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Luxusmarken: Teurer Schmuck à la Cartier & Co.

Cartier, Tiffany, Bulgari: Die Namen dieser Luxusmarken und ihr teurer Schmuck sind bekannt. In unserem Special gibt es die Geschichten hinter den Luxusmarken.

Luxusmarken: Bulgari

Die Schmuckstücke griechischer Goldschmiede waren in der Antike besonders begehrt, wegen der Eleganz ihres Designs und der Feinheit der Ausführung. Diese Tradition haben Luxusmarken wie Bulgari wiederbelebt. 1884 eröffnete Sotirio Bulgari, ein aus Griechenland eingewanderter Silberschmied, in Rom sein erstes Geschäft. Seine Arbeiten begeisterten schon bald die anspruchsvollen Römer. Die Schmuckmanufaktur der Familie expandierte schnell und wurde zu einem der führenden Juweliere der Welt. Heute gehört Bulgari auch zu den bekanntesten Luxusmarken weltweit. Dabei griffen die Goldschmiede von Bulgari bei ihren Entwürfen immer wieder, entsprechend der Tradition des Firmengründers, auf antike Motive zurück. Inzwischen hat das Unternehmen, dessen Aktienmehrheit nach wie vor bei der Familie Bulgari liegt, seine Produktpalette um diverse Luxusartikel erweitert. Neben Schmuck stellt Bulgari auch hochwertige Uhren, Brillen, Parfüms und Pflegeprodukte, sowie Lederwaren und Accessoires aus Seide her - eben alles, was ins Repertoire teurer Luxusmarken gehört. Das Unternehmen besitzt neben weltweit 164 eigenen Läden auch luxuriöse Hotels. Bulgari feierte sein 125-jähriges Bestehen 2009 mit einer großen Auktion: Am 8. Dezember wurden bei Christie’s in New York elf Schmuckstücke und sieben Uhren des römischen Juweliers versteigert. Darunter ein Kollier mit 169 Saphiren sowie 951 Diamanten, ein Ring mit einem seltenen violetten Sternsaphir-Cabochon von rund 60 Karat und drei mit Emaille und Edelsteinen verzierte Armreifen in Schlangenform. Den Auktionserlös von rund einer Million Euro sowie im Laufe des Jahres gesammelte 5 Millionen Euro spendete Bulgari für die internationale Kinderrechtsorganisation "Save the Children", die davon Kindern in Krisengebieten eine Schulbildung ermöglicht.

Fotoshow: Traumhafter, teurer Schmuck

Cartier

High Society: Europäische Königinnen, indische Maharadschas und amerikanische Dollar-Prinzessinnen: Die gekrönten Häupter der Welt machten die Pariser Schmuckmanufaktur Cartier zum Juwelier der Könige. Die erste königliche Kundin war 1856 Prinzessin Mathilde, eine Nichte Napoleons. Erst neun Jahre zuvor hatte Louis Cartier die Goldschmiedewerkstatt seines Lehrmeisters übernommen. Nun kaufte die französische Kaiserin Eugenie bei ihm Schmuck. In der Belle Epoque wurde Cartier zum offiziellen Hoflieferanten der meisten europäischen Herrscherhäuser, lieferte aber auch Juwelen für die Könige von Ägypten und Siam, dem heutigen Thailand. Den ungewöhnlichsten Auftrag erhielt Cartier vom Maharadscha von Patiala 1926: Der schickte einfach einen Schrankkoffer, gefüllt mit unbehandelten Edelsteinen nach Paris. Cartier formte aus ihnen für den indischen Herrscher ein Kollier aus 2930 Diamanten mit einem Gesamtgewicht von 962,25 Karat. Zwei Jahre zuvor hatte Cartier zwei deutlich schlichtere Kreationen präsentiert: Drei ineinander verschlungene Ringe in Weiß-, Gelb- und Rotgold, als Ring oder Armreif gearbeitet. Sie gehören bis heute zu den beliebtesten Stücken des Hauses. Ein zweiter Klassiker von Cartier entstand ebenfalls im Stil des Art déco: Das Panther-Motiv, gearbeitet aus Diamanten und Onyx, mit dem sich der europäische Adel schmückte. Cartier blieb der Juwelier der High Society. So war es auch folgerichtig, dass Fürst Rainier von Monaco 1956 Grace Kelly zur Verlobung einen Cartier-Ring überreichte: Der Platinring hat mittig einen Diamanten von über zehn Karat. Den Ring kann jeder bewundern, denn die Hollywood-Schönheit trägt ihn in ihrem letzten Film "Die oberen Zehntausend", im Original: High Society.

Chopard

Angelina Jolie, Scarlett Johansson oder Sharon Stone. Die schönsten Schauspielerinnen schmücken sich mit Juwelen aus dem Hause Chopard, wenn sie den roten Teppich bei den Filmfestspielen in Cannes betreten. Denn der Schmuck- und Uhrenhersteller ist seit 1998 offizieller Partner des Festivals an der Côte d’Azur. Zum Doppel-Jubiläum, zehn Jahre Partnerschaft und 60-jähriges Bestehen der Festspiele, entwarf Caroline Gruosi-Scheufele die erste Red-Carpet-Kollektion. Auch in diesem Jahr wurden für den großen Auftritt in Cannes besondere Schmuckstücke gearbeitet, beispielsweise ein Kollier in der Form einer Rosenranke, die Knospen sind mit rosa Saphiren besetzt, Hänge-Ohrringe mit tropfenförmigen Diamanten und Brillanten mit einem Gesamtgewicht von 25 Karat oder ein Diamant-Kollier mit vier Strängen und insgesamt knapp 90 Karat. Ursprünglich war Chopard als Uhrenmanufaktur 1860 in der Schweiz gegründet worden. 1963 übernahm die Familie Scheufele aus Pforzheim das Unternehmen, in deren Besitz es bis heute ist. Sie begann damals neben Uhren auch Schmuck zu fertigen, und besitzt als eines der wenigen Unternehmen dieser Art auch eine eigene Goldschmelze, um Legierungen selbst herzustellen. Inzwischen ist Caroline Gruosi-Scheufele für Juwelen, Schmuck, Damenuhren, sowie Parfüm und Accessoires aus Leder und Seide zuständig. Ihren Schmuck tragen Schauspielerinnen übrigens nicht nur in Cannes, sondern auch in Hollywood gern zur Oscar-Verleihung, denn es geht das Gerücht um, dass die Schauspielerin, die Chopard-Schmuck trägt, gewinnt. So geschah es unter anderem Kate Winslett, Penélope Cruz und Marion Cotillard.

de Grisogono

Ein Pfau legt sein schimmerndes Gefieder anmutig um den Hals, ein Delphin springt elegant um das Handgelenk, eine leuchtend bunte Blume verziert den Finger. Die Schmuckkreationen aus dem Hause de Grisogono sind ebenso luxuriös wie ungewöhnlich. Verantwortlich dafür ist der gebürtige Libanese Fawaz Gruosi. Zuvor hatte er Harry Winston in Saudi Arabien vertreten, und war anschließend für den weltweiten Verkauf bei Bulgari zuständig. 1993 gründete er in Genf seine eigene Schmuckfirma. Den Namen erhielt das Unternehmen von der adligen Mutter eines seiner Partner. Schmuck ist für ihn auch privat ein wichtiges Thema, denn Fawaz Gruosi ist mit Caroline Scheufele, der Mitinhaberin von Chopard, verheiratet, die dort für die Schmuckkollektionen verantwortlich ist. Fawaz Gruosi hat es nie genügt, schönen Schmuck herzustellen. Er wollte das Besondere. So verwendet er Haifischhaut, aus deren Leder er bunte Armbänder fertigt, die mit Edelsteinen und goldenen Ornamenten besetzt sind. Seine besondere Liebe aber gilt farbigen Brillanten. So entdeckte er für sich schwarze Diamanten. Sie wurden bis dahin von Juwelieren wegen ihrer düsteren Farbe und ihrer Empfindlichkeit kaum verwendet. de Grisogono zeigte 1995 eine Kollektion mit schwarzen Diamanten, die sofort weltweit Nachahmer fand. Fawaz Gruosi verwendet als Kontrast zu den schwarzen Edelsteinen weiße Diamanten, die milchig opal schimmern. Er taufte sie Eis-Diamanten. Um braune und gelbe Brillanten besser zur Geltung zu bringen, erfand er außerdem eine neue Goldlegierung, die in einem warmen Braun glänzt. So ist sein Markenzeichen nicht nur ungewöhnliches Design, sondern auch die Verwendung von außergewöhnlichen Materialien.

Harry Winston

"Talk to me Harry Winston, tell me all about it!", sang Marilyn Monroe in ihrem berühmten Lied "Diamonds are a girl’s best friends". Tatsächlich kann kaum jemand so gut Auskunft über diese Edelsteine geben, wie der New Yorker Juwelier. Er liebte die funkelnde Pracht von Diamanten so sehr, dass er immer einige dieser wertvollen Steine als Glücksbringer in den Hosentaschen trug. Inzwischen ist das 1932 gegründete Unternehmen zu einem der führenden Diamantenhäuser der Welt geworden: Es besitzt Anteile an einer kanadischen Diamantenmine, handelt mit Rohdiamanten, schleift die kostbaren Steine, entwirft und fertigt Schmuck sowie seit 1989 auch Diamant-verzierte Uhren. Einige der berühmtesten Diamanten der Welt gingen durch Harry Winstons Hände: Der Hope hat 45,52 Karat und ist wegen seiner seltenen nachtblauen Farbe überaus kostbar. Sein Wert wird auf über 200 Millionen Dollar geschätzt. Der Hope befand sich unter anderem im Besitz des französischen Sonnenkönigs Louis XIV. Harry Winston schenkte ihn der Smithsonian Institution, wo er die größte Zuschauerattraktion bildet. Den Jonker, mit 726 Karat der siebtgrößte je gefundene Diamant, erwarb Harry Winston in Südafrika. Um ihn sicher in die USA zu transportieren, schickte er ihn als Einschreiben, für 64 Cent. Gekrönte Häupter und andere Berühmtheiten schmücken sich mit seinen Diamanten. Auch Hollywood ist Harry Winston treu geblieben. Katherine Hepburn, Gwyneth Paltrow und Halle Berry trugen zur Oscar-Verleihung Schmuck aus seiner Werkstatt. Untrennbar mit seinem Namen ist aber vor allem Marilyn Monroe verbunden. Das Unternehmen nannte folgerichtig seine neueste Uhrenkreation: "Talk to me Harry Winston".

Piaget

Normalerweise passiert folgendes: Juweliere haben das Know-how im Umgang mit Edelmetallen und Steinen, da liegt es nahe, dass sie irgendwann für ihre Kundinnen auch mit Juwelen besetzte Schmuckuhren fertigen. Bei dem Schweizer Unternehmen Piaget ist es genau umgekehrt: Zunächst war die 1874 auf dem heimischen Bauernhof von Georges-Edouard Piaget gegründete Firma ein reiner Uhrenhersteller. Ab Mitte der 1950er Jahre begann die Manufaktur, mit Juwelen besetzte glamouröse Schmuckuhren herzustellen. Piaget beschäftigte deshalb nicht nur Uhrmacher, sondern auch immer mehr Goldschmiede. Daraus ergab sich folgerichtig der nächste Schritt: Zehn Jahre später präsentierte Piaget seine erste reine Schmuckkollektion. Seitdem entwerfen die Juweliere Schmuck mit thematischen Schwerpunkten, die sich oft an der Natur orientieren, und deshalb Namen wie "magischer Garten" oder "tropische See" tragen. Blüten und Blätter liefern viele Vorlagen. So gibt es mit Brillanten besetzte Skulpturen-Ringe, die den kunstvoll geschnittenen Buchsbaumhecken in Barockgärten nachempfunden sind. Aber auch fließend Bewegliches wie Wasser verewigen die Goldschmiede von Piaget in Metall und Steinen. So ist ein Kollier in den Farben einer Südsee-Lagune mit türkisen Turmalinen und leuchtend blauen Aquamarinen gearbeitet, auf einem Armband ergießen sich Brillanten wie ein Wasserfall über den Handrücken oder ein Ring aus Weißgold mit Saphiren und Diamanten ist geformt wie eine Fontäne. Wer solch einen Diamantschmuck von Piaget trägt, kann dies guten Gewissens tun, denn das Unternehmen hat sich verpflichtet, keine so genannten Blutdiamanten aus Krisengebieten für seinen Schmuck zu verwenden.

H.Stern

Was ist zuerst da? Der Ring oder der Stein? Für den brasilianischen Juwelier und Edelsteinhändler Hans Stern ist die Frage schnell beantwortet: Nicht der Stein muss sich mit seinem Schliff der geplanten Form des Ringes anpassen, sondern der Ring muss sich dem Stein unterordnen. Denn dieser soll möglichst wenig geschliffen sein, um seine ursprüngliche Schönheit zu erhalten. 1939 wanderte der gebürtige Essener nach Brasilien aus, das eines der weltweit reichsten Vorkommen an Edelsteinen besitzt. Als Hans Stern als Schreibkraft in einer Handelsgesellschaft das erste Mal eine Auswahl farbiger Steine sah, war er sofort so fasziniert, dass er ein eigenes Handelsbüro für Edelsteine in Rio de Janeiro gründete. Dieses expandierte bald, schliff Steine und verarbeitete sie auch zu Schmuck. Stern richtete außerdem als erstes Schmuckunternehmen in Lateinamerika ein gemmologisches Labor zur Untersuchung von Edelsteinen ein. 1983 eröffnete er sein Museum, das unbehandelte Steine, seltene Exemplare und preisgekrönte Kreationen zeigt, insgesamt über 1000 Exponate. Hans Stern entwickelte aber nicht nur neue Schliffe, Poliertechniken und Fassungen. Vor ihm hatten hauptsächlich Diamanten, Rubine, Saphire und Smaragde als edle Schmucksteine gegolten, andere Steine wurden abschätzig als Halbedelsteine bezeichnet. Stern lenkte nun mit seinen Kreationen die Aufmerksamkeit auf die Schönheit von Turmalinen, Topasen, Aquamarinen, Amethysten und all den anderen bunt leuchtenden Steinen. So trug er dazu bei, dass sich heute diese so genannten "brasilianischen Farbsteine" weltweit größter Beliebtheit erfreuen.

Tiffany & Co.

"...in ein Taxi springen und zu Tiffany fahren, das beruhigt mich sofort!", sagt Audrey Hepburn alias Holly Golightly und geht im gleichnamigen Film zum Frühstück bei Tiffany, um die glitzernde Pracht der ausgestellten Juwelen zu bewundern. Dabei waren die Anfänge bescheiden. 1837 lieh sich Charles Lewis Tiffany 1000 Dollar, um ein Geschäft für Geschenkartikel in New York zu eröffnen. Der Umsatz am ersten Geschäftstag betrug lediglich 4,98 Dollar. Bei seinem Tod 1902 hinterließ Charles Tiffany ein Vermögen von 35 Millionen Dollar, denn er war inzwischen zu einem der führenden Juweliere und Silberschmiede weltweit aufgestiegen. 1878 gelang ihm ein besonderer Coup: Er kaufte für die damals enorme Summe von 18.000 Dollar einen gelben Diamanten von 287,42 Karat, der zu einem funkelnden Juwel von 128 Karat geschliffen wurde. Dies Prunkstück ist bei Tiffany in der Fifth Avenue, seit 1940 Hauptsitz der Firma, hinter Panzerglas ausgestellt. Nur einmal war er zur Weihnachtszeit im Schaufenster dekoriert. Sein Funkeln blendete auch die Passanten auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Um die Brillanz von Diamanten zu erhöhen, erfand das Unternehmen vor über hundert Jahren die "Tiffany-Fassung": Sechs Krappen heben den Stein über die Ringschiene, so dass sich das Licht intensiver brechen kann, der Diamant funkelt in allen Farben des Regenbogens. Bis heute werden die meisten Verlobungsringe so gefertigt. Übrigens sollte auch, wer nicht 1,2 Millionen Euro für einen 25-karätigen Brillant-Solitär ausgeben möchte, keine Scheu haben, Tiffany zu betreten. Ab 50 Euro gibt es Ketten und Anhänger aus Sterling-Silber. Schließlich hat auch Holly Golightlys Freund nur zehn Dollar zur Verfügung, für die Tiffany einen Blechring aus der Popcorn-Tüte graviert.

Van Cleef & Arpels

Eine Liebesgeschichte steht am Anfang einer der berühmtesten Schmuckmanufakturen der Welt. Denn 1896 heiratete Estelle Arpels, Tochter eines Pariser Steinehändlers, Alfred Van Cleef, der von holländischen Steinschleifern abstammte. Die beiden Familien gründeten zehn Jahre später ein gemeinsames Unternehmen und eröffneten einen Laden mit bester Pariser Adresse: 22, Place Vendôme. In dem eleganten Geschäft wurden von Anfang an außergewöhnliche Schmuckstücke angeboten, die bald ein internationales Publikum begeisterten. Denn der Pariser Juwelier fertigt ungewöhnliche Stücke an. So sind Ketten in ihrer Länge variabel und können auch als Armband getragen werden, Anhänger sind abnehmbar und als Broschen zu tragen, Ringe erstrecken sich über zwei Finger, Brillianten werden mit Ebenholz kombiniert. Als Inspiration dienen oft Blumen und Vögel. Aber auch technische Errungenschaften setzt Van Cleef & Arpels mit einer Mischung aus Glamour und Humor in Schmuck um. Ende der 20er Jahre verdrängte der Reißverschluss die Knöpfe an der Alltagskleidung der Menschen. 1939 schlug die Herzogin von Windsor deshalb vor, aus diesem nützlichen Teil ein Schmuckstück zu machen. Die Goldschmiede an der Place Vendôme kreierten daraufhin einen mit Juwelen besetzten Reißverschluss, der offen als Kette, geschlossen als Armband getragen werden konnte. 2005 nahm Van Cleef & Arpels die Idee wieder auf, und fertigte eine weißgoldene Reißverschluss-Kette aus Brillanten, die mit einem Rubin besetzten Verschluss auf- und zugezogen werden kann. Welche berühmten Schönheiten sich mit solchen Kostbarkeiten schmücken, ist allerdings ein Geheimnis. Denn für den Nobel-Juwelier an der Place Vendôme heißt das oberste Gebot: Diskretion.

Wellendorff

Kann ein hartes und kaltes Metall wie Gold so weich und anschmiegsam sein wie Seide? Eva Wellendorff hatten als Kind die schweren Seidenkordeln an den Vorhängen ihrer Großmutter fasziniert. Vor 30 Jahren bat sie deshalb ihren Mann, ein Schmuckstück herzustellen, das sich so anfühlte wie diese seidenweichen Kordeln. Goldschmiede der Schmuckmanufaktur Wellendorff benötigten zwei Jahre, um das gewünschte Resultat zu liefern: Ein Kollier, geformt wie eine Kordel und so leicht und geschmeidig wie Seide. Dazu verarbeiteten sie 160 Meter hauchdünnen Golddraht zu winzigen Spiralen, die dann miteinander verwebt und verdreht wurden. Schmuck aus solchen Goldkordeln, als Kollier, Armband oder Ohrringe, ist seitdem das Erkennungszeichen des 1893 in Pforzheim gegründeten Unternehmens, das bis heute ausschließlich in seiner Heimatstadt produziert. Ein zweiter Klassiker der Schmuckmanufaktur hat seinen Ursprung ebenfalls in der Familiengeschichte. Zur Geburt ihres ersten Kindes 1997 erhielt Claudia Wellendorff von ihrem Mann den ersten in sich drehbaren farbigen Ring. Der Ring, der als Symbol der Ewigkeit gilt, soll sich zusätzlich endlos drehen, um die Erinnerung an den glücklichen Moment für immer wachzuhalten. Jeder solche Ring besteht aus mindestens vier Einzelringen, die graviert, mit Brillanten besetzt oder mit Dekors aus Emaille verziert sind, wobei die Innenringe drehbar sind. Heute führt die vierte Generation Wellendorff das Familienunternehmen. Ihr Schmuck ist nach wie vor sofort erkennbar, denn er wird stets mit dem Markenzeichen der Manufaktur signiert, einem mit einem Brillanten gekrönten W.

Wempe

Wer von Kindheit an von eleganten Uhren und kostbarem Schmuck umgeben ist, erwirbt nicht nur Sachverstand sondern auch Begeisterung für schöne Steine und edle Metalle. So erging es auch Kim-Eva Wempe. Deshalb gründete sie vor zehn Jahren ihre eigene Schmuckmarke "By Kim" und entwirft seitdem Schmuckstücke in einem weiten Spektrum von klassisch elegant bis verspielt modern. Das Gespür für Schmuck liegt ihr in den Genen. Denn bereits 1878 gründete ihr Urgroßvater, der Uhrmacher Gerhard Wempe, in Elsfleth an der Weser mit einem Startkapital von 80 Mark, das entspricht in etwa 560 Euro, sein erstes Geschäft. 1907 zog das Unternehmen nach Hamburg um, wo es bis heute seinen Stammsitz hat. Sein Sohn Herbert Wempe baute das Unternehmen aus und unterhielt fünf Uhren- und Schmuckgeschäfte in Hamburg. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste er von vorn beginnen. Unter Hellmut Wempe, dem Enkel des Firmengründers, expandierte das Unternehmen weiter. Inzwischen hat Wempe 26 Niederlassungen weltweit, davon 20 in Deutschland, immer in den besten City-Lagen. 1994 wurde mit Kim-Eva Wempe die vierte Generation der Familie in die Geschäftsführung aufgenommen, die sie inzwischen ganz von ihrem Vater übernommen hat. Aber ihr genügt es nicht, die Uhren- und Schmuckgeschäfte ihrer Familie weiterzuführen. Neben der Leitung des Unternehmens widmet sie sich deshalb intensiv ihrer Schmuckmarke, für die sie seltene Kostbarkeiten verwendet, wie dunkelviolette Turmaline oder schwarze Diamanten. Damit besetzt sie wertvolle Kolliers für den großen Auftritt ebenso wie zarte Armbänder oder verspielte Ringe und Anhänger. Getreu dem Motto des Unternehmens: "Wempe - Feine Uhren und Juwelen".

Funkelnde Fakten:

Hat Schmuck eine Funktion?

Der Genuss von Kaviar, von dem ein winziges Gläschen hunderte Euro kostet, bedeutet, dass man es sich leisten kann, macht aber auch satt. Noch der teuerste Zobelmantel zeigt nicht nur, dass die Trägerin wohlhabend ist, sondern wärmt sie an kalten Wintertagen. Aber welche Funktion erfüllt Schmuck? Natürlich ist Schmuck ein Zeichen für den sozialen Status. Der Häuptling der Indianer trägt schließlich einen vollen Federschmuck, der junge Krieger nur eine einzelne Adlerfeder. Und Krone und Zepter der englischen Königin sind mit den größten Diamanten verziert, als Symbol für den Machtanspruch ihres Königreichs. Aber Schmuck nur als Mittel zum Vorführen von Reichtum, Macht und Stand zu sehen, greift zu kurz. Denn sich zu schmücken, scheint ein Grundbedürfnis der Menschen zu sein. Schon als unsere Vorfahren noch auf den Bäume hockten, haben sie Samen und Beeren getrocknet und zu Ketten aufgefädelt, sich die Krallen erlegter Beutetiere um den Hals und an die Ohren gehängt oder aus Knochen Armreifen und Ringe geschnitzt. Zu allen Zeiten, in allen Kulturen weltweit haben Menschen Schmuck gefertigt und sich damit behängt. Weil er schön ist, weil sich die Trägerin damit gut fühlt, und weil er im wahrsten Sinne des Wortes schmückt.

Welche Bedeutung hat Schmuck?

Wenn der Liebste den Brillant-Solitär überreicht, braucht er die dazu passende Frage eigentlich gar nicht mehr zu stellen, denn dieser Ring ist das Symbol für die Verlobung schlechthin. Der goldene Ehering hat ebenfalls symbolischen Wert. Denn der Kreis steht für die Ewigkeit, die diese Ehe halten soll. Auch zu anderen festlichen Anlässen, wie Taufe, Konfirmation oder runden Geburtstagen wird gern Schmuck, der viel Geld kostet und immer erhalten bleibt, geschenkt, als Zeichen der Wertschätzung und ewigen Verbundenheit. Darüber hinaus haben aber auch einzelne Edelsteine eine Bedeutung. Korallen schützen beispielsweise vor dem bösen Blick, und werden deshalb in vielen Kulturen häufig verwendet. Türkise schaffen die Verbindung zum Himmel, weshalb sie bei den Indianern begehrte Schmucksteine sind. Vielen Steinen werden auch heilende Kräfte nachgesagt. So soll Bergkristall Fieber senken, Insektenstiche abschwellen und Wasser reinigen. Auch den einzelnen Monaten und Sternzeichen sind Steine zugeordnet, die ihrer Trägerin Glück bringen und sie schützen sollen. So gilt der Aquamarin als Stein der Fische, der Smaragd für Stiere und der Topas für Skorpione.

Wie erkennt man echte Steine?

Edelsteine sind selten und deshalb teuer. Und je größer, farbintensiver und reiner ein Stein ist, desto höher sein Preis. Das weckt leider auch die Begehrlichkeiten einer ganzen Fälschungsindustrie. Früher war ein falscher Rubin drei Meilen gegen den Wind aufgrund seines penetrant rosaroten Farbtons zu erkennen. Inzwischen sind die Herstellungsmethoden raffinierter geworden. Synthetische Rubine und vor allem Smaragde kann man meist nicht mehr an der Farbe erkennen, sondern nur noch daran, dass jegliche Einschlüsse fehlen, was bei echten Smaragden so gut wie nicht vorkommt. Aber auch mit echten Steinen kann der Käufer betrogen werden. Billige blasse Saphire werden erhitzt und erhalten so eine intensiv dunkelblaue Farbe, die sehr viel teurer gehandelt wird. Der Händler verkauft sie mit unschuldigem Augenaufschlag, denn es handelt sich ja um echte Saphire, wenn auch völlig überteuert. Bei Diamanten kann mit radioaktiver Bestrahlung die Farbe geändert werden. Das lohnt sich, da schöne, farbige Diamanten ein Vielfaches kosten. Diamanten können inzwischen auch aus Kohlenstoff unter hohem Druck im Labor gezüchtet werden. Sie unterscheiden sich nicht mehr von natürlichen Steinen. Fälschungen und Veränderungen kann deshalb meist nur noch ein Fachmann im Labor entdecken. Deshalb sollte beim Kauf von Schmuck und Edelsteinen der gesunde Menschenverstand zu Rate gezogen werden. Ein edler Stein hat weltweit seinen Preis. Und den kennt der Schmuckhändler im Basar von Istanbul oder Bombay besser als der Kunde. Kostet Schmuck in einem Laden also deutlich weniger als überall sonst, stimmt etwas nicht. Im Zweifelsfall ist es deshalb besser, kein Risiko einzugehen, und im Fachgeschäft zu kaufen.

Text: Barbara Warning Fotos: PR

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