie? Tja, ich bin ganz vorn mit dabei. Meine Home-office-Begleiter heißen Strickpullover und Yogaleggings (nicht, dass ich darin Yoga machen würde). Für Videokonferenzen mit Kolleg*innen raffe ich mich wenigstens noch zu einem halbherzig aufgetragenen Lippenstift auf. Mein Stil ist sonst eher skandinavisch-minimalistisch, Homeoffice allerdings hat mich modisch zum Schludrian gemacht. Zudem habe ich in den letzten sechs Monaten etwa zehn Kilo abgenommen, viele meiner Sachen sind nun unförmig, aufbewahrte Schätze aber noch zu klein. Jetzt also was Neues shoppen? Nee! Stattdessen verlasse ich meine Komfortzone – und miete mir was Schönes. Drei verschiedene Websites, die Kleidung als Mietabo anbieten, warten auf mein Urteil. Hello, mein neues Ich? Finden wir’s heraus!

Fairnica.com

Kleidung kombinieren: Sina
Die knallige Culotte – ein Wagnis! Ließ sich aber erstaunlich gut kombinieren.
© Lena Scherer

Konzept:

Kapseln aus fünf bis acht fairen Pieces sollen mit den eigenen Sachen bis zu 30 Outfits ergeben.

Mietzeit:

bis zu 3 Monate

Preis:

ab 69 Euro/Monat

Easy kombinierbare Teile von nachhaltigen Labels gibt’s bei Fairnica. Auf der Website kann man aktuell 14 verschiedene Kapseln wählen, die wie eine Minigarderobe daherkommen. Ich starte mit Kapsel "Romy", aus der mir besonders das graue Sweatshirt und ein Blümchenwickelkleid gefallen, und ein Troyer, in dem ich mich gleich heimisch fühle. Aber: Alles eher schlicht, alles eher Komfortzone. Mit der zweiten Kapsel "Talisa" einen Monat später zieht mehr Farbe in meinen Schrank. Ich style die Culotte auch super gern mit meinen eigenen Blazern. Übrigens: Alltagsflecken – hallo, Tomatensauce! – sind beim Leihen kein Problem, alle Teile werden nach Rücksendung eh gereinigt. So erübrigt sich auch die Frage, ob die Sachen nach der Vorbesitzerin riechen – tun sie nämlich nicht. Da bei Fairnica die Kapseln eher aus Basics bestehen, habe ich nach zwei Monaten Lust auf etwas Mutigeres ...

Fazit:

Perfekt für Mode-faule und alle, die kleine Styling-Hilfen brauchen. 

Kleidung kombinieren: Sina auf Sofa
Hach, als nach einem Monat die Reminder-Mail fürs Zurücksenden kam, war der Abschiedsschmerz groß.
© Lena Scherer

Unown-Fashion.com

Konzept:

Stylische Pieces, Sports- und Maternitywear von vorwiegend nachhaltigen Brands im Abo oder einmalig leasbar.

Mietzeit:

2 Wochen bis 1 Monat; verlängern möglich

Preis:

ab 10 Euro/2 Wochen (je nach Teil und Mietzeit)

Bei Unown sucht man sich keine Pakete aus, sondern konkrete Teile – eins, drei, zehn oder mehr, je nachdem, was man will. Mein Fair-Fashion-Herz schlägt sofort höher, ich bin schon von der Labelauswahl begeistert und entscheide mich für Teile, zu denen ich sonst nicht greifen würde: Pulli mit blauem Blumenmuster, hellgrüne Printbluse und ein rotes Wickelkleid aus veganer Seide. Und ich kann euch sagen: Ich habe selten so viele Komplimente bekommen! "Sina, du siehst richtig toll aus" oder "Du strahlst ja so!" Hach. Nur eine Hose passt nicht, die schicke ich zurück und bekomme das Geld wieder – ist beim Mieten kein Problem. Als nach einem Monat die Reminder-Mail fürs Zurücksenden kommt, bleibt der Trennungsschmerz nicht aus – besonders beim Pulli. Zwar kann ich die Teile auch vergünstigt kaufen, 200 Euro sind mir aber doch zu viel. Adieu, liebe Freunde!

Fazit:

I like! Tolles Konzept, tolles Packaging und ganz viel Modehappyness.

Kleidung kombinieren: Kleid
Oscar de la Renta for rent? Leider doch nicht dabei.
© Lena Scherer

Myonbelle.de

Konzept:

Surprise, surprise! High-Fashion-Pieces und Modefür den besonderen Anlass alsÜberraschungsbox im Abo.

Mietzeit:

1 Monat

Preis:

ab 39 Euro/Monat

Eigentlich bin ich gar kein Fan von Überraschungen. Für Modemädchen ist hier auf den ersten Blick aber das Paradies zu finden: Valentino, Burberry und Stella McCartney wollen vorübergehend alle in meinen Schrank. Einfach auf der Website die Favoriten markieren, virtuellen Kleiderschrank füllen, und schon wird mein Stil ermittelt. Ich markiere also meine kleinen Modeträume und finde im eingetrudelten Paket ... nichts von all dem. Stattdessen eine Menge Glitzer und körpernahe Silhouetten. Hm, wessen Stil wurde da eigentlich ausgewertet? Meiner jedenfalls nicht.

Fazit:

Vielleicht hätte ich eine größere Auswahl treffen müssen. Vielleicht war es einfach Pech. Ein Oscar-de-la-Renta-Kleid für die Hochzeit der Schwester? Yes, please! Nur ein bisschen Glück, dass es am Ende auch wirklich in der Box ist, muss man eben haben.

BE GREEN, das neue Nachhaltigkeitsmagazin der BRIGITTE für Frauen, die sich für gesellschaftliche, zeitgeistige und vor allem umweltpolitische Themen interessieren und nach Möglichkeiten suchen, das eigene Leben noch mehr in Einklang mit der Natur zu bringen.
BE GREEN, das neue Nachhaltigkeitsmagazin der BRIGITTE für Frauen, die sich für gesellschaftliche, zeitgeistige und vor allem umweltpolitische Themen interessieren und nach Möglichkeiten suchen, das eigene Leben noch mehr in Einklang mit der Natur zu bringen.
© Brigitte
BRIGITTE BE GREEN 01/2021

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