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365 Tage lang nur Secondhand - und es sieht bombastisch aus!

Ein Jahr lang keine neue Klamotten kaufen? Die Frankfurterin Hindi Kiflai trägt nur noch Secondhand und zeigt ihre grandiosen Outfits jeden Tag auf ihrem Blog "DailyRewind".

BRIGITTE.de: Secondhand-Klamotten müffeln, sind unförmig und kommen direkt aus dem Altkleidersack – was entgegnest du Leuten, die so denken?

Hindi Kiflai: Ich sage einfach: Klickt auf www.daily-rewind.de, da beweise ich das Gegenteil. Die Vielfalt, die ihr in den Einkaufsstraßen findet, findet ihr auch Secondhand. Da ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Wer das nicht glaubt, lebt echt hinterm Mond!

Hindis Outfits auf "DailyRewind": Echt jetzt, das ist Secondhand?

BRIGITTE.de: Ist es nicht wahnsinnig zeitaufwändig, so viele unterschiedliche Outfits nur mit Secondhand-Klamotten zusammenzustellen?

Hindi Kiflai: Es kostet schon viel Zeit. Ich muss mich gut organisieren. Aber das liegt daran, dass ich jeden Tag fotografiert werde und auf dem Blog etwas zeigen muss. Das Einkaufen selbst dauert bei mir nicht länger, da bin ich inzwischen geübt. Es gibt mehrere Secondhand-Läden in Frankfurt, in die ich regelmäßig gehe. Die Beratung ist viel persönlicher als bei den großen Ketten. Wenn ich dort auftauche, werde ich oft schon mit dem Satz "Ich hab da was ganz Tolles für dich" begrüßt.

BRIGITTE.de: Wie reagiert denn dein Umfeld auf das Secondhand-Projekt?

Hindi Kiflai: Leuten, die davon nichts mitbekommen haben, fällt es gar nicht auf. Keiner guckt mich an und denkt: Das sind doch alles gebrauchte Klamotten. Von anderen höre ich ganz oft: Du kannst mir nicht erzählen, dass das Secondhand ist! Ich widerlege quasi das gängige Klischee.

Hindis Tipps zum Secondhand-Klamotten-Kauf

BRIGITTE.de: Hat sich dein Stil durch "DailyRewind" verändert?

Hindi Kiflai: Er ist noch vielseitiger geworden. Ich hab durch das Projekt Zugang zu Klamotten bekommen, die ich sonst nicht einmal angefasst hätte - eine Chloé-Jeans zum Beispiel, die ist der absolute Wahnsinn. Meine Mission ist es zu zeigen: Egal, welcher Typ du bist und welchen Stil du trägst, es funktioniert genauso gut mit Secondhand-Klamotten.

BRIGITTE.de: Warum ist dir diese Botschaft so wichtig?

Hindi Kiflai: Ich bin Journalistin und habe gemerkt, dass man nach der Rana-Plaza-Katastrophe in Bangladesch nicht nur die Hersteller verurteilt hat, sondern auch die Kunden, die sich bei Primark und anderen Fast-Fashion-Ketten fünf Outfits für 30 Euro kaufen. Da war immer dieser erhobener Zeigefinger und die Aufforderung, nachhaltiger einzukaufen. Das lässt sich leicht sagen, wenn man über 30 ist und ein bisschen Budget zur Verfügung hat. Aber ganz ehrlich, wie soll das für eine 16-Jährige funktionieren? Die Antwort lautet: mit Secondhand. Gebrauchte Kleidung zu tragen schont Ressourcen und ist nachhaltig. Und Spaß mit Mode kann man so auch haben. Das will ich aufzeigen.

BRIGITTE.de: Inzwischen sind mehr als 130 Tage deines Secondhand-Jahres um. Gab es schon Momente, in denen du alles hinschmeißen wolltest?

Hindi Kiflai: Manchmal habe ich mich schon gefragt, warum ich mir das antue. Aber ich bin eine Disziplin-Queen: Wenn ich etwas anfange, ziehe ich es auch durch. Ich lerne jeden Tag ein bisschen mehr, wie ich es in mein Leben integrieren kann.

Fotos: DailyRewind

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