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Haltbarkeit Wann muss welches Lebensmittel weg?

Lebensmittel
© FabrikaSimf / Shutterstock
Schimmel auf dem Käse, abgelaufener Joghurt: Wann müssen diese Sachen weg und wann können wir sie noch sorglos essen?
Marlene Kohring

Wir sagen mal, wie es ist: Viele verwechseln "Mindestens haltbar bis" mit "Sofort tödlich ab". Dabei gibt’s Lebensmittel, die man noch bedenkenlos essen kann, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) überschritten ist. Die Lebensmittelretter-App "Too good to go" hat deshalb den "Oft länger gut"-Hinweis ins Leben gerufen, den können Hersteller auf ihre Produkte kleben, gleich neben dem MHD (machen unter anderen Alnatura und Danone). Die Tafel Deutschland gibt an, dass ein Stück Käse bis zu drei Wochen nach MHD noch essbar sein kann, Eier und Butter ebenfalls. Marmelade soll demnach bis zu sechs Monate nach MHD noch genießbar sein, Zucker, Mehl und Nudeln sogar bis zu einem Jahr.

Abgelaufen? So funktioniert der Schnellcheck

Nein zu Pelzträgern! Grün-weißlicher Schimmel ist nicht nur ekelig, er ist auch gesundheitsschädlich. Noch schlimmer ist allerdings das, was man nicht sieht: Mykotoxine, giftige Stoffwechselprodukte vom Schimmel­pilz, die unter anderem das Krebsrisiko erhöhen, Leber- und Nierenschäden sowie Veränderungen am Erbgut auslösen und das Immunsystem schwächen können. Und: Selbst wenn man den sichtbaren Schimmel auf Obst, Brot & Co. entfernt, können sich im Inneren schon farblose Mykotoxine ausgebreitet haben. Das großzügige Wegschnippeln der verschimmelten Stelle bringt also nichts, genauso wenig wie braten oder backen, denn die Biester sind größtenteils hitzebeständig. Heißt: befallene Lebensmittel lieber entsorgen.

Noch krasser sind übrigens die Aflatoxine, ebenfalls aus der Gruppe der Mykotoxine – schon kleine Mengen können die Leber irreparabel schädigen. Sie befallen zum Beispiel Gewürze, Nüsse, Samen, getrocknete Früchte und Getreide. Wer in einer Packung aus diesen Nahrungsmitteln auch nur den Hauch von Schimmel entdeckt, bitte gleich entsorgen. Bei Knabberkram wie Nüssen ist es zusätzlich sinnvoll, sich auf seinen Geschmackssinn zu verlassen. Ranzig? Muffig? Pelzig? Könnte Befall bedeuten, weg damit.

Bei Gewürzen ist es wichtig, auf das MHD zu achten. In gemahlenen Produkten fällt Schimmel oft nicht auf. Dabei hat er gerade dort leichtes Spiel: Gewürze stehen häufig in Herdnähe, die Kochdämpfe bringen Feuchtigkeit rein, Schimmel kann entstehen. Also auch hier lieber früher entsorgen als zu spät.

Checkpunkt 1

Gucken: kein Schimmel drin oder drauf? Optisch alles normal? Super, dann weiter zu:

Checkpunkt 2

Riechen: Ist der Geruch frisch und eigentlich so wie immer? Perfekt, weiter geht’s zu:

Checkpunkt 3

Probieren: nicht anders als sonst? Dann lasst es euch schmecken!

Die Haltbarkeitsampel

Grün

Lebensmittel, die oft länger haltbar sind: Konserven, Süßigkeiten, Chips, Tiefgefrorenes, Alkohol, Nudeln, Mehl, Soßen, Eis.

Gelb

Lebensmittel, die man gut überprüfen sollte (siehe Kasten links!), wenn das Haltbarkeitsdatum überschritten wurde: Milch, Joghurt, Säfte, Käse, Sahne.

Rot

Lebensmittel, bei denen die Alarmglocken klingeln sollten, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten wurde: Fisch, Fleisch, Nüsse, Gewürze.

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