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Sie prägte den "Quiet Luxury" Trend Carolyn Bessette-Kennedy: Ein Portrait

Neben ihren stylischen Outfits war Carolyn Bessette-Kennedy vor allem für ihr strahlendes und ansteckendes Lächeln bekannt.
Neben ihren stylischen Outfits war Carolyn Bessette-Kennedy vor allem für ihr strahlendes und ansteckendes Lächeln bekannt.
© Getty Images
Seit Mitte der 1990er gilt Carolyn Bessette-Kennedy als Stilikone. Viele New Yorkerinnen ließen sich von ihr inspirieren. Ihr all-time-Lieblingskleidungsstück: die weiße Bluse.

Auf die Frage, warum sie nie gemodelt habe, sagte sie einmal: "Weil es doch viel cooler ist, genau das gefragt zu werden: warum man kein Model sei.“ Eine Antwort, die typisch ist für Carolyn Bessette-Kennedy. Die Amerikanerin, die 1996 den damals begehrtesten Junggesellen der Welt, John F. Kennedy Jr., heiratete und 1999 mit ihm bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, lebte nach dem Motto: Nur nicht dick auftragen. Und das prägte auch ihren Mode-Stil.

Schwarz. Beige. Weiß. Diese drei neutralen Töne sind Basis eines Dresscodes, der nach Carolyn Bessette-Kennedy (CBK) benannt wurde. Ihre Kleidung steht für einen minimalistischen, cleanen Stil, der damals, in den schrillen 1990ern, ein Gegenentwurf war zu den überbordenden, schultergepolsterten Ensembles in Pastell. Und er war auch die wohlhabende Antwort der New Yorker Business-Ladys, die sich nicht mit den weiten Jeans, den lauten Oversized Shirts und den Logo-Hoodies der Harlem-Rapper anfreunden wollten. Mit jener Mode also, die wir heute oft mit dem Revival der Neunziger in Verbindung bringen.

CBK, die damals als Beraterin beim Modedesigner Calvin Klein arbeitete, prägte diesen Zeitgeist. Sie war das Modevorbild einer neuen Generation, heute würde man sie Streetstyle-Ikone nennen. "Sie ist kein Label-Girl“, sagte etwa Karl Lagerfeld anerkennend, also keine Frau, die etwas nur wegen des Designernamens trägt. 

Alles, was sie trug, sah fabelhaft an ihr aus. (Karl Lagerfeld)
Sie prägte den "Quiet Luxury" Trend: Carolyn Bessette-Kennedy: Ein Portrait
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Es ist kein Zufall, dass ausgerechnet jetzt die schlichten Outfits der Ostküste wieder so angesagt sind – und ein Bildband zu Carolyns besten Looks auf den Markt kommt. Denn der Modetrend "Quiet Luxury“ feiert gerade ein riesiges Comeback. Im Fokus dieser Mode steht eine gewisse Angezogenheit. Es kommt wieder darauf an, dass der Rock den perfekten Schnitt hat, der Rundhalspullover einfarbig ist oder die Handtasche eine gewisse Klassik ausdrückt. "Ich fühle mich überhaupt nicht wohl bei allem, was reich verziert ist. Ich mag schlichte, dezente Looks“, sagte Carolyn. Sie prägte den "effortless chic“, also einen Kleidungsstil, der scheinbar mühelos Klasse ausdrückt.

Weniger ist mehr – das war bei ihr kein abgegriffenes Klischee, sondern gelebtes Mode-Credo. In Interviews gab sie zu, einen eher kleinen Kleiderschrank zu haben und auf die perfekten Basics zu setzen. Über ihren schnörkellos gerade geschnittenen Lieblingsmantel aus Wolle sagte sie einmal: "Dies ist ein Rich-Girl-Mantel. Gemacht für Frauen, die in teure Autos einsteigen, wieder aussteigen, in Restaurants gehen und wieder ins Auto steigen.“

Wer sich heute die Aufnahmen von Carolyn und John F. Kennedy Jr. ansieht, ist überrascht, wie modern sie darauf bis heute wirken. Egal, ob in Sportswear, mit einem Coffee-to-go in der Hand oder beim eleganten Anlass am Abend: Die beiden harmonieren modisch hervorragend und beweisen, dass guter Stil zeitlos ist. Beim Namen Kennedy denken viele natürlich sofort an eine andere Stilikone in der bekanntesten Familie Amerikas. Doch ihrer Schwiegermutter Jacqueline Kennedy wollte Carolyn, die in wohlhabenden Verhältnissen in Connecticut aufwuchs und in ihrer katholischen Schule zur "Ultimativen Schönheit“ gewählt wurde, nie den Ruf streitig machen.

So glücklich und verliebt sah man das Kennedy-Paar fast immer in der Öffentlichkeit.
So glücklich und verliebt sah man das Kennedy-Paar fast immer in der Öffentlichkeit.
© Getty Images

Sie ging ihren Weg, machte Karriere und antwortete auf Johns Frage, ob sie ihn heiraten möchte, zunächst: "Ich werde darüber nachdenken.“ Das war keine Koketterie, denn sie wusste, wie viel Aufmerksamkeit man als Mitglied der Kennedy-Familie hat – und sie verabscheute das Leben im Rampenlicht. Selbst von der Hochzeit gibt es nur wenige Fotos. Diese aber zeigen ein strahlendes Paar. Sie in einer schlichten, weißen Robe des Designers Narciso Rodriguez. Der erzählte später, dass er vergeblich versuchte, die Braut davon zu überzeugen, Blumenornamente auf den Seidentaft zu sticken. Aber nein, sie wollte es maximal minimalistisch.

Brigitte

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