Anzeige

Pelzmode wieder im Kommen: Muss das wirklich sein?

Bei den Modewochen in New York, London und Mailand hat Pelz Konjunktur - leider. Wie stehen Sie zu Pelzmode?

Komplettlooks aus Pelz samt passender Tasche bei Fendi, drei Meter lange Nerzstolen bei Marni, mit Fell abgesetzte Taschen bei Ralph Lauren - die Liste lässt sich endlos fortführen. Schaut man dieser Tage auf die Laufstege in New York, London oder Mailand, wo gerade die neuen Herbst/Winter-Kollektionen präsentiert werden, bekommt man als Tierfreund schnell das Grauen. So üppig und fast schon provokant wurde Pelz lange nicht mehr gezeigt.

Ganz weg war Pelz nie, allen PETA-Kampagnen mit prominenten Befürwortern wie Pamela Anderson oder ?Paul McCartney zum Trotz. Wie auch, schließlich sind renommierte Marken wie Fendi oder Marni ursprünglich als Pelz- und Lederwerkstätten gestartet. Deren Unternehmenssprecher werden auch nicht müde zu betonen, dass die verwendeten Tiere ja extra zu dem Zwecke gezüchtet und nicht mit Hilfe von Fallen und Schlingen grausam gefangen werden. Herrschte in den vergangenen Jahren jedoch in Sachen Pelz eher Zurückhaltung, ist kommende Saison alles Kuschelige und Flauschige wieder echt.

Das mag zum einen an den kaufkräftigen und Pelz-affinen Kundinnen aus Russland und China liegen, die mittlerweile den Großteil der Kundschaft großer Luxushäuser wie Chanel oder Armani ausmachen. Zum anderen haben gerade auf Nachhaltigkeit bedachte Käufer eine etwas eigenartige Pelz-Wahrnehmung, frei nach dem Motto: ist doch alles natürlich und besser, als Chemiefaser zu tragen. Das Berliner Unternehmen "Friendly Fur" bietet passend dazu ökologisch korrekte Fell-Produkte an, die aus der fallen- und bleifreien Jagd in deutschen Revieren stammen. Die verwendeten "Eco-Pelze" würden nach eigener Aussage sonst im Wald liegenbleiben oder in der sogenannten Tierkörperbeseitigung landen.

Tierschützer entgegnen, dass das Tragen von Pelzen generell das sinnlose Töten von Tieren fördert. So postierten sich Tierschutz-Aktivisten jetzt in Mailand nicht nur draußen bei den Schauen, sondern stürmten mit Transparenten bewaffnet bei Just Cavalli den Laufsteg – und wurden mehr oder weniger sanft vom Sicherheitspersonal direkt wieder vor die Tür befördert.

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel