Es gibt aktuell einen Trend, der unsere Redakteurinnen verzweifeln lässt – denn die eine liebt ihn, die andere hasst ihn: Strick-Boleros. Die kurzen Teile bedecken zwar die Arme, der Stoff endet aber schon oberhalb der Brust. Ein Hammer-Trend oder modischer Horror? Das sagen unsere Fashionistas.
Strick-Boleros? Her damit!
Ich muss zugeben, dass ich den Trend nicht seit der ersten Stunde liebe. Und so geht's vermutlich jedem. Aber wie bei so vielem rate ich euch: Schaut ihn euch an, werdet warm damit und setzt den Trend so für euch um, wie es euch gefällt. Die ein oder andere von euch wird sich zu 100 % fragen: Und wozu genau brauch ist dieses kleine Stück Wolle, das gefühlt nicht mehr als meinen Ellenbogen bedeckt? Klar, dagegen gibt's nichts zu argumentieren, aber ich finde den Trend vor allem für Zuhause richtig cool und gemütlich.
Ich zum Beispiel friere fast immer an den Armen, aber nicht unbedingt am ganzen Körper. Also schreit das Trendteil quasi meinen Namen. Und: Wenn ihr den Bolero mit einem sehr ähnlichen Oberteil kombiniert, dann sieht es fast schon wieder wie ein Einteiler mit Cut Outs aus. Und die sind gerade auch soooooo angesagt. Wenn ihr so ein Teil einmal anhabt, dann wollt ihr es NIE wieder ausziehen. Das verspreche ich euch! P.S.: Zum Yoga und für das Aufwärmprogramm vor dem Sport sind die Teile auch echt praktisch (zumindest, wenn sie nicht aus Wolle sind).
Strick-Boleros? Nein, danke!
Boleros fluten urplötzlich die Onlineshops meiner liebsten Streetstyle-Labels und alles, woran ich denken kann, sind alte Fotos aus meiner Jugend, auf denen ich in einem bauchfreien Top mit XL-Smiley drauf, einer Hüfthose mit Superschlag und eben einem Bolerojäckchen in Signalfarbe posiere. 1995 ein echt cooler Look – 2021 will ich das hingegen nicht mehr sehen. Doch während Smiley-Tops und Hosen, die so tief sitzen, dass Fremde beinahe ein gynäkologisches Gutachten erstellen könnten, bis dato zum Glück in der modischen Versenkung verweilen, haben sich Boleros offensichtlich zurück auf den Fashion-Radar gekämpft. Ein Comeback, das keiner braucht – ich zumindest nicht.
Denn ich verstehe den Sinn nicht. Statt modischem It-Piece sehen die neuen Modelle aus, als seien sie versehentlich in den Schredder geraten. Ein Rollkragenpullover, der plötzlich nur noch bis knapp unter die Achseln reicht – why? Oder ein Top, das lediglich aus einem Paar Ärmeln besteht – check ich nicht! Da sind mir Oberteile – gerne auch mit Cut-Outs – doch wesentlich lieber, solange sie aber aus einem Stück bestehen. Und sollte mir, wie meiner lieben Freullegin Friederike mal partiell zu warm sein, greife ich entweder zu einem Cardigan mit Statement-Knöpfen oder einem gekroppten Rollkragen-Pullover – die sind nämlich auch gerade mega angesagt und lassen mein Fashionherz vor Freude statt vor schierer Verwunderung schneller schlagen.
Ob man diese Boleros aber nun liebt oder nicht – am Ende des Tages sind Geschmäcker nun mal verschieden – das gilt auch für Moderedakteurinnen. Aber das macht Fashion doch erst so spannender, oder?