Dass Model-Moderatorin Heidi Klum schwindelerregende High-Heels liebt und auch gern entwirft, ist kein Geheimnis. Jetzt allerdings widmet sich Heidi mit ihrem High-Heel-Fetischismus einer neuen Zielgruppe: dreijährigen Mädchen. Im Auftrag des Spielwarenhandels Toys"R"Us designt die 41-Jährige ihren Mini-Fans mal eben drei Zentimeter mehr unter die kleinen Füße. Warum? Damit die "Truly Fashion Shoes", so die Produktbeschreibung, die Trägerinnen "den Modelmaßen in der Höhe näherbringen" und diese so "in ihre Fußstapfen treten können". Außerdem werden Mädchen in den mit Pailletten verzierten Sandalen-Pumps "zum Hingucker auf jeder Party". Autsch.
Kleine Mädchen verkleiden sich gern. Sie lieben es, im Kleiderschrank der Mutter zu stöbern und in viel zu große Cocktailkleider und in viel zu große (und zu hohe) Pumps zu schlüpfen, in denen sie stolz wie Oskar wackelig durch die Wohnung schlurfen. Lackschuhe mit kleinen Absätzen zu Weihnachten werden freudig in Empfang genommen, im Sommer stehen bunte Holzpantoffeln mit Klicker-Klacker-Absatz oder wahlweise transparente Jelly-Shoes zum Baden hoch im Kurs - da kann man so schön durch den Glitzer-Gummi-Blockabsatz luschern.
Hohe Schuhe machen größer, sind laut und sehen schick aus - das reicht meist für eine lebenslange Faszination von Kindesbeinen an. Die eigene Mutter und vor allem die glitzerpinke Werbewelt von Barbie, Prinzessin Lillifee, Monster High und Konsorten – nicht zu vergessen die schönen Prinzen, die mit gläsernen Pumps durch die Weltgeschichte irren - tun ihr Übriges.
Aber deformierende Mini-Pumps im Auftrag einer scheinheiligen und ungesunden Model-Industrie? Das möchte man dreijährigen Mädchen dann doch ersparen. Die sollen sich doch bitte mit anderen Dingen beschäftigen, als mit Mindestgröße, Bauchumfang und Catwalk-Training. Zum Beispiel, wer jetzt wieder die ganzen Cocktailkleider und Pumps in Mamis Schrank einsortiert.
