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Angela Merkel: Mit diesem Statement wird sie zum Fashion-Vorbild

Angela Merkel im Kimono
© FRANZ NEUMAYR/AFP / Getty Images
Merkels Kimono ist aktuell Gesprächsthema Nummer 1. Der Grund: Sie hat ihn schon viermal getragen. Doch genau deshalb wird sie für uns zum Fashion-Vorbild, findet unsere Redakteurin.

"Merkel kam zum vierten Mal im gleichen Kimono" – Ja und???!!!?! Zeilen wie diese haben wir in den letzten Tagen nur zu oft gelesen, denn Angela Merkel erschien bei den Salzburger Festspielen in einem Kimono, den wir schon mehr als einmal bei ihr gesehen haben. Was daran so problematisch ist? Keine Ahnung! Wir wissen alle, dass Angela Merkel nicht unbedingt Wert auf neueste Trends und fancy Looks legt – und das muss sie auch gar nicht. Sie hat nämlich Wichtigeres zu tun, als sich jeden Morgen stundenlang Gedanken um ihre Outfits zu machen.

Merkels Statement

Der bunte Kimono, den Angela Merkel zur Aufführung der Oper "Idomeneo" getragen hat, ist übrigens schon 23 Jahre alt. Der beste Beweis, dass sich die Kanzlerin treu bleibt. Ganz egal, was andere von ihrem Modegeschmack halten. Das nenne ich selbstbewusst! Eigentlich ist der bunte Kimono sogar ziemlich cool. Und außerdem untermauert die Kanzlerin damit nur die These, dass alle Trends irgendwann wieder kommen. Also bloß keine Kleidung aussortieren! Erst recht nicht, wenn wir die Teile über alles lieben. Wir alle haben doch ein Lieblingsteil im Schrank, das wir immer wieder tragen wollen – wieso darf Merkel das nicht auch haben? 

Manche Kleider sollte man ein Leben lang tragen

Außerdem: Bei ihren männlichen Kollegen interessiert es jawohl auch niemanden, ob sie den Anzug schon seit 100 Jahren besitzen. Mal ganz davon abgesehen, dass diese grauen Anzüge ohnehin alle gleich aussehen. Nur weil sie eine Frau ist, muss sich Angela Merkel nicht zu jedem Event à la Meghan Markle in eine sündhaft teure Robe schmeißen. Das hat sie gar nicht nötig. Der Grund: Sie ist und bleibt eine Powerfrau – und Powerfrauen definieren sich nicht über ihre Kleidung. Sie definieren sich über das, was sie tun. Kleidung hilft uns vielleicht dabei, uns selbstbewusst und stark zu fühlen. Aber sie macht uns nicht aus.

Das erste Mal hat Merkel den bunten Kimono übrigens 2002 zur Tannhäuser-Inszenierung in Bayreuth getragen. Und ich hoffe, dass sie ihn auch 2022 noch trägt. Es gibt viele Personen in der Öffentlichkeit, die sich eine Scheibe von Merkels Fashion-Statement abschneiden könnten. Es gibt nämlich Kleider, die sollte man einfach ein Leben lang tragen – und bei Merkel ist das eben ihr bunter Seidenkimono. Punkt.

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