Junge Frauen haben keine Lust mehr auf String-Tangas
Ein Artikel in der New York Times brachte die Sache ins Rollen. Junge Frauen, heißt es dort, hätten keine Lust mehr auf Tangas. Immer weniger der winzigen Stoff-Stücke würden verkauft, dafür seien Unterhosen, die den Po bedecken, auf dem Vormarsch. In Zahlen ausgedrückt: Im vergangenen Jahr ist die Verkaufszahl von Strings in den USA um 7 Prozent gesunken. Normale Slips, Boy-Shorts und hoch geschnittene Panties verkauften sich dagegen im gleichen Zeitraum um 17 Prozent mehr.
Wem soll die Wäsche gefallen - uns oder den Männern?
Muss sich der Tanga jetzt warm anziehen? Und woher kommt diese neue Sehnsucht nach Bequemlichkeit? Zum einen passt der Anti-String-Trend sicherlich zum Zeitgeist - und zu einem neuen weiblichen Selbstbewusstsein. Vielen Frauen wollen sich nicht mehr in unbequeme Höschen zwängen, nur um Sexy-Punkte bei den Herren der Schöpfung zu sammeln. Julia Baylis, die Designerin hinter dem erfolgreichen amerikanischen Indie-Wäschelabel Me and You, erklärt das gegenüber der New York Times so: "Ein Großteil der Wäsche wird mit dem Ziel entworfen, dass sie Männern gefällt. Das spielt für uns überhaupt keine Rolle. Unsere Wäsche trägt man einfach nur für sich selbst." Ihr Top-Seller, ein bequemer weißer Baumwoll-Schlüpfer mit der Aufschrift "Feminist", ist aktuell ausverkauft.
Zum anderen spielen aktuelle Tendenzen in der Mode der Oma-Unterhose in die Karten: Nicht nur, dass hoch geschnittene, weite Hosen, unter denen sich Unterwäsche nicht so schnell abzeichnet, dank des Seventies-Revivals einen großen Mode-Moment haben. Es ist auch eine allgemeine Verschiebung hin zu mehr Natürlich- und Bequemlichkeit zu erkennen. Normal ist das neue cool, Birkenstock und Trekking-Sandalen sind wieder tragbar - warum also nicht zu Schlüpfern greifen, für die sich auch unsere Omis begeistern können?
