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Die schönste Sache der Welt

Sie macht Spaß, glücklich und ja: wir lieben sie! Mode ist einfach die schönste Sache der Welt. In unserer neuen Kolumne erklärt unsere Mode-Assistentin Annika die neuesten Trends, stöbert nach kuriosen Fundstücken und erzählt vom ganz normalen Redaktionswahnsinn. Diesmal: Der zweite Teil von Annikas Fotoreise und was eine Modeassitentin eigentlich so macht

Und so ging es weiter...

...zu den folgenden Arbeitstagen ist nicht mehr all zuviel zu sagen. Alles läuft reibungslos und nach Plan und auch die Abende gestalten sich alle recht ähnlich bei Sushi und Sake oder Fisch und Wein abgerundet durch Karnevalsmusik zu einschlafen.

Lediglich mein Spanisch gibt mir zu denken. Auf jeden Menschen der mich auf Spanisch anspricht reagiere ich perplex und schwachsinnig. Typische Annika-Antwort auf jede nicht verstandene spanische Frage: ''Si-si''. Dem Kellner, der mich auffordert den Wein zu probieren strecke ich aus unerklärlichen Gründen das Wasserglas meiner Nachbarin entgegen und einem anderen Kellner antworte ich auf seine Frage (ich weiß bis heute nicht was er eigentlich gefragt hat) einfach: ''medio'', dabei habe ich nicht einmal Fleisch bestellt.

Adiós Gran Canaria!

Bevor es wieder heim geht erstehe ich noch den Ballerina-Nagellack von Chanel, den ich schon immer haben wollte, sowie den allgemein sehr beliebten Touche Eclat (Abdeckstift) von YvesSaintLaurent ( beide in Deutschland unbezahlbar ) zu einem Gran Canarischen Spottpreis.

Außerdem erwerbe ich für mich und meine daheim gebliebene liebe Kollegin unser neues Teamshirt mit dem Motto :'TOKIO FOR US', eine kleine Idee für das Ziel unserer nächsten Reise.

Auch der Karneval neigt sich dem Ende zu. Im Flugzeug nehme ich wieder einen Fensterplatz und genieße meine letzten Stunden als Reisedebütantin. Dabei erledige ich noch ein wenig Nacharbeit und gleiche meine Outfitlisten ab. Meine letzte Aufgabe auf dieser Reise ist es die drei Riesenkoffer zu meiner Kollegin in die Wohnung zu bringen. Denn es ist Freitagabend und die Redaktion bereits geschlossen. Am nächsten Tag geht es für Susie und mich weiter zur CPD, und die Koffer werden Montag dringend wieder in der Requisite gebraucht.

Auf der nächsten Seite erfahrt ihr, was eigentlich eine Moderedakteurin und ihre Assistentin machen

Was machen eigentlich eine Moderedakteurin...

Zum Schluss noch etwas über die Aufgaben von einer Moderedakteurin und ihrer Assistentin. Ich kann nur von Brigitte-online sprechen, aber bei uns läuft das Ganze so ab:

Die Redakteurin hat ein Thema zu dem sie ein Fotoshooting plant. Dann überlegt sie sich wo und mit welchem Fotografen sie die Themen fotografieren möchte, spricht mit dem Modelbooking die Models ab, erkundigt sich über Locations vor Ort, bucht Hotels und Flüge und leitet alles in die Wege. Und natürlich stellt sie auch die Outfits zusammen. Vor Ort bringt sie die verschiedenen Arbeitsbereiche des Teams auf einen Nenner. Sie beschreibt ihre Vorstellungen, lässt sich Vorschläge von dem Visagisten und Fotografen machen und arbeitet mit ihnen daran, bis sie zufrieden ist. Manchmal klappt das sofort und manchmal dauert es länger. Sehr hilfreich dabei sind ein eingespieltes Team viel Arbeitserfahrung und eine gute Portion Selbstsicherheit. Absolut unerlässlich ist natürlich hundertprozentige Stilsicherheit!

Außerdem wählt sie die Fotos aus, die hinterher in die abgebildete Modestrecke kommen. Falls ich noch weitere wichtige Aufgaben der Redakteurin vergessen habe so sei es mir bitte verziehen! Ich bin schließlich nur die Assistentin!

...und ihre Assistentin?

Meine Aufgaben als Assistentin sind es vor der Reise erst einmal ganz viele Kleidungstücke zu den Themen bei verschiedenen PR-Agenturen und Firmen zu bestellen. Dabei hält man die Themen so gut es geht geheim. Die Konkurrenz schläft schließlich nicht.

Ich helfe mit, die Outfits zusammenzustellen. Mareike, die andere Assistentin in unserem Team und ich listen gemeinsam jedes einzelne Teil auf und packen alles in große Koffer. Ich trage Sorge, dass der Kurier diese Koffer rechtzeitig zum Check-in am Flughafen abliefert und bin während der gesamten Reise die Hüterin der heiligen Kleidung. Ich teile sogar mein Hotelzimmer mit ihr. Man stelle sich die Gesichter des Hotelpersonals vor, wenn sie das Zimmer der durchgeknallten Deutschen betreten, die ungefähr 50 paar Schuhe für eine Woche braucht und extra eine eigene Kleiderstange mit in den Urlaub schleppt, damit sie ihre Garderobe nach Themen sortiert aufhängen kann. Noch verwunderter müssen sie jedoch über meine tatsächliche tägliche Kleiderwahl gewesen sein, denn die hatte mit solchen Allüren rein gar nichts zu tun. Jogginghosen und Birkenstocklatschen waren meine treusten Begleiter bei unseren frühmorgendlichen Arbeitsausflügen.

Jeden Abend bereite ich die Kleidung für den nächsten Tag vor. Ich suche alle Teile zu dem jeweiligen Thema zusammen und bügele sie wenn nötig. Am nächsten Morgen verfrachte ich Alles ins Auto und bete, dass ich nichts vergessen habe! Glaubt mir, ist ein super Gefühl wenn man auf dem anderen Ende der Insel steht und ein essentielles Teil plötzlich fehlt weil es im Hotelzimmer vom Bügel gefallen ist...ich möchte nicht weiter darüber reden! Zu meinem Glück darf ich auch während des Shootings sehr viel machen. Oft ziehe ich die Models um, stecke die Kleidung passend und schlage Accessoires vor. Eigentlich wäre es auch meine Aufgabe nach der Reise die Koffer wieder auszupacken, doch in diesem Fall bin ich ganz gut davon gekommen, da Mareike bei meiner Rückkehr aus Düsseldorf das schon erledigt hatte.

Dann folgt die Nachbereitung. Wir fragen die Preise ab, sortieren und schicken die Sachen wieder zu den jeweiligen Firmen oder Agenturen zurück. Bei jeder Kiste die man packt schwingt ein kleines Fünkchen Angst mit, dass ein Teil fehlen könnte, besonders bei den kleinsten Stücken, da dies oft die teuersten sind.

Zurzeit sitzen wir noch in einem riesigen Berg von Klamotten, Listen und Kisten, doch es ist Land in Sicht. Und dann geht das ganze bald wieder von vorne los...hoffentlich!

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