BRIGITTE: Ihre Petite-Fleur-Kollektion wirkt sehr zart und filigran. Was hat Sie dazu inspiriert? Die Kollektion findet ihre Hauptinspiration in den zarten, feingliedrigen Blüten chinesischen Hochzeitsporzellans. Weiß wie fernöstliche Jade und zart wie Papier mussten die Blüten sein, um den kaiserlichen Ansprüchen zu genügen. Dabei wird dem Porzellan neben Fragilität auch eine erstaunliche Stärke zugeschrieben. Das fanden wir unglaublich faszinierend.
Welche Braut hatten Sie bei Ihren Entwürfen vor Augen?
Eigentlich die typische Kaviar-Gauche-Kundin. Eine moderne Frau, die ihre Persönlichkeit und Schönheit betonen möchte und dabei die Grazie besitzt, mühelos etwas ganz Besonderes zu tragen.
Was ist das Schlüsselelement der Brautkollektion?
Die traditionell hergestellte Spitze aus Frankreich. Und der Metallic-Gürtel in Gold ist einfach ein cooles Signature-Piece und zu jedem Kleid tragbar.
Die Materialien Ihrer Kollektionen sind sehr hochwertig. Welche Stoffe verwenden Sie genau und wo werden sie gefertigt?
Neben der Spitze, die ein französisches Familienunternehmen in Caudry auf traditionelle Art herstellt, werden Materialien wie Georgette, Seidenorganza und schwere Atlasseide verwendet.
Wie läuft der Designprozess für die Bridal Couture ab? Und wie unterscheidet er sich von den übrigen Kaviar-Gauche-Kollektionen?
Im Grunde ist es wie bei allen Designprozessen: Man überlegt sich eine hübsche Verpackung für den Zweck, den es zu erfüllen gilt. Bei unserer Brautmode können wir uns erlauben, ganz besondere Stoffe und Verarbeitungen zu verwenden. Das macht Spaß, ist aber eine große handwerkliche Herausforderung.
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Mittlerweile haben Sie schon einige Brautkollektionen entworfen. Entsteht dabei vielleicht sogar eine gewisse Routine?
Natürlich ist der Beginn einer Kollektion ein wichtiger Prozess. Von einer Routine kann man in dem Sinne aber nicht sprechen, da doch immer wieder neue Eindrucke, Ideen und Inspirationen gewonnen werden. Wir stehen vor jeder Kollektion erneut vor einer großen Aufgabe.
In der letzten Staffel von "Germany's Next Topmodel" wurde Ihre Brautkollektion gezeigt. Ist die Nachfrage nach den Kleidern anschließend gestiegen?
Wir haben bereits mehrmals mit dem Produktionsteam von "Germany’s Next Topmodel" zusammengearbeitet. Heidi Klum wünschte sich Brautkleider für die letzte Staffel und unsere Kollektion fand großen Anklang. Wie es der Zufall wollte, umfasste unsere Kollektion genau 16 Kleider, als noch 16 Mädchen im Rennen waren. Der Bridewalk in einer Kirche in Los Angeles war großartig. Am Ausstrahlungstag im März 2014 brach unser Server zusammen.
Wird jedes Kleid individuell für die Braut angefertigt?
Ja, wenn die Braut sich für ein Kleid entscheidet, werden die Kleider neu angefertigt. Außer die Kundin hat es sehr eilig, dann kann sie bestimmte Kleider auch mit Rabatt direkt mitnehmen.
Make-up, Frisur, Schleier: Welches Styling empfehlen Sie Bräuten zu Ihrer Kollektion?
Das ist sehr unterschiedlich. Da leicht Glückstränen fließen können, sollte sie eher kein starkes Augen-Make-up tragen und lieber mit ein bisschen Blush das natürliche Glühen der Wangen unterstützen. Lipgloss und locker zusammengebundenes Haar sind unser klarer Favorit. Ein Schleier kann gut aussehen, passt aber nicht zu jedem Kleid. Generell gilt bei uns die Regel: "Less is more". Wir konzentrieren uns auf das Kleid und die Braut, bieten aber vieles an und unterstützen natürlich jeden Wunsch.
Woher weiß eine Braut, ob ein Kleid das Richtige ist?
Das Allerwichtigste ist, dass die Braut sich wohlfühlt. Niemand möchte sich verkleidet fühlen. Das Kleid sollte die natürliche Schönheit der Braut in den Vordergrund heben, ihre Fragilität unterstreichen und ihre persönliche Stärke zum Vorschein bringen.