Ich bin nicht gut im Schätzen, aber ich würde mich jetzt mal weit aus dem Fenster lehnen und behaupten: Gut 40 Prozent meines Kleiderschranks besteht aus Second-Hand-Mode. Und zwar nicht geshoppt, sondern geerbt, getauscht, aufgetragen. Während meine Familie mich eher irritiert beobachtet, wenn ich ihre aussortierten Kleidungen noch einmal durchschaue und Gefallen an ihnen finde, ist es zwischen meiner besten Freundin und mir zu einem festen Ritual geworden: So gut wie jedes Mal, wenn wir uns sehen, wird irgendwann in Kartons gestöbert und Modenschau gehalten. Schließlich könnten die Stücke, an denen man sich selbst sattgesehen hat, der anderen noch richtig gut stehen.
Noch mehr Spaß macht es natürlich, einen Blick in Kleiderschränke anderer Generationen zu werfen. Was man darin findet, hat oftmals vor allem emotionalen Wert. Der Pullover des Großvaters, die Tischdecke der Großmutter, die immer zu guten Anlässen herausgeholt wurden. Versucht man sich aber mal von den eigenen Erinnerungen zu distanzieren und die Fundstücke mit einem objektiven Blick zu betrachten, stellen wir fest: Moment mal, die gibt es doch genauso wieder zu kaufen!
Der Vintagestil ist bereits in Form von Möbeln und Deko wieder in unser Zuhause eingezogen, er macht aber auch vor unserer Garderobe nicht halt. Seit Jahren erleben Second-Hand-Läden ein neues Hoch, mit High-Waist- bis Schlaghosen bewegten wir uns zunächst in die Jugend unserer Eltern zurück und nun, na ja, darf die Zeitreise durchaus noch ein wenig länger gehen. Jetzt kommen nämlich Modeteile zurück, die wir durchaus schon an unseren Großmüttern gesehen haben dürften.
Ob Pullunder, Hahnentritt- oder Blümchenmuster, wir nehmen sie alle wieder mit – und lassen sie ganz elegant mit unserem eigenen Stil verschmelzen. Du bist dir noch unsicher? Dann schau einmal durch unsere Klickstrecke, wir verraten dir nämlich, zu welcher Vintagemode du in Omas Kleiderschrank ganz unbedacht greifen kannst – denn mit diesen Teilen bist du auch heute wieder top gestylt. Und Oma würde es freuen.
Übrigens – auch Guido Maria Kretschmer persönlich ist gerade ganz angetan von den Retro-Trends, wie er uns im Interview verraten hat.