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Modewoche in Paris - das heißt: kein Taxi kriegen, in sämtlichen Cafés im Umkreis von 200 Metern um den Louvre Schlange stehen und sich immer ein bisschen schäbig fühlen, wenn man sich genauer ansieht, was da so neben einem auf den Kaffee wartet. Da gibt es mehr Mode zu sehen, als auf jedem Laufsteg, Trends so hautnah, dass man den warmen Atem auf der Backe spüren kann. Und?
Dazu gibt es genau so viel zu sagen: Am ersten Tag machte ich noch den Fehler, in einer blauen Jeans in einer dieser Schlangen zu erscheinen, am zweiten Tag zog ich meine schwarze an, am dritten, vierten, fünften, sechsten und siebten Tag auch. Schwarz muss es sein, schwarz von Kopf bis Fuß. Schwarze Lackschuhe, schwarze Leggings, schwarze Pullikleider, schwarze Capes und natürlich, wenn man das Glück hat, bei den Modenschauen in der ersten Reihe zu sitzen, eine riesengroße schwarze Sonnenbrille.
Paris - eine Trauerfeier?
Oberflächlich betrachtet könnte man so den Eindruck gewinnen, dass die Modewoche eine einzige Trauerfeier war. Aber das ist natürlich Quatsch. Denn wenn Modeleute sich mit etwas auskennen, dann mit Mode. Und wenn Modeleute nicht nach etwas aussehen wollen, dann nach Trauerfeier. Deswegen ist hier nicht die Rede von traurigem Schwarz, sondern von sexy Schwarz. Ein A-Linien-Kleid, das gerade noch so über den Po geht, ein breiter Lackgürtel, der einen Poncho zur Wespentaille zwingt, haushose Lackpumps, aus denen vorne ein Stückchen Zeh rausblitzt - so macht man das! Alles klar?
Dass auf dem Laufsteg dann wieder andere Trends spazieren gingen, ist auch klar. Aber das ist ja das Lustige an der Mode. Wahnsinnig viele Menschen verbringen wahnsinnig viel Zeit damit, darüber nachzudenken, was als nächstes kommen wird. Und dann kommt wieder alles anders. Viel Spaß mit meinen Schnappschüssen von der Pariser Modewoche wünscht Stephanie Neumann!
Paris sieht schwarz
