Laufsteg frei für echte Vorbilder!
Designerin Carrie Hammer schert sich nicht um Model-Standards. Sie lässt ihre Mode von Kundinnen präsentieren - Frauen mit Behinderung inklusive. Warum auch nicht?
Klar, ein Mensch mit Behinderung zwischen anderen Menschen ohne Behinderung sollte keine Sensation sein. Doch zumindest in der von so extremen Schönheitsidealen dominierten Modebranche gleicht dies tatsächlich einer kleinen Revolution - einer längst überfälligen.
"Junge Mädchen und sogar junge Frauen sehen mich und sagen 'Hey, wenn sie das kann, schaffe ich das auch", sagt Jamie, die durch die US-Serie "American Horror Story" bekannt wurde. "Es ist für mich sehr inspirierend, ein Vorbild zu sein und junge Frauen zu ermutigen, sie selbst zu sein und sich so zu zeigen, wie sie sind." In ihrem Heimatstaat Texas setzt sie sich schon seit Jahren für die Rechte von Menschen mit einer geistigen Behinderung ein.
Schon vor einem Jahr, als sie zum ersten Mal eine Kollektion bei der Fashion Week zeigen durfte, startete die Designerin Carrie Hammer ihre Kampagne "Role Models Not Runway Models". Sie wollte die Frauen repräsentieren, die ihre Designs kaufen - und engagierte kurzerhand ihre Kundinnen statt professioneller Models.
Bei ihrer ersten Show trug eine Freundin, die im Rollstuhl sitzt, eines ihrer Designs. "Meine Kundinnen sind unglaublich tolle Frauen. Eine von ihnen ist zufällig Ärztin und Sexualtherapeutin und sitzt zufällig im Rollstuhl", erzählt Carrie gegenüber today.com. "Ich hatte gar nicht die Absicht, damit so ein großes Statement zu machen."
Hat sie aber: Nach der Show erhielt die Designerin Hunderte Dankesmails von Frauen - und ebenso viele Model-Vorschläge. Den Wunsch, Jamie Brewer mitlaufen zu lassen, äußerte Katie Driscoll, Mitgründerin von "Changing the Face of Beauty". Die Nonprofit-Organisation setzt sich dafür ein, Menschen mit Behinderung sichtbarer zu machen. Auch Katies Tochter kam mit dem Down-Syndrom auf die Welt. Für sie sei es wichtig, Vorbilder wie Jamie zu haben, die ihr zeigten, dass alles möglich ist.