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Style und Kopftuch schließen sich aus? Von wegen!

Style und Kopftuch schließen sich aus? Von wegen!
© Summer Albarcha / Hipster Hijabis
Nicht jede muslimische Frau trägt Kopftuch oder versteckt sich hinter langen Gewändern. Diese Frauen beweisen, dass das ein überholtes Vorurteil ist.

Ja, auch muslimische Frauen interessieren sich für Mode. Und sie experimentieren gerne damit. Manche von ihnen tragen sogar ein Kopftuch. Das klingt total banal, doch die Vorstellung, dass alle gläubigen Musliminnen gleich aussehen, hält sich noch immer hartnäckig.

Dabei sind die Looks moderner Musliminnen so vielfältig! Ob mit oder ohne Kopftuch: Von der Eleganz dieser Frauen lassen wir uns gerne inspirieren.

Summer Albarcha

Die 19-jährige Summer Albarcha entschied sich bewusst dafür, einen Hijab zu tragen. "Zwar fallen manche Optionen bei der Kleiderwahl für mich weg - zu knappe Shorts zum Beispiel -, doch das sehe ich als Herausforderung", sagte sie gegenüber der "Marie Claire". Und die meistert sie hervorragend, wie ihr Blog "Hipster Hijabis" beweist.

Nadira Abdul Quddus

"Ich bin zum Islam konvertiert, deswegen habe ich eine Weile gebraucht, meinen Style als Muslima zu finden", sagt die 29-jährige Bloggerin Nadira Abdul Quddus. "Zurückhaltung bedeutet mehr als ein Kopftuch zu tragen oder dich auf eine bestimmte Art zu kleiden. Es geht dabei auch um Haltung. Ich fand es schwierig, für mich einen Mittelweg zwischen Zurückhaltung und Mode zu finden."

Deswegen begann Nadira, selbst zu designen und zu nähen. Auf ihrem YouTube-Kanal zeigt sie ihre DIY-Tutorials und freut sich über das enorme Feedback von Frauen weltweit. Als nächstes möchte sie eine eigene Modelinie für Frauen aller Glaubensrichtungen gründen.

Anam Shahid

"Mein Glaube lehrt uns, dass Zurückhaltung der wertvollste Juwel einer Frau ist. Doch Zurückhaltung ist auch eine Einstellung", sagt die 27-jährige Bloggerin Anam Shahid. "Zu wissen, was du hast, ohne alles zur Schau zu stellen, bedeutet für mich wahre Schönheit und Stärke."

Zahra Sandberg

"Für mich geht es bei Zurückhaltung nicht darum, wie viel ihrer Haut eine Frau bedeckt", sagt die 33-jährige Bloggerin Zahra Sandberg. Viel entscheidender sei es, wie sich eine Frau verhält. "Wohlwollen, Bescheidenheit und Großzügigkeit sind die Charakterzüge einer wahrhaft frommen Muslima."

Faria Sukanna

"Mein Style ist sehr schlicht. Ich trage gerne neutrale Farbtöne mit ein paar knalligen Akzenten - sei es ein kräftiger Lippenstift oder ein gemusterter Schuh", erzählt die 27-jährige Faria Sukanna. "Meine Familie ist muslimisch. Ich versuche, mich angemessen zu kleiden und mir dabei trotzdem treu zu bleiben. Das ist immer wieder eine Herausforderung, aber Mode ist für mich eben ein Herzensthema."

Amara Mahjeed

"Ich trage den Hijab, weil ich eine Feministin bin. Für mich ist er ein politisches Symbol", sagt die 18-jährige Amara Mahjeed. Trotzdem wird die in den USA lebende Muslimin jeden Tag mit Vorurteilen konfrontiert. Um darauf aufmerksam zu machen, startete sie ein soziales Experiment. Auf ihrer Website The Hijab Project ruft sie muslimische und nicht-muslimische Frauen dazu auf, ein Kopftuch an einem öffentlichen Ort zu tragen und anschließend über die Reaktionen der anderen und ihre eigenen Gefühle zu berichten. Amara mag einen schicken, eleganten Look. "Ich bin sehr feminin, trage gern Blümchenkleider, High Heels und Skinny Jeans."

Irene Khan

Die 28-jährige Bloggerin und Fotografin Irene Khan aus Los Angeles bekommt ständig zu hören, dass sie bestimmte Kleidungsstücke als muslimische Frau nicht tragen sollte. "Ich finde es sehr engstirnig zu glauben, dass Kleidung alles diktiert. Ich betrachte mich als religiösen, aber nicht zwangsläufig konservativen Menschen", sagt sie. Dass fremde Leute ihr schon mehrfach nahegelegt haben, sich vom Islam zu verabschieden, findet sie mehr als beunruhigend. "Wir alle nehmen einen unterschiedlichen Platz auf dem Glaubensspektrum ein und wir sind alle nicht perfekt."

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