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Farben 2009: Schnäppchen machen - aber im richtigen Ton

Richtig, überall wird jetzt reduziert. Doch: Stoppen Sie Ihren Shopping-Eifer - lesen Sie erst unsere Farbprognose und kaufen dann Teile, die Ihnen auch im nächsten Sommer noch Freude machen.

Grün, grün, grün, sind alle meine Kleider... und warum lieb' ich alles, was so grün ist? Sicher nicht, weil mein Schatz Gärtner, Froschkönig oder Grashüpfer ist, sondern weil Apfelgrün gerade eine Trendfarbe ist. Und so hat sie sich bei uns allen in die Garderobe geschlichen. Auf den Ständern mit den reduzierten Sommerartikeln hängen jetzt eine ganze Menge Teile in diesem Ton - kaufen sollten Sie sie nicht, denn die Mode ist eine treulose Tomate und gerade Apfelgrün der Ton, mit dem sie im nächsten Sommer sicher nicht mehr befreundet sein will. Wer 2009 noch in dieser Farbe rumläuft, wird wie von gestern aussehen. Und wer will das schon?

Darum ist die Merkregel Nummer eins für den aktuellen Summer-Sale: Gerade bei den auffälligen, leuchtenden Farben sollte man darauf achten, dass sie länger tragbar sind, denn eines steht fest: Auch im nächsten Jahr sind knallige Farben angesagt, man trägt gern gleich mehrere auf einmal, und je schräger man die Farben kombiniert, desto besser.

Laut dem deutschen Modeinstitut, das die deutsche Textilbranche schon jetzt über die Trends 2009 informiert, werden "knallige Farben im nächsten Jahr noch konsequenter Jeans, Trenchcoats oder Kleider prägen". Und weil das so ist, ergibt sich ganz automatisch Merkregel Nummer zwei: Klassik geht natürlich immer. Das heißt: Schwarz und Weiß werden uns weiterhin begleiten. Mit einem schönen Stück in diesen so genannten Neutraltönen kann man nichts falsch machen, im Gegenteil. Es ist der ideale Partner für ein Einzelteil in den oben erwähnten Knallfarben.

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Wem das zu langweilig ist, der kann auch auf Naturtöne ausweichen. Elke Giese, die Ressortleiterin Mode des Deutschen Modeinstituts, empfiehlt "helle Beigetöne oder kalkige Grau- und Steintöne" als Partner für frische Farben. Genauso geeignet sind ihrer Meinung nach "neue kühle Grüntöne wie Jade und Smaragd, die man schon jetzt in den Läden sieht und die auch im nächsten Sommer aktuell sein werden".

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Und womit liegt man komplett falsch? Khaki- und Safaritöne sollte man lieber am Ständer hängen lassen, auch wenn die Reduzierung verlockend ist. Cargo- und Safari-Elemente finden sich zwar auch in den Kollektionen der kommenden Saison, "dann aber in anderen Farben wie Gelb, Jadegrün oder Violettrot, wie bei Murkudis", so Giese.

Zartes Lila - die Alternative, auf die man sich verlassen kann

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Für seine Sommerkollektion 2009 musste sich Michael Michalsky nur an seine eigene Jugend in Bad Oldesloe erinnern: Seine Inspiration waren die 68er und das 25-Jährige Bestehen der Grünen. Logisch, dass sein Schlüsselteil die lila Latzhose ist, neu interpretiert als Overall aus T-Shirt-Stoff in einem sehr hellen Lilaton mit Metallic-Effekt.

Soft-Lila möchte man diese Farbe taufen, die auch Strenesse Blue für den kommenden Sommer taugt und die Marc Jacobs schon in diesem Sommer auf den Laufsteg schickte. Ein Lavendelton aus der Familie der sehr zarten Pastelle (die im Sommer 2009 auch ein großes Thema sind!) und der das Zeug hat, Fuchsia die dominierende Führungsposition unter den Beerentönen abzuluchsen.

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Sieht besonders gut aus als: Bluse, T-Shirt, Overall Schön in Kombination mit: Beerentönen, Jeansblau, Grau, Braun

Blaumannblau - nicht so unkompliziert, wie man denkt

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Der Designer Bruno Pieters zeigte in Berlin für die HUGO-Kollektion des Sommers 2009 ein sehr kräftiges Yves-Klein-Blau. Eine anziehende Farbe, der man eine Sogwirkung nachsagt. Der Pop-Art-Künstler Klein ließ den Ton in den 50er-Jahren patentieren als "International Klein Blue".

Tatsächlich ist dieses Ultramarine für Damenbekleidung schwierig und kann (besonders kombiniert mit Weiß) schnell billig wirken. Darum gilt: Bitte nur mäßig dosieren. Kaufen Sie in diesem Jahr vielleicht ein Oberteil oder einen Schal in diesem Ton.

Ein Abendkleid in dieser Farbe, wie es diese Saison Lanvin zeigte, ist eine Gratwanderung und nur geeignet für Styling-Profis. Bei Männern funktioniert Ultramarine besser. Allerdings auch nicht von Kopf bis Fuß, sonst sieht man auch als Mann schnell aus wie der Klempner von nebenan. Die ungefährlichere Alternative für sie und ihn: Taubenblau - weil es näher an Grau ist.

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Sieht besonders gut aus als: Oberteil, Tank-Top, Tuch, Rock Schön in Kombination mit: Schwarz, Bernstein, Brauntönen

Gelb in allen Schattierungen

"Gelb ist in diesem Sommer sehr stark und bleibt auch für die nächste Saison wichtig", so Elke Giese. Dabei reicht die Palette von Zitronengelb bis Curry, von Ocker bis Bernstein. Die Farbe ist ein Statement und darum spricht auch nichts gegen den Komplettlook, also zum Beispiel ein Abendkleid in Gelb. Was für schöne Kombinationsmöglichkeiten dieser Ton eröffnet, beweisen schon in dieser Saison Häuser wie Marni oder Burberry Prorsum.

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Sieht besonders gut aus als: Kleid (auch Abendkleid), ausgestellter Rock Schön in Kombination mit: Grau (Marni), Weiß und anderen Knallfarben

Grau - eine zeitgemäße Begleitung

Grau ist der Glücksfall für alle Schnäppchen-Jägerinnen. In all seinen Schattierungen bleibt der Ton aktuell und ist auch im nächsten Sommer eine Alternative zu Schwarz oder Weiß, wenn man mal etwas seriöser aussehen soll. Kalkige Grautöne, Steinfarben oder Schlammtöne wirken immer modern und zeitgemäß - besonders wenn man sie so wunderbar mit Knallfarben wie Fuchsia kombiniert wie bei Strenesse Blue.

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Sieht besonders gut aus als: Rock, Hose, Anzug Schön in Kombination mit: verschiedenen Grautöne untereinander, Weiß, Knallfarben, Neontönen wie Acid-Grün oder Neon-Pink

Text: Anne Petersen Fotos: Martin Veit

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